Was ist Krebs?
Die Erkrankung Krebs macht vielen Menschen Angst. Dabei ist oft gar nicht klar: Was genau ist eigentlich Krebs? Wie entsteht er? Und wer erkrankt daran? Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums erklärt die grundlegenden Abläufe auf verständliche Weise. Auch andere Fragen zum Thema Krebs beantworten die Ärztinnen und Ärzte kostenlos telefonisch täglich von 8 bis 20 Uhr unter 0800-420 30 40 oder per E-Mail unter krebsinformationsdienst@dkfz.de.
Zellen außer Kontrolle
Krebserkrankungen entstehen aus gesunden Zellen unseres Körpers. Diese teilen sich normalerweise nur, wenn „Nachschub" gebraucht wird, zum Beispiel, wenn eine Wunde entstanden ist, die wieder zuwachsen muss. Krebszellen sind dagegen genetisch so verändert, dass sie sich auch ohne Grund vermehren. Stopp-Signale des Körpers überhören sie einfach, häufig bildet sich ein bösartiger Tumor. Er ist gefährlich, weil Krebszellen gesundes Gewebe zerstören und so die Funktion wichtiger Organe stark beeinträchtigen können.
Wie entstehen Krebszellen?
Krebs ist eine Krankheit der Gene. Damit ist gemeint, dass Krebs weitgehend durch Veränderungen im Erbgut entsteht – es handelt sich also um Fehler in der Bauanleitung unserer Zellen, die im Laufe des Lebens entstehen. Experten gehen davon aus, dass in den meisten Fällen mehrere solcher Fehler zusammentreffen müssen, damit aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle wird. Manche dieser Fehler führen dazu, dass sich die betroffene Zelle schneller teilt, andere hebeln natürliche Kontrollmechanismen aus. Es gibt auch Erbgutveränderungen, die dazu führen, dass die Krebszelle dem Abwehrsystem des Körpers entwischen kann. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich in einer Zelle viele Erbgutveränderungen anhäufen. Dann kann aus einer Zelle eine Krebszelle entstehen. Aus diesem Grund tritt Krebs häufiger im höheren Lebensalter auf. Viele Vorgänge sind schon bekannt, aber es bedarf dringend weiterer intensiver Forschung, um der Krebsentstehung bis ins Detail auf den Grund zu gehen. Denn je größer das Wissen um die komplexen Zusammenhänge ist, desto besser können Strategien entwickelt werden, um Früherkennung, Diagnostik und Behandlung von Krebs zu verbessern.
Woher kommt der Krebs?
Krebs kann jeden treffen. Bei den genetischen Veränderungen des Erbguts hat häufig der Zufall seine Hand im Spiel. Es gibt aber auch bekannte Risikofaktoren für Krebs, die man vermeiden kann, beispielsweise Rauchen, Alkoholkonsum oder UV-Strahlung. Hierzu informiert der Krebsinformationsdienst in der Broschüre „Was kann ich tun? Gegen Krebs". Manche Menschen haben ein erhöhtes Krebsrisiko, weil sie von ihren Eltern bereits krebsfördernde genetische Genveränderungen geerbt haben. Dabei ist wichtig zu wissen: Nicht die Krebserkrankung selbst wird vererbt, sondern das höhere Erkrankungsrisiko. Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes dazu: „Die Frage nach der Vererbbarkeit von Krebs wird uns häufig gestellt. Dahinter verbirgt sich die verständliche Sorge, nichts gegen die Erkrankung tun zu können. Insgesamt sind erbliche Krebserkrankungen aber eher selten – und für einige der betroffenen Familien, beispielsweise bei erblichem Brust- oder Darmkrebs, gibt es bereits spezielle Beratungs-, Früherkennungs- und Behandlungsangebote."
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Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums beantwortet alle Fragen rund um das Thema Krebs – am Telefon (0800-420 30 40), per E-Mail (krebsinformationsdienst@dkfz.de) sowie in persönlichen Sprechstunden in Heidelberg und Dresden. Das geschulte Ärzteteam geht mit fundierten fachlichen Informationen auf individuelle Fragen ein. Die Internetseite www.krebsinformationsdienst.de liefert aktuelles Wissen, nützliche Tipps und Adressen. Mit eigener Telefonnummer (0800-430 40 50) und E-Mail-Adresse (kid.med@dkfz.de) ist der KID auch Anlaufstelle für medizinische Fachkreise. Der Krebsinformationsdienst ist ein kostenfreies Angebot des Deutschen Krebsforschungszentrums. Er kann daher unabhängig informieren, frei von Interessenkonflikten und ohne Werbung.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.