einblick 01/2015 - Immuntherapie
Unter den Krebsforschern macht sich derzeit eine Aufbruchstimmung breit. Grund dafür ist die Immuntherapie, welche nicht umsonst von der Fachzeitschrift "Science" im Jahr 2013 als "Breakthrough of the year" gefeiert wurde. Was eine Immuntherapie ist, welche Ansätze sie verfolgt und welche Möglichkeiten das Immunsystem hat, sich gegen Krebs zu wehren, werden in der aktuellen "einblick" Ausgabe in den Fokus gerückt. Neben spannenden Beiträgen zum Thema "Immuntherapie", erwarten Sie außerdem eine Patientengeschichte, ein Zwiegespräch, eine Buchrezension und vieles mehr.
Das Heft steht Ihnen als PDF zum kostenlosen Download bereit.
Immuntherapie - was ist das?
In den meisten Fällen gelingt es unserem Immunsystem, entartete Zellen so frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen, dass es gar nicht erst zu einer Krebserkrankung kommt. Manche der entarteten Zellen finden aber Wege, sich der körpereigenen Abwehr zu entziehen – und Krebs entsteht. Hier setzt die Immuntherapie an.
Alle Zellen des Körpers präsentieren auf ihrer Oberfläche Eiweißmoleküle, die widerspiegeln, was in ihrem Innern passiert. Diese Erkennungsmoleküle signalisieren...
Mit Immunzellen gegen einen wiederspenstigen Tumor
Bauchspeicheldrüsenkrebs hat eine extrem schlechte Prognose. Forscher der Abteilung „Molekulare Grundlagen Gastrointestinaler Tumoren“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) suchen nach neuen Wegen gegen die Erkrankung. Sie setzen auf die Immuntherapie.
Wenn im fünften Obergeschoss des DKFZ das Telefon klingelt,...
Den Krebs enttarnen
Viele Krebspatienten entwickeln kampfbereite Immunzellen gegen den Tumor, und trotzdem wächst der Krebs oft ungebremst weiter. Wissenschaftler versuchen zu verstehen, woran das Immunsystem scheitert und wie man es doch noch aus der Reserve locken kann.
„Im Kampf Immunsystem gegen Krebs stehen sich listige und anpassungsfähige Gegner gegenüber“, erklärt Professor Philipp Beckhove, Leiter der Abteilung „Translationale Immunologie“...
Impfen gegen Krebs
Kann man sich gegen Krebs genauso schützen wie gegen Mumps oder Masern? Wenn von Impfungen gegen Krebs die Rede ist, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn es gibt sowohl vorbeugende als auch therapeutische Ansätze.
Eine Impfung gegen Krebs klingt nach der perfekten Strategie im Kampf gegen diese bedrohliche Krankheit: Ein kleiner Piks und das Problem ist gelöst. Obgleich dies für die meisten Krebserkrankungen auf lange Zeit vermutlich nur ein Traum bleiben wird, ist eine vorbeugende Impfung...
Natürliche Killerzellen - eine weitere Waffe gegen Tumoren?
Nicht nur unser erworbenes, auch unser angeborenes Immunsystem ist prinzipiell in der Lage, gegen Krebszellen vorzugehen. Die Natürlichen Killerzellen, eine potente „Waffe“ des angeborenen Immunsystems, sind eine der ersten Verteidigungslinien im Kampf gegen Infektionen und Krebs. Wie sie dazu gebracht werden können, Tumorzellen zu bekämpfen, erforscht Adelheid Cerwenka mit ihrer Arbeitsgruppe „Angeborene Immunität“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Ein Detail verrät den Feind
Auch die beste Waffe ist nutzlos, wenn man das Ziel nicht kennt. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) wollen dem Immunsystem helfen, eine bestimmte Art von Hirntumoren ins Visier zu nehmen. Dabei setzen sie auf ein winziges Detail.
IDH1 R132H – was klingt wie die Modellbezeichnung eines Roboters, steht in der Sprache von Medizinern und Biologen für einen kleinen, aber mitunter folgenschweren Fehler: Der Code besagt, dass sich in einem Eiweißmolekül mit dem sperrigen Namen...
Zurück ins Leben
Das Protokoll eines Krankheitsfalles
Am Montagmorgen, dem 27. Januar 2014, nimmt Georgios Kessesidis, ein sportlicher junger Mann, auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch des Lungenfacharztes Platz. Zwei Monate lang hat er auf diesen Termin gewartet. Ein Blatt Papier und ein Kugelschreiber, erinnert sich Georgios, lagen auf dem Schreibtisch, und der Arzt fragte, was ihn zu ihm geführt habe. Georgios Kessesidis beginnt aufzuzählen, was ihn seit dem Sommer zunehmend...
Krebs: Pech oder eigene Schuld?
Der renommierte Krebsforscher Bert Vogelstein berichtete kürzlich in der Zeitschrift „Science“, dass Stammzellen maßgeblich an einer Krebserkrankung beteiligt seien: Die Wahrscheinlichkeit, dass Krebs in einem bestimmten Gewebe entsteht, sei höher, je mehr Stammzellen darin vorkommen und je öfter sie sich teilen. Da man die Stammzellen nicht beeinflussen könne...
Antikörper statt Wein
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat sich 2012 mit Einrichtungen an insgesamt acht Universitätsstandorten zum „Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK)“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, verschiedene Kompetenzen zu vereinen, um Forschungsergebnisse schneller in die klinische Praxis zu bringen. Der Standort Tübingen spielt dabei eine besondere Rolle.