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Leonardo Ayala erhält Helmholtz-Doktorandenpreis 2024

Nr. 32b3 | 29.05.2024

Ein multispektrales Bildgebungssystem ermöglich erstmals in Echtzeit, die Gewebedurchblutung während eines minimalinvasiven chirurgischen Eingriffs zu überwachen. Die Helmholtz-Gemeinschaft würdigt diese exzellente Leistung und hat Leonardo Ayala vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) dafür mit dem jährlichen Doktorandenpreis im Bereich Gesundheit ausgezeichnet.

Leonardo Ayala
© DKFZ/Jung

Mit den Doktorandenpreisen zeichnet die Helmholtz-Gemeinschaft jährlich in jedem ihrer sechs Forschungsbereiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus, die ihre Promotion an einem Helmholtz-Zentrum durchgeführt und mit hervorragendem Ergebnis abgeschlossen haben. Leonardo Ayala, der diesjährige Preisträger im Bereich Gesundheit, forschte in der DKFZ-Abteilung Intelligent Medical Systems unter der Leitung von Lena Maier-Hein. Ayala erhält die Auszeichnung für die Entwicklung eines neuartigen Systems der multispektralen Bildgebung, das bei laparoskopischen Operationen eingesetzt werden kann, um die Durchblutung von Geweben zu überwachen.

Die einzelnen Gewebe im Körper unterscheiden sich hinsichtlich ihres Sauerstoffgehalts, der Temperatur oder der Konzentration von Wasser oder anderen biologischen Molekülen. Gesunde Gewebe unterscheiden sich in manchen dieser Eigenschaften wiederum von kranken. Diese Gewebeeigenschaften können dem Chirurgen während einer Operation wichtige zusätzliche Informationen geben. Die multispektrale Bildgebung macht sich die Tatsache zunutze, dass die verschiedenen Gewebekomponenten einzigartige optische Eigenschaften haben, die in hoher räumlicher Auflösung dargestellt werden können.

Das von Ayala und Kollegen entwickelte System hat die einzigartige Fähigkeit, die Gewebedurchblutung während der Operation zu überwachen. Bisher mussten sich die Chirurgen ausschließlich darauf verlassen, was sie „mit eigenen Augen" erkennen konnten, was sich teilweise als unzureichend erwies. Kontrastmittel wiederum erschwerten die das Verfahren.

Leonardo Ayala und seine Kooperationspartner leisteten Pionierarbeit bei der Anwendung von Deep-Learning-Techniken, um datengesteuert Informationen zur Gewebedurchblutung aus den multispektralen Bilddaten zu extrahieren. Um den klinischen Wert dieser neuartigen Bildgebungsmethode bei der Überwachung der Durchblutung erstmals zu demonstrieren, konzipierte, organisierte und leitete er eine klinische Studie. Das Verfahren wurde eingesetzt bei Patienten, die sich einer laparoskopischen partiellen Entfernung der Niere unterzogen – ein Eingriff, bei dem die Durchblutung des eine besonders kritische Rolle spielt.

Das von Ayala entwickelte Verfahren hat bereits zu mehreren Patentanmeldungen geführt.

Leonardo Ayala studierte Physik an der Universität El Salvador und am Instituto Balseiro in Argentinien. Nach Abschluss seiner Doktorarbeit setzt er seine Forschung zunächst als Postdoc im Labor von Lena Maier-Hein fort.

Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Dazu kommt entweder eine Reise- und Sachkostenpauschale für einen Forschungsaufenthalt im Ausland von bis 12.000 Euro oder ein Helmholtz Field Study Fellowship von bis zu drei Monaten. Das Field Study Fellowship finanziert die Markterkundungsphase, um Kundenbedürfnisse besser zu verstehen.

Ein Bild von Leonardo Ayala steht zum Download zur Verfügung:
www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2024/bilder/Ayala.jpg 

Nutzungshinweis für Bildmaterial zu Pressemitteilungen
Die Nutzung ist kostenlos. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gestattet die einmalige Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der Pressemitteilung bzw. über das DKFZ allgemein. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: „Quelle: DKFZ/Jung".
Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nur nach vorheriger Rücksprache mit der DKFZ-Pressestelle (Tel. 06221 42 2854, E-Mail: presse@dkfz.de) gestattet. Eine Nutzung zu kommerziellen Zwecken ist untersagt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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