Ernährung und Krebs
Durch einen gesunden Lebensstil könnten etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen weltweit verhindert werden. Das Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor und liegt jeder fünften Krebserkrankung zu Grunde. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind neben dem Rauchen ungesunde Ernährung (8 Prozent der Krebserkrankungen), Übergewicht (7 Prozent) und Bewegungsmangel (6 Prozent) die wichtigsten Risikofaktoren. Dies zeigt eine Studie von DKFZ-Wissenschaftlern um Ute Mons und Hermann Brenner aus dem Jahr 2018.
Die diesjährige Nationale Krebspräventionswoche setzt ihren Schwerpunkt darauf, wie die richtige Ernährung helfen kann, Krebs vorzubeugen. Sie steht unter dem Motto: Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel.
Was können Sie zur Krebsprävention tun?
- Integrieren Sie ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkorn in Ihren Speiseplan (empfohlen wird eine Ballaststoffzufuhr von 30 g pro Tag).
- Verzehren Sie vorwiegend Lebensmittel mit niedriger Energiedichte (z. B. geringer Kalorien- und Fettgehalt), etwa wenig verarbeitete und eher pflanzliche Lebensmittel.
- Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum: Insbesondere rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm) und verarbeitete Fleischprodukte (Geräuchertes, Gepökeltes,...) gilt es zu meiden. Ernährungsexperten raten dazu, nicht mehr als 500 g Fleisch pro Woche zu essen.
- Achten Sie beim Grillen oder Braten darauf, dass Fleisch und anderes Grillgut nicht verkohlt.
- Essen Sie regelmäßig Fisch, denn darin sind wertvolle ungesättigte Fettsäuren enthalten.
- Trinken Sie keinen oder nur wenig Alkohol: Männer sollten nicht mehr als 20 g Alkohol und Frauen nicht mehr als 10 g Alkohol täglich zu sich nehmen. 20 g Alkohol entsprechen in etwa 0,5 Litern Bier oder 0,25 Litern Wein. Zudem empfiehlt es sich, einige alkoholfreie Tage in der Woche einzulegen. (Deutsche Gesellschaft für Ernährung bzw. Krebsinformationsdienst).
- Achten Sie darauf, täglich möglichst 30 Minuten körperlich aktiv zu sein (z. B. zügiges Gehen).
- Achten Sie auf Ihr Körpergewicht: Bei Erwachsenen sprechen Wissenschaftler ab einem Body Mass Index (BMI) von 18,5 bis 24,9 von „Normalgewicht". Der BMI berechnet sich: Körpergewicht [kg] dividiert durch Körpergröße [m] im Quadrat.
- Verzichten Sie auf Tabak.
- Decken Sie Ihren Vitaminbedarf durch eine ausgewogene Ernährung. Dann sind Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig.
Auch wenn eine gesunde Lebensweise keinen hundertprozentigen Schutz vor Krebs bietet: Ihre Gesundheit profitiert auf jeden Fall von einer ausgewogenen Ernährung!
Weiterführende Information:
Ernährung in der Präventionsforschung:
Welche Rolle die Ernährung in der Krebsprävention spielt, erforschen im DKFZ Wissenschaftler aus verschiedenen Abteilungen.
Anhand von Studien untersuchen sie, welche Risikofaktoren es gibt und welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krebserkrankungen daraus abgeleitet werden können.
Ein Beispiel dafür ist die Studie „Gesundheit, Ernährung, Krebs" (EPIC-Heidelberg).
Als Teil einer großen europäischen Studie mit über 520.000 Teilnehmern (EPIC-Europa, European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) geht es in dieser Untersuchungsreihe um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs. Dabei haben DKFZ-Wissenschaftler seit 1994 Daten von etwa 25.500 Teilnehmern gesammelt und ausgewertet. Ergebnisse der EPIC-Studie sind zusammen mit ähnlichen internationalen Studiendaten direkt in die aktuellen Ernährungsempfehlungen des World Cancer Research Fund (WCRF) oder der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eingeflossen.
Nach einer umfassenden Übersichtsarbeit des World Cancer Research Fund (WCRF) aus dem Jahr 2018 gelten schützende Wirkungen von körperlicher Aktivität, Normalgewicht sowie eines hohen Obst- Gemüse- und Ballaststoffverzehrs als belegt. Dagegen haben ein erhöhter Konsum von Alkohol und rotem bzw. verarbeitetem Fleisch eine krebsfördernde Wirkung. Alkohol und Tabak wirken stark synergistisch, d.h. beide Faktoren zusammen verstärken ihre Einzelwirkungen.