Arbeitsgruppe Tumorvirus-spezifische Vakzinierungsstrategien
apl. Prof. Dr. Martin Müller
PANHPVAX -Thermostabiler und weitgehend schützender HPV-Impfstoff
Die N-terminale Region des humanen Papillomavirus (HPV) L2-Proteins enthält Epitope, die in der Lage sind, neutralisierende und kreuzneutralisierende Antikörper zu induzieren. Durch den Einsatz von bakteriellem Thioredoxin als Gerüst konnten wir die Immunogenität der L2-Neutralisationsepitope signifikant steigern. In den vergangenen Jahren haben wir das prophylaktische Impfantigen umfassend optimiert und seine Sicherheit auch im Tiermodell bestätigt.
Wir sind jetzt in die klinische Entwicklungsphase eingetreten und starten mit einer klinischen Studie der Phase I (EudraCT No.: 2021-002584-22), um Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffs nachzuweisen. Unser Impfstoff basiert auf einem einzigen Molekül, ist hochgradig thermostabil und, was noch wichtiger ist, induziert Schutzreaktionen gegen alle onkogenen HPV sowie eine Reihe von so genannten 'low risk' HPV. Daher hat der Impfstoff das Potenzial, auch in Regionen, in denen die derzeitigen HPV-Impfstoffe nicht angewendet werden können, Schutz vor HPV zu bieten, was für etwa zwei Drittel aller Länder gilt.
Gemeinsam mit dem European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg haben wir ein standardisiertes validiertes Assay-System entwickelt, mit dem wir im Hochdurchsatz neutralisierende Antikörper gegen HPV16, HPV18 und andere onkogene HPV-Typen (automatisierter Pseudovirion-basierter HPV-Neutralisationstest) nachweisen können. Dieser Assay kann für eine Vielzahl von epidemiologischen Studien verwendet werden. Insbesondere die Dauer des Immunisierungsschutzes nach der Einführung eines neuen Impfstoffes konnte mit unserem Assay in großen Studiengruppen überwacht werden.
Informationen zu unseren aktuellen Projekten sind zur Zeit nur in englisch verfügbar.