Zelluläre Immunologie

  • Immunologie, Infektion und Krebs
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Prof. Dr. Hans-Reimer Rodewald

Leiter der Arbeitsgruppe/Principal Investigator

Die Abteilung für Zelluläre Immunologie untersucht die Entwicklung von immunologischen Zellen und Geweben sowie deren Funktionen und entwickelt dazu neue Methoden.

Unsere Forschung

Die Abteilung Zelluläre Immunologie erforscht die Entwicklung von Zellen und Organen des Immunsystems sowie deren Funktionen. In diesem Zusammenhang konzentrieren wir uns auf wichtige offene Fragen in der Physiologie und Pathologie, einschließlich der dynamischen Prozesse der hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzelldifferenzierung sowohl unter stationären Bedingungen als auch unter Einwirkung verschiedener äußerer Reize. Darüber hinaus untersuchen wir die Ontogenese und die Funktionen gewebeansässiger Makrophagen, angeborener lymphatischer Zellen und Mastzellen. Im Zusammenhang mit der Krebsbiologie interessieren wir uns besonders für die zellulären und molekularen Vorgänge, die der Entstehung von T-ALL und der Metastasierung von Melanomen zugrunde liegen.

Fötale Leber mit hämatopoetischen Vorläuferzellen (türkis), Makrophagen (magenta) und Blutgefäßen (gelb). (Daniel Postrach)

Die Grundlage für unsere aktuellen Projekte wurde durch unsere früheren Studien gelegt, in denen wir mit Hilfe von Fate-Mapping die physiologische Produktion von Immunzellen durch hämatopoetischer Stammzellen (HSCs) in situ aufdeckten (Busch et al. Nature 2015), den embryonalen Ursprung gewebsresidenter Makrophagen entschlüsselten (Gomez Perdiguero, Klapproth et al. Nature 2015) und eine spezifisch mastzelldefiziente Mausmutante etablierten (Feyerabend et al. Immunity 2011). Darüber hinaus hat unsere Entdeckung, dass eine Störung der Zellkonkurrenz im Thymus zu akuter lymphoblastischer Leukämie der T-Zellen prädisponiert (Martins et al. Nature 2014), die Voraussetzungen für Studien zur Leukämogenese geschaffen.

In jüngerer Zeit haben wir Mausmodelle für die Abstammungssuche entwickelt, die die Auflösung des fate-mapping von wenigen Farben auf mehrere hunderttausend genetisch vererbbare Tags erhöht haben. Angefangen mit „Polylox“, einem induzierbaren endogenen DNA-Barcoding-Mausmodell (Pei, Feyerabend et al. Nature 2017), wurde das System zum RNA-Barcoding („PolyloxExpress“) weiterentwickelt, um die direkte Verknüpfung zwischen Einzelzellschicksalen und Transkriptomen zu erreichen (Pei, Shang, Wang et al. Cell Stem Cell 2020), und, in jüngster Zeit, zum Epitope-Barcoding („Polytope“) für eine räumliche klonale Auflösung (Postrach et al., bioRxiv 2024). 

Mit diesen und anderen Experimenten adressieren wir in laufenden Studien folgende Projekte:

  • Grundlegende Eigenschaften der ungestörten und gestörten Hämatopoese
  • Hochauflösendes Barcoding
  • Leukämieentwicklung und -progression
  • Funktion von Mastzellen

Projekte

Fundamentale Eigenschaften der Hämatopoiese unter normalen steady-state Bedingungen sowie unter Perturbation

Untersuchungen von hämatopoietischen Stammzellen (HSC) wurden größtenteils in Transplantationsexperimenten von Immun- und Blutzell-depletierten Empfängern durchgeführt. Um die Funktionen von HSC unter physiologischen, d. h. nativen Bedingungen zu untersuchen, haben wir eine Cre-Knock-in-Maus (Tie2MerCreMer) entwickelt, die eine induzierbare genetische Markierung von HSC während der Embryonalentwicklung und im adulten Knochenmark ermöglicht. Diese Experimente zeigten überraschenderweise, dass nur etwa 1 % der HSC pro Tag zur Hämatopoese beitragen. Viele HSZ leisten nur selten einen Beitrag, was im Gegensatz zu früheren Schlussfolgerungen steht, wonach nur wenige HSZ einen starken Beitrag leisten. Die Kartierung der HSC-Schicksale in situ hat somit grundlegende Unterschiede zwischen der Aufrechterhaltung des hämatopoetischen Systems im stationären Zustand und seiner Wiederherstellung nach einer Transplantation aufgezeigt und einen quantitativen Rahmen für die Untersuchung der Hämatopoese in Gesundheit und Krankheit geschaffen (Busch et al. Nature 2015).

Unsere laufenden Forschungsarbeiten befassen sich mit der Reaktion von Stamm- und Vorläuferzellen auf verschiedene Herausforderungen wie polymikrobielle Sepsis, wobei wir Einblicke in die Kinetik und die Differenzierungsprozesse einer gestörten Hämatopoese gewinnen (Fanti, Busch et al. Cell Stem Cell 2023).

Des weiteren befassen wir uns mit dem Mechanismus und der Rolle der epigenetischen Regulation der Histon-Deubiquitinase USP22, die eine wichtige Rolle in der Hämatopoese spielt. Wir fanden heraus, dass selbst ohne vorliegende Infektion oder Entzündung, ein USP22 Mangel zu einer spontanen, streng zell-immanenten Aktivierung der systemischen Notfall-Hämatopoese und zu einem verbesserten antibakteriellen angeborenen Immunschutz führt (Dietlein et al. Sci Immunol 2022).

Team

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    Prof. Dr. Hans-Reimer Rodewald

    Leiter der Arbeitsgruppe/Principal Investigator

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    Ulrike Esslinger

    Sekretariat

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    Dr. Thorsten Feyerabend

    Senior Scientist

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    Katrin Busch

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    Dr. Nikolaus Dietlein

    Postdoc

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    Dr. Thomas Plum

    Postdoc

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    Larissa Frank

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    Fuwei Shang

    Postdoc

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    Daniel Postrach

    Ph.D. Student

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    Robin Thiele

    Ph.D. Student

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    Natascha Bäuerle

    Ph.D. Student

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    Sven Schäfer

    Technical Assistant

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    Günter Küblbeck

    Technical Assistant

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    Nicole Maltry

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    Celine Beyersdörffer

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    Carmen Henrich-Kellner

    Technical Assistant

Gesamtes Team

Ausgewählte Publikationen

2023 - Nature
2023 - Cell Stem Cell
2022 - Science Immunology
2020 - Cell Stem Cell
2020 - Immunity
2017 - Nature
2015 - Nature
2014 - Nature
2014 - Nature

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