Epidemiologisches Krebsregister Baden-Württemberg
Das Epidemiologische Krebsregister Baden-Württemberg beschreibt die Krebslandschaft Baden-Württemberg und unterstützt die Krebsursachenforschung sowie Qualitätssicherung bei der Krebsfrüherkennung. Es ist am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg angesiedelt und ein Teil des Krebsregisters Baden-Württemberg (KRBW).
Detaillierte Informationen zum Krebsregister Baden-Württemberg erhalten Sie unter
Warum ein Krebsregister?
Sinn und Zweck des Registers
Als Krebsregister haben wir die Aufgabe, alle Krebserkrankungen in Baden-Württemberg zu erfassen sowie deren Behandlung und Verlauf zu dokumentieren, aufzubereiten und auszuwerten. Ziel der Krebsregistrierung ist es, die Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen zu verbessern und die Krankheitslast durch Krebs einzudämmen. Der Nutzen des Registers hängt wesentlich von der Vollzähligkeit und der Qualität der erhobenen Daten ab. Deshalb besteht eine Meldepflicht für alle Krebserkrankungen.
Jede Meldung trägt dazu bei,
- das Krebsgeschehen in Baden-Württemberg zu beschreiben
- auffällige (regionale) Krebshäufigkeiten aufzuzeigen
- den Nutzen von Krebs-Früherkennungsprogrammen zu evaluieren
- Behandlungen auf ihre Effektivität zu prüfen
- die Qualität der onkologischen Versorgung zu sichern
- die onkologische Versorgung zu verbessern
- Klinisch-epidemiologische Forschung durchzuführen und zu unterstützen
Forschung
Neben der Durchführung eigener klinisch-epidemiologischer Forschung unterstützt das Register auch andere Forschende durch Bereitstellung von Daten und einleitende Schritte bei der Rekrutierung von Studienteilnehmer:innen.
Interaktive Berichterstattung
Hier finden Sie aktuelle Daten und Auswertungen zu Krebsneuerkrankungen und Krebssterbefällen in Baden-Württemberg. Das interaktive Datenportal bietet Ihnen die Möglichkeit, die Daten nach verschiedenen Kriterien selbstständig zu filtern und sich anzeigen zu lassen.
Aggregierte und Anonymisierte Einzelfalldaten
Auf Antrag können aggregierte bzw. anonymisierte (Einzelfall)daten für wissenschaftliche Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt werden. Weitere Informationen finden Sie → hier.
Rekrutierungshilfe
Das KRBW unterstützt Forschende bei der Identifizierung und Rekrutierung potenzieller Studienteilnehmenden anhand spezifischer Einschlusskriterien.
Bitte beachten Sie: Da zwischen Diagnosestellung und Meldung an das Register eine gewisse Zeit vergeht, ist dieser Zugangsweg nicht für die Rekrutierung neu diagnostizierter Personen geeignet. Weitere Informationen finden Sie → hier
Kohortenabgleich
Bei externen Kohortenstudien können die darin erhobenen Daten durch Daten des Krebsregisters Baden-Württemberg ergänzt werden, sofern eine Einwilligung der Studienteilnehmenden zu einem Kohortenabgleich vorliegt. Selbstverständlich muss die zuständige Ethikkommission diesem Abgleich zustimmen. Weitere Informationen finden Sie → hier.
Forschungsprojekte
Kohortenabgleich:
Für folgende Studien sind bislang Daten mit dem KRBW abgeglichen worden:
- PROBASE
- FiX
- NAKO
- LUSI
- EPIC
- BRE-4-Med-Pilotstudie
- DACHS
- MARIE
- CroKuS
- LIFT
Rekrutierungshilfe:
Folgende Studien haben bislang die Rekrutierungshilfe des KRBW in Anspruch genommen:
- TOP
- FiX
- Momentum
- EORTC QLQ-SURV Phase III & IV
- LIFT
- DACHS
- CroKuS
Screeningprogramme
Das KRBW hat den gesetzlichen Auftrag, Screeningprogramme im Rahmen der Krebsfrüherkennung zu evaluieren. Dabei stehen die Wirksamkeit und Effizienz dieser Programme im Fokus. Ziel ist es, festzustellen, ob das Screening einen tatsächlichen und sinnvollen Beitrag zur frühzeitigen Erkennung von Krebs leistet.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt dieser Evaluation sind Intervallkarzinome. Intervallkarzinome sind Tumore, die zwischen zwei regulären Screening-Untersuchungen auftreten. Sie werden nach einem unauffälligen Screening, jedoch vor der nächsten planmäßigen Untersuchung entdeckt. Durch die Auswertung des Krebsregisters können die Screeningbefunde dieser Fälle erneut begutachtet werden. Dies trägt zur Qualitätsverbesserung der Krebsfrüherkennung bei.
Team
Unser interdisziplinäres Team umfasst verschiedenste Kompetenzen wie Medizin, Epidemiologie, Biostatistik, Medizin-Informatik, Ernährungswissenschaften und Medizinische Dokumentation.
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Prof. Dr. Volker Arndt
Leitung
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Susanne Bergbold
Organisatorische Leitung und stellvertretende Leitung EKR
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Kathrin Bezold
Datenmanagement, Dozentin
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Ansgar Brandhorst
Datenmanagement
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Jana Brandhorst
Datenmanagement
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Dr. Silke Hermann
Wissenschaftlerin
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Dr. Lina Jansen
Wissenschaftlerin
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Iris Nath
Teamassistenz
Ausgewählte Publikationen
Doege D, Frick J, Eckford RD , Koch-Gallenkamp L, Schlander M, Baden‐Württemberg Cancer Registry, Arndt V
Jansen L, Hermann S, Bergbold S, Arndt V.
Jansen L, Schwettmann L, Behr C, Eberle A, Holleczek B, Justenhoven C, Kajüter H, Manz K, Peters F, Pritzkuleit R, Schmidt-Pokrzywniak A, Sirri E, Tetzlaff F, Voigtländer S, Arndt V.