Übergewicht und Krebs
Übergewicht und Adipositas fördern verschiedene Krebsarten, das ist wissenschaftlich erwiesen. Eine Studie des DKFZ zeigt, dass 2018 6,9 Prozent der Krebsneuerkrankungen durch Übergewicht bedingt waren. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist für 13 Krebsarten eine Erhöhung des Erkrankungsrisikos durch sehr ausgeprägtes Übergewicht und Adipositas belegt:
Übergewicht und Adipositas spielen nicht bei allen Krebsarten die gleiche Rolle. Etwa 40 Prozent der Nierenzelltumore und mehr als 40 Prozent der Adenokarzinome der Speiseröhre sind durch Adipositas bedingt, bei Brust- oder Darmkrebs liegt dieser Anteil bei etwa 15 bis 20 Prozent. Wie stark das jeweilige Krebsrisiko durch Übergewicht erhöht ist, hängt auch von Alter und Geschlecht ab. Die Daten der Forscherinnen und Forscher zeigen außerdem: Je stärker die Fettleibigkeit ausgeprägt ist, desto stärker steigt das Krebsrisiko.
Was erklärt den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krebs?
- Chronische Entzündungen
Chronische Entzündungen entstehen, wenn die Entzündungswerte im Körper dauerhaft erhöht sind. Das ist der Fall, wenn zu viel Fettgewebe, vor allem im Bauchraum, vorhanden ist, denn dort werden Botenstoffe produziert, die Entzündungen fördern. - Hormonelles Ungleichgewicht
Fettzellen im Körper produzieren das Sexualhormon Östrogen, das wachstumsfördernd ist. Bei einem Übermaß an Fettzellen entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht, wodurch das Zellwachstum im Körper angeregt wird. Auch Krebszellen können davon betroffen sein. - Dauerhaft erhöhter Blutzucker- und Insulinspiegel
Insulin ist ein Hormon, das dafür sorgt, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangen kann. Bei übergewichtigen Menschen produziert der Körper mehr Insulin als bei Menschen mit Normalgewicht. Insulin dient für viele Krebszellen als Wachstumgssignal, sodass ein durchgängig hoher Insulinspiegel zu einem verstärkten Krebszellwachstum führen kann.