Klinische Kooperationseinheit Molekulare Radioonkologie
Prof. Dr. Dr. Peter Huber (komm.)
Das Ziel molekularer Forschung in der Radioonkologie ist die Optimierung radioonkologischer Tumortherapie. Wir entwickeln individuelle und personalisierte Tumortherapiekonzepte. Parameter der Strahlenresistenz von Tumoren und Strahlennebenwirkungen im Normalgebe werden untersucht. Wir untersuchen an Zell-, Tier- und klinischen Studien:
- ob Strahlung (+/-CTX) mit Signalinhibitoren von VEGF, PDGF, EGF, Integrinen, TGF-beta oder CTGF kombiniert werden kann und dadurch die antitumorale Wirkung in Tumoren gesteigert oder Strahlennebenwirkungen wie Fibrosen reduziert werden können (Glioblastom, Kolorektales Karzinom, Lungenkarzinom). Am Pankreaskarzinom wird z.B. klinisch untersucht, ob Radiotherapie (IMRT+/-CTX) mit EGFR AK kombiniert werden können. Molekulare Relevanzen von biophysikalischem / funktionellem / molekularen Imaging werden in multikriterielle Optimierung und bildgeführte IMRT in neue Tumorentitäten translatiert.
- in prospektiven klinischen und präklinischen Studien, ob Niedrigdosisbestrahlungen durch immunstimulierende Effekte in Tumoren allein oder in Kombination mit Medikamenten (AK, TLR Agonisten) als Krebstherapie geeignet sind.
- MRgFUS (Ultraschall Tumortherapie)
- die molekulare Basis der Wirkung von Bestrahlung (Photonen, Partikeltherapie, Schwerionen, Kohlenstoffionen, HIT)
- Signal-Netzwerke der Strahlenantwort in Tumoren und Normalgeweben von Angiogenese, Inflammation, Fibrose oder anderen balancierten Systemen
Dazu werden die Strahlenwirkungen mittels klassischer Verfahren und Plattformtechnologien (u. a. Genomik, Epigenetik, Proteomik, Bioinformatik, Molekulares Imaging, MiRNA Arrays, Systembiologie, Targeted Drugs) systematisch untersucht und in präklinischen Zell- und Tierexperimenten sowie in Geweben aus klinischen Studien hinsichtlich bestimmter biologischer Funktionen (Angiogenese, Apoptose, Fibrose, Inflammation, Immunologie, Stammzellen) analysiert.
Parallel wird untersucht, wie Bestrahlungsparameter (Teilchenart, Dosis, zeitliche und örtliche Verteilung) an die molekularen, morphologischen und funktionellen Gegebenheiten von Tumoren und Normalgewebe besser angepasst werden können. Hierzu werden molekularbiologische Parameter mit den funktionellen Daten der nichtinvasiven radiologischen Methoden korreliert, um die die lokale Strahlenempfindlichkeit besser definieren zu können.
Ziel ist die molekulare Translation in klinische Studien zur Optimierung der Radiotherapie von Tumorpatienten bei gleichzeitiger Reduzierung möglicher Nebenwirkungen.