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Harald zur Hausen zum 85. Geburtstag

Nr. 14c | 11.03.2021 | von Koh

Harald zur Hausen
© DKFZ/Anspach

„Auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Krebsforschungszentrums gratulieren wir Harald zur Hausen sehr herzlich und wünschen ihm Glück, Gesundheit und viele weitere aktive Jahre voller Schaffenskraft", sagen Michael Baumann und Ursula Weyrich, Vorstände des DKFZ.

„Harald zur Hausen hat mit seiner Forschung einen unschätzbaren Beitrag für die Krebsprävention geleistet. Schon früh hat er das Potenzial seiner Ergebnisse zu humanen Papillomviren erkannt und seine weitere Arbeit konsequent auf die Möglichkeit ausgerichtet, eines Tages gegen Krebs impfen zu können. Er war der entscheidende Wegbereiter der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs", würdigt Baumann die große wissenschaftliche Leistung seines Amtsvorgängers.

Seit den frühen 1970er-Jahren erforschte zur Hausen den Zusammenhang zwischen einer Infektion mit humanen Papillomviren und dem Auftreten von Gebärmutterhalskrebs. Die entscheidenden Durchbrüche gelangen zu Beginn der 1980er Jahre: In Gebärmutterhalskrebs-Gewebeproben entdeckten die Wissenschaftler um zur Hausen die beiden wichtigsten krebserregenden HPV-Typen. Zusätzlich konnten sie auf molekularer Ebene aufklären, wie HPV-infizierte Zellen zu Krebs entarten. Spätestens von da an waren auch die zahlreichen Skeptiker davon überzeugt, dass eine Infektion mit Hochrisiko-HPV ursächlich für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist.

An der anschließenden Entwicklung einer HPV-Vakzine waren zur Hausens ehemalige Schüler maßgeblich beteiligt. Seit 2006 sind Impfstoffe gegen die wichtigsten HPV-Hochrisiko-Typen verfügbar und haben das Potenzial, weltweit viele hunderttausend Krebstodesfälle zu vermeiden.

Zur Hausen war von 1983 bis 2003 wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums. 2008 wurde er für seine Forschung zur Rolle der humanen Papillomviren als Erreger von Gebärmutterhalskrebs mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Auch heute noch ist er wissenschaftlich aktiv und untersucht neue Erreger, die mit der Entstehung von Darm- und Brustkrebs in Verbindung stehen.

„Das Deutsche Krebsforschungszentrum ist Harald zur Hausen zu großem Dank verpflichtet", sagt Josef Puchta, ehemaliger kaufmännischer Vorstand, der viele Jahre eng mit zur Hausen zusammengearbeitet hat. „In seiner Amtszeit ist das Forschungszentrum zu einer der weltweit führenden Krebsforschungsinstitutionen aufgestiegen. Und die Strahlkraft des Nobelpreises hat zusätzlich erheblich dazu beigetragen, dass das DKFZ sowohl national als auch international als Forschungszentrum der Spitzenklasse wahrgenommen wird."

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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