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Stabsstelle Krebsprävention

Programme zur Tabakentwöhnung

Lexikon

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Zahlreiche Anbietende leisten in Deutschland mit unterschiedlichen Beratungs- und Therapieangeboten Hilfe beim Rauchstopp. Es haben sich verschiedene Tabakentwöhnungsprogramme und Unterstützungsmaßnahmen zur Tabakentwöhnung etabliert. Die meisten Programme zur Tabakentwöhnung beruhen auf verhaltenstherapeutischen Methoden.

Bei der Verhaltenstherapie steht die Veränderung unerwünschter oder die Lebensqualität beeinträchtigender Verhaltensweisen im Vordergrund. Zielorientiert werden Problemlösungen und Verhaltensalternativen, also gewissermaßen Fertigkeiten der "Hilfe zur Selbsthilfe" erarbeitet.

Verhaltenstherapeutische Therapien umfassen in der Regel sechs bis zehn 60- bis 90-minütige Sitzungen. Sie werden meist als Gruppentherapie mit einer Gruppengröße von sechs bis 15 Personen durchgeführt und finden einmal pro Woche statt, manchmal auch an mehreren Terminen pro Woche. Ziel ist die Verbesserung der Selbstbeobachtung, der Situations- und Reizkontrolle, der Selbstverstärkung sowie die Vorbeugung und das Management von Rückfällen.

Auf dem Weg zum Nichtrauchenden sind neben dem Entschluss, nicht mehr zu rauchen, die Beobachtung und das Bewusstmachen eigener Verhaltensweisen im Hinblick auf das Rauchen ein wichtiger erster Schritt. Das Rauchverlangen ist an bestimmte Gewohnheiten und in diesem Zusammenhang auftretende positive Empfindungen geknüpft. Das hat zur Folge, dass Rauchende in bestimmten Situationen oft automatisch zur Zigarette greifen, was das Aufhören erschwert. Ein wichtiges Ziel verhaltenstherapeutischer Methoden ist es daher, mit den Rauchenden Alternativen zum Rauchen zu entwickeln. Auch Möglichkeiten der Entlastung bei starkem Rauchverlangen und der Umgang mit Rückfällen kann erarbeitet werden.

Datenbank mit Angeboten von Raucherberatungen

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Datenbank erstellt, in der Sie gezielt Anbietende von Rauchendenberatungen und Tabakentwöhnung in Ihrer Umgebung ermitteln können.

Hier finden Sie Anbietende von Rauchendenberatungen und Tabakentwöhnungskursen sowie kurze Beschreibungen der häufigsten Programmen und Methoden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung übernehmen keine Gewähr für die hier veröffentlichten Angebote. Die vorliegende Datenbank mit Adressen von Anbietenden gibt einen Überblick über die unterschiedlichsten Angebote in allen Bundesländern. Die Angebote sind nicht inhaltlich geprüft und sind nicht als Empfehlung zu verstehen!

Die Datenbank ist nach Postleitzahlenbezirken sortiert und erleichtert Ihnen die Suche nach Entwöhnungsangeboten.

Die Datenbank ermöglicht den Zugriff auf Informationen zu einem umfassenden und aktuellen Angebot im Bereich der Rauchendenentwöhnung. Hier werden auch Sie ein für Sie geeigetes Angebot finden, das Sie anspricht.

Zu den jeweiligen Angeboten finden sich auch Hinweise auf entstehende Kosten und die gängige Erstattungspraxis der Krankenkassen.

Die Datenbank wird entsprechend den Eingaben der Anbieter ständig aktualisiert.

Rauchfrei Programm

Das Rauchfrei Programm umfasst drei bis sieben Kurstermine in der Gruppe und eine individuelle telefonische Beratung. Die Kursdurchführung erstreckt sich je nach Kursplanung über einen Zeitraum von drei bis sieben Wochen.

Im ersten Kursabschnitt erfolgt die Vorbereitung auf den Rauchstopp. Die Teilnehmenden lernen, ihr Rauchverhalten besser zu verstehen und zu hinterfragen. Der Rauchstopp wird an einem zu Beginn des Kurses festgelegten Termin durchgeführt. Beginnend mit dem Rauchstopp-Tag wird in den folgenden Stunden das rauchfreie Verhalten stabilisiert und der Umgang mit Rückfallgefahren und möglichen Rückfällen besprochen. Hier erhalten die Teilnehmenden zusätzlich zu den Gruppenstunden eine individuelle telefonische Nachbetreuung durch den Trainer oder die Trainerin. Bei Bedarf können Medikamente zur Unterstützung der Rauchentwöhnung eingesetzt werden.

Das Programm wurde 2007 vom Institut für Therapieforschung (IFT) München und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Köln veröffentlicht und wird von der IFT-Gesundheitsförderung in München angeboten. Im Rahmen der Qualitätssicherung wird das Programm laufend ausgewertet und weiterentwickelt. Die Jahresberichte werden auf der Homepage veröffentlicht.

Nichtraucher in 6 Wochen

Dieses 6-wöchige Rauchentwöhnungsprogramm kombiniert verschiedene verhaltenstherapeutische Ansätze wie Motivationsförderung, Förderung rauchfreien Verhaltens und Rückfallmanagement. Die Inhalte des Programms werden in wöchentlichen Gruppensitzungen mit sechs bis zwölf Personen vermittelt. Bei Bedarf können auch Einzelsitzungen durchgeführt werden.

Das Programm leitet die Teilnehmenden zunächst zu einer Selbstbeobachtung des eigenen Rauchverhaltens an. Danach erfolgt die Planung des Rauchstopps, der bei Bedarf durch Medikamente unterstützt werden kann. In der Folge entwickeln die Teilnehmenden Alternativen zum Rauchen und lernen, sich für ihre Rauchabstinenz zu belohnen. Die Bewältigung des Rauchverlangens sowie die Vorbeugung und Bewältigung von Rauchrückfällen stehen in den letzten Kurseinheiten im Mittelpunkt. Auch Möglichkeiten einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken, werden thematisiert.

"Nichtraucher in 6 Wochen" wurde vom Arbeitskreis Raucherentwöhnung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen entwickelt. Das Kursleitermanual "Tabakentwöhnung – ein Leitfaden für Therapeuten" (Bestellnummer ISBN.10:3170176145) ist 2003 erschienen und kann im Buchhandel erworben werden. Das Selbsthilfemanual "Nichtrauchen! Erfolgreich aussteigen in sechs Schritten (Rat und Hilfe)" (Bestellnummer ISBN-10: 3170194089) wurde 2006 veröffentlicht und kann ebenfalls über den Buchhandel bezogen werden.

Die Rauchersprechstunde

Raucherberatung

© DKFZ, Stabsstelle Krebsprävention

Die Rauchendensprechstunde ist als Einzelberatung gestaltet und kann ergänzend zu einer Kurzberatung oder einem intensiven Gruppenprogramm zum Rauchausstieg genutzt werden. Während der Rauchendensprechstunde wird im persönlichen Gespräch auf die individuellen Bedürfnisse des Rauchers oder der Raucherin eingegangen.

Das erste Beratungsgespräch dauert etwa 30 Minuten, weitere Folgegespräche etwa zehn Minuten. In den Gesprächen werden typische Rauchsituationen betrachtet und konkrete Strategien zur Planung des Rauchausstiegs besprochen. Dabei können auch geeignete Hilfsmittel wie beispielsweise Medikamente eingesetzt werden, die den Rauchausstieg erleichtern. Der Umgang mit Situationen, die für den Einzelnen oder die Einzelne ein Rückfallrisiko darstellen, wird ebenfalls besprochen. Die Folgegespräche dienen vor allem dazu, die angehenden ehemaligen Rauchenden bei der Umsetzung der erarbeiteten Strategien zum Rauchausstieg durch fachlichen Rat zu unterstützen.

Die individuell gestaltete Rauchendensprechstunde ist bei starker Tabakabhängigkeit zu empfehlen. Die "Rauchersprechstunde – Beratungskonzept für Gesundheitsberufe" wurde im Jahr 2000 vom Deutschen Krebsforschungszentrum entwickelt und publiziert.

Tabakentwöhnung durch Ärzte nach dem Curriculum der Bundesärztekammer

Das Curriculum Tabakentwöhnung der Bundesärztekammer ist eine Maßnahme zur Qualifikation von Ärztinnen und Ärzten in der Tabakentwöhnung.

Es wurde zusammen mit Expertinnen und Experten auf der Grundlage von wissenschaftlichen Leitlinien und evidenzbasiertem medizinischem Wissen erarbeitet. Ärztinnen und Ärzte, die dieses Curriculum absolviert haben, verfügen über umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten zur kompetenten Ansprache und Beratung von Rauchenden, zur Unterstützung und Begleitung beim Rauchstopp sowie zur Diagnose und Behandlung einer Tabakabhängigkeit.

Die angewandten Methoden orientieren sich an den Leitlinien der maßgeblichen wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften sowie den Empfehlungen der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft und berücksichtigen die anerkannten Qualitätskriterien für Rauchendenbehandlungen. Psychische und physische Aspekte des Rauchens und der Tabakabhängigkeit werden gleichermaßen berücksichtigt. Verhaltenstherapeutische Interventionen beinhalten die Motivationsförderung, das Problemlösetraining, den Aufbau von alternativem Verhalten sowie die Schulung von Fertigkeiten im Umgang mit Versuchungssituationen und werden bei individueller Indikationsstellung mit medikamentöser Behandlung kombiniert.

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