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In Memoriam: Jürgen Wahrendorf

Nr. 13c | 20.03.2024

Das Deutsche Krebsforschungszentrum trauert um Prof. Dr. Jürgen Wahrendorf, der am 15. März im Alter von 75 Jahren verstorben ist.

Jürgen Wahrendorf
© DKFZ

Der Mathematiker Jürgen Wahrendorf war von 1976 bis 2013 im DKFZ tätig. Er begann im Januar 1976 als Wissenschaftler im damaligen Institut für Dokumentation, Information und Statistik. Im April 1986 folgte er dem Ruf auf eine C4‐Professur für Epidemiologie an der Universität Heidelberg, verbunden mit der Leitung der Abteilung Epidemiologie und Dokumentation am DKFZ. Aufgrund einer schweren Erkrankung trat er 1999 von der Abteilungsleitung zurück und übernahm die Leitung der selbstständigen AG Umweltepidemiologie.

Jürgen Wahrendorf hat zu zahlreichen Entwicklungen seines Faches beigetragen. Neben Untersuchungen zum Einfluss berufsbedingter Expositionen und Mobilfunkstrahlung auf das Krebsrisiko ist ihm insbesondere die Beteiligung Deutschlands an der europäischen „EPIC‐Studie" zu verdanken. Dadurch hat er die Vernetzung der epidemiologischen Forschung in Europa maßgeblich gefördert.

EPIC, eine der größten Kohortenstudien der Welt, erfasst die Zusammenhänge von Ernährung, Lebensstil und dem Krebsrisiko. Jürgen Wahrendorf baute in Heidelberg ein Studienzentrum auf, in dem etwa 25.000 Probanden untersucht wurden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum ist Jürgen Wahrendorf zu großem Dank verpflichtet für sein langjähriges außerordentliches Engagement, in dem er auch nach seiner schweren Erkrankung nicht nachließ.

Wir trauern um einen hoch angesehenen ehemaligen Kollegen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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