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Felix Burda Awards für Engagement in der Darmkrebsvorsorge gehen an DKFZ und NCT

Nr. 23c | 15.04.2013 | von Sel

Am Sonntag, dem 14. April, wurden in Berlin zum elften Mal die Felix Burda Awards verliehen. In der Kategorie „Medizin und Wissenschaft“ ging der Preis an Dr. Christian Stock, Dr. Michael Hoffmeister und Professor Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Der erstmals verliehene Award in der Kategorie „Beste Präventionsidee“ ging an Professor Cornelia Ulrich, Dr. Ulrike Bussas und Clare Abbenhardt vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. In diesem Jahr waren 57 Bewerbungen für die Auszeichnungen in insgesamt fünf Kategorien eingegangen.

Preisträger "Medizin und Wissenschaft": Prof. Dr. Hermann Brenner, Dr. Christian Stock und Dr. Michael Hoffmeister (v.l.n.r.) bei der Felix Burda Award Gala 2013 im Hotel Adlon in Berlin am 14. April 2013Bildquelle: Hubert Burda Media, www.flickr.com/photos/hubertburdamedia/

Wie gefährlich ist die Darmspiegelung?

Das Team um Herrmann Brenner untersuchte auf der Basis von Datenmaterial der AOK Hessen und der KV Hessen 33.000 Personen, die sich ambulant einer Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge unterzogen hatten und verglich diese mit 33.000 nicht koloskopierten Personen. Ihr Ergebnis: Mit weniger als 10 Zwischenfällen pro 10.000 Untersuchten ist das Risiko einer vorsorgenden Darmspiegelung vergleichsweise gering. (siehe DKFZ-Pressemitteilung Nr. 13) – Damit sei eine einzigartige Studie entstanden, die sich in einem bevölkerungsbezogenen Setting mit der Problematik der Dokumentation von Komplikationen der Darmspiegelung zur Krebsvorsorge befasst, hieß es in der Begründung.

Preisträger "Beste Präventionsidee": Dr. med. Ulrike Bussas, Prof. Dr. Cornelia Ulrich und Clare Abbenhardt (v.l.n.r.) bei der Felix Burda Award Gala 2013 im Hotel Adlon in Berlin am 14. April 2013Bildquelle: Hubert Burda Media, www.flickr.com/photos/hubertburdamedia/

Wie entdeckt man Hochrisikogruppen?

Den Preis für die beste Präventionsidee erhielt das Team um Professor Cornelia Ulrich vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Sie befassten sich mit der Frage, wie und wo man die Hochrisikogruppen der erblich Vorbelasteten am besten identifiziert und über Vorsorgemaßnahmen aufklärt. Ihre Antwort: dort, wo der an Darmkrebs erkrankte Verwandte behandelt wird – in der Klinik. Das Team um Professor Ulrich plant als erste deutsche medizinische Forschungseinrichtung ein Online-Assessment für das persönliche Krebsrisiko auf den Web-Seiten des NCT. Zudem richtet das Team eine Präventionssprechstunde für Angehörige ein.

Den Preis überreichte Schauspieler Walter Kreye, der selbst an Darmkrebs erkrankt war.

Der erste Gewinner stand bereits vor der offiziellen Preisverleihung im Ballsaal des Hotel Adlon Kempinski am Sonntagabend in Berlin fest: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr erhielt den „Milestone Award“. Bahr habe sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass die Handlungsempfehlungen des nationalen Krebsplans umgesetzt und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden konnten, sagte Christa Maar vor den etwa 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Medizin, Wissenschaft und Showbusiness. Dies beziehe sich nicht nur auf die Bildung klinischer Krebsregister in allen Bundesländern, sondern auch auf die Etablierung eines Einladeverfahrens unter anderem zur Darmkrebsvorsorge – ein Ziel, für das die Stiftung jahrelang gekämpft habe.

Christa Maar: „Die Darmkrebsvorsorge wird damit endlich alle Risikopersonen erreichen.“

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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