Translationale Molekulare Bildgebung im Onkologischen Therapiemonitoring
- Bildgebung und Radioonkologie
- DKFZ-Hector Krebsinstitut
- Klinische Kooperationseinheit
- Nachwuchsgruppe
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Priv. Doz. Dr. Freba Grawe
Gruppenleiterin
Die Versorgung von Patient:innen mit Krebserkrankungen ist eine komplexe Aufgabe, insbesondere hinsichtlich der richtigen Therapieauswahl. Angesichts der ständig wachsenden Zahl an Therapieoptionen stehen Ärzt:innen vor der Herausforderung, die Behandlung zu finden, die den besten Erfolg bei minimalen Nebenwirkungen verspricht.
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Unsere Forschung
Zum Therapiemonitoring werden regelmäßig bildgebende Verlaufskontrollen durchgeführt. Dabei spielt die molekulare Bildgebung eine entscheidende Rolle. Es werden schwach radioaktiv markierte Substanzen verabreicht und mittels Positronenemissionstomographie (PET) biologische Prozesse im Körper nicht-invasiv dargestellt. Die Gerätekombination von PET und Computertomographie (PET/CT) oder Magnetresonanztomographie (PET/MRT) ermöglicht es uns, funktionelle und morphologische Informationen unmittelbar nacheinander zu erfassen.
Unser Ziel ist es, die Möglichkeiten der molekularen Bildgebung, insbesondere der PET, zu nutzen, um die Ergebnisse der Bildgebungsforschung in die klinische Praxis zu übertragen. In unserer klinischen Kooperationseinheit arbeiten Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Fachrichtungen, darunter Nuklearmedizin, Radiologie, Radiopharmazie und Medizinphysik, gemeinsam an der Entwicklung und Etablierung innovativer PET-Tracer. Dabei setzen wir auf fortschrittliche Technologien wie das long-axial field-of-view PET/CT, PET/MRT und Photoncounting-CT, um die personalisierte Onkologie voranzutreiben. Dadurch soll die Früherkennung von Krebserkrankungen und die Auswahl der richtigen Therapie verbessert werden, sowie der Therapieerfolg für unsere Patienten präziser vorhergesagt werden. Unsere Arbeit ist ein wichtiger Schritt in Richtung Präzisionsmedizin für onkologische Patient:innen.
Projekte
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Ziel der PRINCIPLE Studie ist die frühe und präzise Charakterisierung von unklaren Lungenrundherden durch innovative, multimodale Untersuchungsstrategien zu verbessern.
Modernste Bildgebungstechnologie, wie die „long-axial field-of-view Positronen-Emissions-Tomographie/ Computertomographie“ (LAFOV-PET/CT) und Photoncounting-Computertomographie (PCCT) werden mit innovativen molekulargenetischen Analysen, sowohl aus Flüssig- als auch Gewebebiopsien, kombiniert. Der Einsatz künstlicher Intelligenz unterstützt bei der Lungenrundherd-Erkennung, Bildauswertung und Integration der multimodalen Untersuchungen zur präzisen Vorhersage der Malignität von Lungenrundherden. Der genaue Studienablauf ist in Grafik 1 zu sehen.
Eine Studienteilnahme für PatientInnen mit unklarem Lungenrundherd zwischen 6 und 30 mm, ohne Krebsdiagnose in den letzten 5 Jahren, ist nach Konsultation eines/einer Lungenfacharztes/-fachärztin jederzeit möglich.
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Die Immuntherapie hat sich als tragende Säule in der Behandlung von Lungenkrebs etabliert. Allerdings ist eine präzise und frühe Erfassung des Therapieansprechens und des Überlebens mit etablierten Methoden wie der Computertomographie nur unzureichend möglich.
Die SPARKLE Studie untersucht die Wertigkeit der innovativen hybriden Bildgebung zur Darstellung aktivierter Fibroblasten sowie des Tumormetabolismus mittels LAFOV-PET/CT für das Therapiemonitoring von Patient:innen mit einer Lungenkrebserkrankung. Komplementär dazu liefern molekulargenetische Analysen, sowohl aus Flüssig- als auch Gewebebiopsien, dynamische Einblicke in die Tumorevolution und das Therapieansprechen.
Diese Studie kombiniert modernste Bildgebungstechnologien mit fortschrittlichen molekularen Analysemethoden, um das Ansprechen auf Immuntherapie bei Lungenkrebs besser zu verstehen und vorherzusagen.
Die Therapie mit Antikörpern und Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) hat eine bemerkenswerte Wirksamkeit gezeigt und das Überleben von Patient:innen mit verschiedenen Tumorerkrankungen signifikant verbessert. Trotz dieser Fortschritte stellen Medikamentenresistenz, Tumorheterogenität und Veränderungen in der Expression von Zielmolekülen weiterhin erhebliche Herausforderungen dar.
Die EPIC- und THE-LUNG Studien untersuchen den Einsatz innovativer, radioaktiv-markierter Antikörper und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) für eine nicht-invasive Beurteilung des gesamten Tumors im Vergleich zur Biopsie sowie für ein präzises Therapiemonitoring. Diese Studien nutzen fortschrittliche hybride Bildgebungstechniken, um umfassende Einblicke in Tumoreigenschaften zu gewinnen und die Auswahl von Patient:innen zu optimieren, die mit höherer Wahrscheinlichkeit auf eine spezifische Behandlung ansprechen.
Förderungen und wissenschaftliche Kooperationen
Die PRINCIPLE Studie ist durch das Hector Seed Funding 2024 gefördert.
Die PRINCIPLE Studie ist unterstützt durch eine wissenschaftliche Kooperation mit Optellum.
Die EPIC und THE-LUNG Studien sind durch das DKFZ Management Board gefördert.
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Team
5 Mitarbeiter:innen
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Priv. Doz. Dr. Freba Grawe
Gruppenleiterin
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Dr. Anna Hinterberger
Stellvertretende Gruppenleiterin
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Letizia Vella
MTRA Leiterin
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Sergej Lossew
MTRA
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Marie Feline Prochiner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Ausgewählte Publikationen
Grawe F et al.
Grawe F et al.
Grawe F et al.
Fabritius MP et al.
Kontaktieren Sie uns
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