Hella Bühler-Preis für Ana Banito
Für ihre herausragenden Forschungen zur Biologie von Weichteilsarkomen, einer besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen vorkommenden Tumorart, erhält Ana Banito den Hella Bühler-Preis – verbunden mit einem Preisgeld von 100.000 Euro. Die von der Universität Heidelberg vergebene Auszeichnung wendet sich an junge Forscherinnen und Forscher am Wissenschaftsstandort Heidelberg, die bereits durch herausragende wissenschaftliche Qualität in der Krebsforschung auf sich aufmerksam gemacht haben. Ana Banito ist Nachwuchsgruppenleiterin am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ). Die Preisverleihung findet am 16. Mai 2024 statt. Die Rektorin der Ruperto Carola, Frauke Melchior, wird den Preis überreichen.
In ihrer Forschung konzentriert sich Ana Banito auf die bislang noch wenig verstandenen molekularen Entstehungsmechanismen von Weichteilsarkomen, die auch aufgrund fehlender Modelle für translationale Studien besonders schwierig zu behandeln sind. Ziel der Wissenschaftlerin ist es daher, die zugrundeliegenden Mechanismen der Tumorbildung zu verstehen, die Veränderungen in den Sarkomzellen genetisch nachzuahmen und Ansätze zu entwickeln, um ein Wachstum der Zellen zu unterbinden. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeiten liegt in den epigenetischen Mechanismen, die bei diesen Sarkomen dereguliert sind. Auch hier soll ein besseres Verständnis neue therapeutische Strategien ermöglichen.
Ana Banito studierte Biologie an der Universität Lissabon (Portugal) und wurde im Jahr 2011 im Bereich der Biowissenschaften an der Medizinischen Fakultät des Imperial College London promoviert. Anschließend forschte sie als Postdoktorandin unter anderem im Rahmen des Programms „Krebsbiologie und Genetik" am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (USA). Seit 2019 leitet Banito die Nachwuchsgruppe „Weichteilsarkome", die am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum angesiedelt ist. Das KiTZ ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg. Im vergangenen Jahr wurde Ana Banito als eine von 26 Forscherinnen und Forschern für das EMBO Young Investigator Programme der European Molecular Biology Organization (EMBO) ausgewählt.
Den Festakt zur Verleihung des Hella Bühler-Preises wird die Rektorin der Universität Heidelberg eröffnen. In einem Rückblick berichtet anschließend Wilhelm Palm über seine Arbeiten. Er ist Nachwuchsgruppenleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum und Mitglied der DKFZ-ZMBH-Allianz – der strategischen Allianz zwischen dem DKFZ und dem Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) – und wurde 2023 mit dem Hella-Bühler-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio auf die aktuelle Preisträgerin hält Stefan Pfister, Direktor am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg, Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Kinderonkologe am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Im Anschluss wird die Wissenschaftlerin in einem kurzen Vortrag Einblicke in ihre Forschung geben.
Der von der Heidelberger Zahnärztin Hella Bühler (1910 bis 2002) gestiftete Forschungspreis wendet sich an Nachwuchswissenschaftler der Universität Heidelberg oder an junge Forscherinnen und Forscher, die der Ruperto Carola in wissenschaftlicher Kooperation verbunden sind. Die Auszeichnung soll die Preisträger in einer frühen Phase der Karriere dabei unterstützen, ihre bereits herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Krebsforschung fortzuführen und zu vertiefen. Er wird von der Universität vergeben und ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Krebsforschung in Deutschland.
Zu der Verleihung des Hella Bühler-Preises lädt die Universität Heidelberg am 16. Mai 2024 ein. Sie findet im Hörsaal des Marsilius-Kollegs, Im Neuenheimer Feld 130.1, statt und beginnt um 17 Uhr.
Weitere Informationen:
Forschungsgruppe Ana Banito – www.kitz-heidelberg.de/forschung/forschergruppen/sarkome/jrg-weichteilsarkome
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.