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Helmholtz Doktorandenpreis für Natalie Jäger

Nr. 41c | 19.09.2014

Natalie Jäger erhielt die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung der Helmholtz-Gemeinschaft für ihre Doktorarbeit, die sie dieses Jahr im Deutschen Krebsforschungszentrum mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Bei ihren Untersuchungen der genetischen Veränderungen in kindlichen Hirntumoren entdeckte sie erstmals, dass bei Krebs eines der beiden X-Chromosomen besonders von Mutationen betroffen ist.

Natalie Jäger
© privat

Gemeinsam mit Kollegen eines internationalen Kooperationsprojekts stieß Natalie Jäger bei Krebspatientinnen auf eine noch nie beobachtete Häufung von Mutationen im weiblichen Geschlechtschromosom, dem X-Chromosom. Hier zählten die Forscher bei vielen Krebsarten doppelt, in manchen Fällen sogar viermal so viele Mutationen wie in den übrigen Chromosomen. Diese hohe Mutationsrate betraf jedoch nicht beide X-Chromosomen gleichermaßen: Alle Zellen des weiblichen Körpers sind mit jeweils zwei dieser Geschlechts-Chromosomen ausgestattet. Von der Embryonalentwicklung an wird in jeder Zelle eines der beiden inaktiviert. Die erhöhte Mutationsrate fand sich ausschließlich in der inaktivierten Kopie.

Die in der Zeitschrift Cell veröffentlichten Ergebnisse helfen zu verstehen, wie es in geschädigten Zellen zur Anhäufung von Mutationen kommt, die schließlich zu Krebs führen können.

Natalie Jäger, die für ihre Doktorarbeit in der Abteilung Theoretische Bioinformatik unter der Leitung von Roland Eils geforscht hat, erhält für ihre hervorragenden Leistungen den Helmholtz Doktorandenpreis im Forschungsbereich Gesundheit. Mit dieser Auszeichnung will die Helmholtz-Gemeinschaft talentierte junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler frühzeitig unterstützen und langfristig für die Forschung gewinnen. Der Helmholtz Doktorandenpreis soll einerseits als eine Auszeichnung der bisherigen Leistung dienen, und auf der anderen Seite einen Anreiz für eine Karriere in der Wissenschaft bieten. Seit Februar forscht Natalie Jäger als Postdoktorandin an der Stanford University in den USA.

Die Helmholtz-Gemeinschaft verleiht jährlich in jedem ihrer sechs Forschungsbereiche einen Preis in Höhe von 5000 Euro. Bei der Helmholtz-Jahrestagung am 18. September überreichten Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Jürgen Mlynek, der Präsidenten der Helmholtz Gemeinschaft, die Auszeichnungen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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