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Was führt zur Erschöpfung von Immunzellen in der Tumorumgebung?

Nr. 43c | 09.08.2021 | von Koh

Guoliang Cui vom Deutschen Krebsforschungszentrum erhält einen der mit 1,25 Millionen Dollar dotierten „Lloyd J. Old STAR Awards" 2021. Cui untersucht, wie es in der Tumorumgebung zur Erschöpfung von Immunzellen kommt.

Guoliang Cui
© DKFZ/Jung

Das „Cancer Research Institute", eine US-amerikanische gemeinnützige Organisation, finanziert weltweit innovative klinische und Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Krebs-Immuntherapie. Zu den diesjährigen Förderaktivitäten des Cancer Research Institute gehören sechs „Lloyd J. Old STAR Awards". Jeder dieser Preise ist mit 1,25 Millionen Dollar über fünf Jahre dotiert und wird an künftige "Stars" auf dem Gebiet der Krebsimmunologie vergeben. Das Ziel ist unkonventionelle, risikoreiche Forschungsprojekte zu fördern, die das Potenzial haben, die Krebsimmuntherapie voranzubringen.

Zu den Abwehrzellen des Immunsystems zählen die CD8-T-Zellen, die eine wesentliche Rolle bei der Krebsbekämpfung spielen. Doch in der Mikroumgebung des Tumors sind sie häufig in ihrer Funktion beeinträchtigt oder "erschöpft". Erschöpfte CD8-T-Zellen zeichnen sich aus durch eine verstärkte Expression hemmender Rezeptoren, eine verminderte Sekretion von Zytokinen, die die Immunabwehr fördern, und weisen darüber hinaus auch Stoffwechseldefekte auf.

In der Krebsmedizin ist der Erschöpfungszustand der T-Zellen ein großes Problem, denn er schränkt die Wirksamkeit immuntherapeutischer Behandlungen ein. Trotz umfangreicher Forschungsanstrengungen sind die Mechanismen, die zu Differenzierung und Funktionsstörung erschöpfter T-Zellen führen, noch nicht vollständig geklärt.

Hier setzt Guoliangs Cuis Forschung an: Mithilfe molekularbiologischen Techniken und an gentechnisch veränderten Mausmodelle will der Immunologe herausfinden, was genau zur Erschöpfung der wichtigen Abwehrzellen in der Mikroumgebung des Tumors führt. Ziel seines Projekts ist es, Möglichkeiten zu entwickeln, der fatalen Erschöpfung der Abwehrzellen entgegenzuwirken und dadurch die Wirksamkeit von Krebs-Immuntherapien zu verbessern.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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