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Das DKFZ trauert um Erich Hecker, einen seiner Gründungsdirektoren

Nr. 43c | 25.07.2024

1964 wurde der Chemiker Erich Hecker als Gründungsdirektor des Instituts für Biochemie an das neugegründete Deutsche Krebsforschungszentrum berufen. Am Freitag, 19. Juli ist er im Alter von 98 Jahren verstorben.

Erich Hecker
© Axel Kull

Gemeinsam mit sechs weiteren Institutsdirektoren leistete Hecker Pionierarbeit während der Aufbaujahre des DKFZ. Mit seiner Aufbauleistung hat er maßgeblich dazu beigetragen, den wissenschaftlichen Ruf der jungen Institution zu begründen.

Hecker machte sich einen Namen mit der Aufklärung von Pflanzeninhaltsstoffen mit „tumorpromovierender" Wirkung: Darunter versteht man Chemikalien, die zwar nicht für sich allein Krebs auslösen können, aber beispielsweise entzündliche Hautirritationen hervorrufen und damit das Zellwachstum ankurbeln. Das gilt beispielsweise für die Phorbol-Ester, die er aus Nachtschattengewächsen isolieren konnte. Sie bewirken keine Erbgut-Veränderung in den Zellen, führen als so genannte Co-Karzinogene aber zum Zellwachstum. Das kann in vorgeschädigten Zellen den entscheidenden zweiten Schritt zur Entartung bedeuten.

Im Jahr 1976 war Erich Hecker eine der treibenden Kräfte bei der Gründung der bis heute erfolgreichen Zusammenarbeit des DKFZ mit dem damaligen israelischen Forschungs- und Entwicklungsrats (später: Ministry of Science, Technology and Space, MOST): Das Kooperationsabkommen regelt die Förderung von Krebsforschungsprojekten, die jeweils ein deutsches (aus dem DKFZ) und ein israelisches Forschungsteam (aus verschiedenen Universitäten und Institutionen) gemeinsam bearbeiten. Erich Hecker koordinierte das Programm von 1976 an über seine Emeritierung 1994 hinaus bis zum Jahr 2003.

Erich Hecker hat mit seinem großen persönlichen Einsatz für die Israel-Kooperation einen ganz entscheidenden Beitrag geleistet für die internationale Zusammenarbeit des DKFZ „Die Kooperation ist auch heute eine der wichtigsten internationalen Aktivitäten des DKFZ.

Der in Tübingen geborene Hecker studierte Chemie in seiner Heimatstadt, wurde von der dortigen Universität promoviert und trat auch seine erste Stelle an einem Max-Planck-Institut in Tübingen an. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität von Madison, Wisconsin, kehrte er nach Deutschland zurück auf eine Abteilungsleiterstelle am Max-Planck-Institut für Biochemie in München. 1964 wurde der Erich Hecker als Gründungsdirektor des Instituts für Biochemie an das neu gegründete DKFZ berufen. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 leitete er die Abteilung Biochemie. Von 1970 bis 1971 wirkte er als Vorsitzender des DKFZ-Direktoriums.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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