Rezepte der Krebspräventionswoche zum Nachkochen - Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel
Mit einem vielfältigen und ausgewogenen Speiseplan kann jeder sein Risiko senken, an einer der häufigen Krebsarten wie etwa Brustkrebs oder Darmkrebs zu erkranken. Dass das nicht nur zu Hause, sondern auch im Berufsalltag möglich ist, zeigen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebshilfe in der diesjährigen Nationalen Krebspräventionswoche, die ganz im Zeichen gesunder Ernährung steht: Ab heute bieten zahlreiche Betriebsrestaurants bundesweit ihren Gästen unter dem Motto „Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel" die gesunden Gerichte der Präventionswoche an. Der Berliner Spitzenkoch Thomas Kammeier hat als Schirmherr der diesjährigen Aktionswoche (14. bis 18. September) fünf Rezepte für gesunde und leckere Gerichte entwickelt – für Kantinen und zum Nachkochen zu Hause.
Gemeinsame Pressemitteilung von Deutsche Krebshilfe und Deutsches Krebsforschungszentrum
Vom cremigem Risotto mit Roter Bete bis zum Lachsfilet mit Limonen-Polenta – die fünf Aktionsgerichte der Krebspräventionswoche zeigen, dass ausgewogene Ernährung eine wahre Gaumenfreude ist und gleichzeitig dazu beitragen kann, das Krebsrisiko zu senken. Die Deutsche Krebshilfe und das DKFZ haben die Nationale Krebspräventionswoche vor einem Jahr ins Leben gerufen, um auf das große Potenzial der Krebsprävention aufmerksam zu machen. Denn: Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden können – dazu zählt unter anderem eine ausgewogene Ernährung. Die Rezepte, die der Berliner Meisterkoch Thomas Kammeier als Schirmherr exklusiv entwickelt hat, sind auch für das Nachkochen zu Hause gut geeignet. Die Zusammenstellung der Zutaten orientiert sich dabei an den wissenschaftlich gesicherten Empfehlungen der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC).
In unserer täglichen Nahrung sind unzählige verschiedene Stoffe enthalten. Einige fördern das Wachstum von Krebszellen, sehr viele bremsen es. Wissenschaftlich gut belegt ist beispielsweise, dass ballaststoffreiche Lebensmittel das Darmkrebsrisiko senken. Enthalten sind sie in Gemüse, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten. Während der Krebspräventionswoche kommen Ballaststoffe reichlich und in vielfältigen Variationen auf den Teller. Kammeier integriert zudem großzügige Gemüseportionen in alle Gerichte. Denn als ideal gelten täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst.
Zurückhaltung ist dagegen geboten bei rotem und verarbeitetem Fleisch: Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat im Jahr 2015 verarbeitetes Fleisch, also Wurst, Schinken und Gepökeltes, als krebserregend und rotes Fleisch – vom Rind, Schwein oder Lamm – als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Der häufige Verzehr kann das Darmkrebsrisiko steigern. Deswegen steht in der Krebspräventionswoche kein rotes Fleisch, sondern Geflügelfleisch und Fisch auf dem Speiseplan. Fisch enthält viele wertvolle Proteine und Fette und ist eine gute Alternative für Fleisch.
Eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs spielt insbesondere das Körpergewicht, denn starkes Übergewicht begünstigt die Entstehung von insgesamt 13 Krebsarten. Eine ausgewogene und vielfältige Ernährung hilft dabei, ein gesundes Körpergewicht zu halten. Das bedeutet aber nicht völlige Askese: „Auf die Energiebilanz kommt es an", sagt Professor Dr. Mathias Heikenwälder, Stoffwechselforscher aus dem DKFZ. Deshalb kocht Thomas Kammeier vorwiegend mit frischen, pflanzlichen Lebensmitteln, die durch ihre niedrige Energiedichte die Gewichtskontrolle leichter machen. „Auch wer kein Gewichtsproblem hat, kann mit dem Verzehr von viel ballaststoffreichem Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse dazu beitragen, das persönliche Krebsrisiko zu senken", so Heikenwälder.
Doch niemand muss deswegen den Kühlschrank vernageln oder sich ausschließlich von Brokkoli ernähren. Dass Krebsprävention mit Messer und Gabel weder eintönig noch freudlos ist, zeigen – mit Augenzwinkern – auch die Präventionsspots auf www.dkfz.de/krebspraeventionswoche bzw. www.krebshilfe.de/krebspraeventionswoche
Neben einem vielfältigen Speiseplan empfiehlt die IARC, wenig oder noch besser gar keinen Alkohol zu trinken, den Salzkonsum zu reduzieren und regelmäßig körperlich aktiv zu sein – das genügt schon, um der eigenen Gesundheit Gutes zu tun. „Eine spezielle Diät, mit der man Krebs sicher vorbeugen kann, gibt es allerdings nicht," erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes am DKFZ. „Es gibt keine Hinweise, dass einzelne Inhaltsstoffe oder Lebensmittel eine Krebserkrankung verhindern können. Gezielte Krebsdiäten sind das genaue Gegenteil der gesunden Vielfalt und Ausgewogenheit, die der Speiseplan der Krebspräventionswoche vorsieht." Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe ergänzt: „Auch wenn eine gesunde Lebensweise keinen hundertprozentigen Schutz vor Krebs bietet: Die Gesundheit profitiert auf jeden Fall von einer ausgewogenen Ernährung."
Die Rezepte der Krebspräventionswoche im Überblick:
- Risotto mit Roter Bete, Wurzelgemüse und Shiitake-Pilzen,
- Süßkartoffeln mit gebratener Maishähnchenbrust und indischem Blumenkohl,
- Kopfsalat mit Zartweizen und pochiertem Ei,
- Falafel mit Hummus, Aubergine und Tomatensalat und
- Lachsfilet auf der Haut gebraten mit mediterranem Gemüse, Basilikum-Pesto und Limonen-Polenta.
Alle Rezepte stehen online zur Verfügung unter: www.dkfz.de/rezepte bzw. www.krebshilfe.de/rezepte und können in Form einer Rezept-Broschüre bestellt werden. Zudem gibt es dazu Koch-Videos mit Thomas Kammeier und der TV-Moderatorin Susanne Klehn mit Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie Rezept-Videos im Zeitraffer.
Weitere Informationen zur Krebspräventionswoche und zur Aktion „Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel" unter: www.dkfz.de/krebspraeventionswoche bzw. www.krebshilfe.de/krebspraeventionswoche
Die Nationale Krebspräventionswoche
Mit der Krebspräventionswoche, die jährlich im September stattfindet, machen die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gemeinsam auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam. Die Vision: Krebs soll gar nicht erst entstehen. Zum Auftakt ihrer Kooperation riefen die beiden Organisationen vom 10. bis 13. September 2019 die erste Nationale Krebspräventionswoche unter dem Motto „Prävention ist machbar, Herr Nachbar! Aktiv gegen Krebs" aus. Im Fokus steht jedes Jahr ein anderer Lebensstil-Faktor, der das Krebsrisiko beeinflusst.
Das Nationale Krebspräventionszentrum
Das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe werden ein Nationales Krebspräventionszentrum in Heidelberg errichten. Hier soll unter einem Dach verstärkt Präventionsforschung gebündelt durchgeführt werden sowie eine Präventionsambulanz und ein Informationszentrum entstehen. Ziel ist es, zielgruppengerechte Präventionsprogramme für den bundesweiten Einsatz zu entwickeln. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 25 Millionen Euro.
Nationale Dekade gegen Krebs
Die strategische Partnerschaft ist ein Beitrag der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums zur Nationalen Dekade gegen Krebs, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Januar 2019 ausgerufen hat.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.