Abteilung Epigenetik
Prof. Dr. Frank Lyko
Epigenetische Mechanismen regulieren die Interpretation der genetischen Information. Insofern spielt die Epigenetik eine wichtige Rolle in der Vermittlung der phänotypischen Plastizität. Wichtige Beispiele hierfür sind die Differenzierung, Alterung und Entartung von Zellen.
Die Methylierung von DNA ist die am längsten bekannte und am besten untersuchte epigenetische Modifikation. Im menschlichen Genom sind mehr als 20 Millionen Cytosinreste im Sequenzkontext von CG-Dinukleotiden methyliert. Bemerkenswerterweise stellen veränderte Methylierungsmuster eines der frühesten und konsistentesten molekularen Kennzeichen menschlicher Krebserkrankungen dar. Dies erlaubt fundamental neue Ansätze in der Tumordiagnostik und -therapie.
Unsere Forschungsaktivitäten haben zum Ziel, die Rolle der Cytosin-Methylierung in verschiedenen Modellsystemen aufzuklären. So verwenden wir Hochdurchsatz-Sequenzierungsmethoden und bioinformatische Verfahren, um komplexe epigenomische Profile von verschiedenen Tumormodellen zu analysieren und so die Rolle veränderter DNA-Methylierung in der Krebsentstehung besser zu verstehen. Darüberhinaus übertragen wir die Analyse der Cytosin-Methylierung auf RNA-Ebene, indem wir molekulare und zellbiologische Ansätze verwenden, um die RNA-Methylierung als neuartigen epigenetischen Mechanismus funktionell zu charakterisieren. Schließlich untersuchen wir in einem weiteren Forschungsschwerpunkt auch noch die Rolle der Cytosin-Methylierung an der Schnittstelle zwischen Umwelt und Genom, insbesondere in der menschlichen Hautalterung und in ökologischen Modellsystemen.