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Höchste wissenschaftliche Auszeichnung Taiwans für Christoph Plass

Nr. 18c3 | 03.05.2016

Der taiwanesiche Wissenschaftsrat zeichnete Christoph Plass vom Deutschen Krebsforschungszentrum mit dem Tsungming Tu Preis aus, der höchsten akademischen Ehre für ausländische Wissenschaftler. Der Preis ist mit 75.000 Dollar dotiert.

Christoph Plass
© dkfz.de

Christoph Plass wurde für seine Leistungen in der Krebs-Epigenomik ausgezeichnet. Der Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Analyse abweichender DNA-Methylierungsmuster bei Blutkrebs, insbesondere bei der akuten myeloischen Leukämie und der chronisch lymphatischen Leukämie, sowie auch bei soliden Tumoren.

Plass‘ Labor untersucht bei bösartigen Erkrankungen, ob und wie die Muster der DNA-Methylierung krebstyp-spezifisch verändert sind. Durch den Vergleich mit dem Methylierungsmuster gesunder Zellen identifizierten er und sein Mitarbeiter Gene, die bei Krebs stillgelegt werden. Das Ziel der Forscher ist es, spezifische epigenetische Veränderungen als Marker für Diagnose und Verlauf bzw. Prognose von Erkrankungen zu verwenden. So konnten Plass und Kollegen beispielsweise bei Prostatakrebs eine epigenetische Abweichung identifizieren, die mit einem erhöhten Risiko einhergeht, dass der Krebs nach der Behandlung zurückkehrt.

2007 etablierte Christoph Plass die Abteilung Epigenomik und Krebsrisikofaktoren im Deutschen Krebsforschungszentrum. Davor hatte er von 1997 bis 2007 an der Ohio State University geforscht. Seit dieser Zeit unterhält er enge Forschungskooperationen mit Kollegen aus Taiwan.

Der Tsungming Tu-Preis geht zurück auf ein 2006 geschlossenes Kooperationsabkommen zwischen der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem taiwanesischen National Science Council. Er wird an international anerkannte Wissenschaftler für außergewöhnliche Leistungen verliehen und soll die deutsch-taiwanesischen Wissenschaftsbeziehungen stärken. Im Jahr 2011 war Harald zur Hausen unter den Preisträgern.

Der in diesem Jahr mit 75.000 US Dollar dotierte Tsungming Tu-Preis wurde am 20. April 2016 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Taipeh vergeben. Ein zweiter Preis ging an den theoretischen Physiker Eberhard Groß, Leiter des Max-Planck-Institutes für Mikrostrukturphysik, Halle/Saale.

Namensgeber der Auszeichnung ist der Mediziner Tu Tsung Ming, der 1922 als erster Taiwanese den Doktorgrad in der Medizin erlangte. 

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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