Stabsstelle Krebsprävention
Prävention von Bewegungsmangel
Mangelnde körperliche Aktivität fördert die Entstehung von nichtübertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Typ-2-Diabetes und Adipositas. Das macht Bewegungsmangel einem der bedeutendsten Risikofaktoren für Sterblichkeit aufgrund von nichtübertragbaren Krankheiten.
Ausreichende körperliche Bewegung hingegen stärkt Muskeln, Knochen, Stoffwechsel, Atem- und Herz-Kreislaufsystem sowie die psychische Gesundheit.
Zur Vorbeugung nichtübertragbarer Krankheiten empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Erwachsenen, mindestens 2,5 Stunden pro Woche körperlich aktiv zu sein und Kinder sollten täglich mindestens eine Stunde Bewegung haben. Diese Empfehlungen setzen in Deutschland nur 35 Prozent der Frauen um und knapp 44 Prozent der Männer. Auch Kinder und Jugendliche bewegen sich viel zu wenig. So sind in Deutschland nur 17 Prozent der Mädchen und 28 Prozent der Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren jeden Tag körperlich aktiv; 56 Prozent der Mädchen und 35 Prozent der Jungen treiben seltener als zweimal pro Woche Sport.
Zur Förderung des natürlichen Bewegungsdranges, der bei Kindern noch stark ausgeprägt ist, muss das Lebensumfeld so umgestaltet werden, dass es Kindern und auch Erwachsenen körperliche Aktivität so attraktiv wie möglich macht.
Von der WHO empfohlene Maßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität
Zur Förderung von Bewegung im Alltag und in der Freizeit empfiehlt die WHO unter anderem folgende Maßnahmen:
- Nationale Richtlinien zur Förderung körperlicher Aktivität
- Verbesserung der Infrastruktur zur Förderung der Fortbewegung zu Fuß und per Fahrrad
- Verbesserung der Bewegungserziehung in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
- Aktionen zur Bewegungsförderung
- Aufklärungskampagnen
Förderung körperlicher Aktivität in Deutschland
Körperliche Aktivität wird in Deutschland in erster Linie durch verhaltenspräventive Maßnahmen gefördert, zumeist in Form von Projekten mit begrenzter Zeitdauer. Zielgruppe sind vor allem Kinder und Jugendliche, in zunehmendem Maße auch Menschen über 60 Jahre. Verhältnispräventive Maßnahmen spielen eine untergeordnete Rolle.
In Deutschland umgesetzte Maßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität
- Projekte in Kitas und Schulen, meist multithematisch zu Bewegung und Ernährung
- Projekte und Maßnahmen zur Bewegungsförderung durch Krankenkassen, Sportvereine und Fitness-Studios sowie im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Kampagne „Bewegung und Gesundheit“ des Bundesministeriums für Gesundheit: Sie bietet einfache Mitmachangebote an
- Nationaler Aktionsplan „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“: Förderung von Projekten zur Verbesserung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens
- „Strategie zur Förderung der Kindergesundheit“ des Bundesministeriums für Gesundheit: Unterstützung von Projekten zur Bewegungs-, Ernährungs- und Gesundheitsförderung bei Kindern
- Gesundheitsziel „Gesund aufwachsen: Förderung von Lebenskompetenz, Bewegung und Ernährung“. Settingbezogene Ansätze und zielgruppenorientierte Maßnahmen zur Bewegungsförderung; Forderungen: Bewegungsfreundliche Ausstattung von Kindertagesstätten, Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte zur Bewegungsförderung
- Präventionsgesetz: Verstärkte Investitionen von Kranken- und Pflegekassen in Prävention im settingorientierten Ansatz,
- Nationaler Radverkehrsplan: Förderung der Verbesserung des Radwegenetzes
- Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung
In Deutschland notwendige Maßnahmen
Zur Förderung der natürlichen Bewegungsfreude von klein auf ist es notwendig, den Schulsport und die Bewegungsförderung in der Schule zu verbessern, denn die Schule ist das ideale Umfeld zur Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen, da nur dort alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden. Verstärkte körperliche Aktivität in der Schule kann dazu beitragen, eine Gewichtszunahme bei Kindern zu verhindern und die körperliche Fitness zu verbessern.
In Deutschland ist daher die Stärkung von Bewegung und Sport in Kindertagesstätte und Schule notwendig:
- Täglich mindestens eine Stunde Sport/Bewegung in Kindertagesstätte und Schule
- Qualifizierung von Erzieherinnen/Erziehern und Lehrerinnen/Lehrern zur Bewegungsförderung
Downloads:
- Prävention nichtübertragbarer Krankheiten – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Grundsatzpapier der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (PDF | 376,89 KB)
- Den Tsunami der chronischen Krankheiten stoppen: vier Maßnahmen für eine wirkungsvolle und bevölkerungsweite Prävention. Strategiepapier der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) zur Primärprävention, 2015, 13 Seiten (PDF | 255,84 KB)
Links:
- IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung
- Strategie zur Förderung der Kindergesundheit
- Gesundheitsziel „Gesund aufwachsen: Förderung von Lebenskompetenz, Bewegung und Ernährung“
- Präventionsgesetz
- Nationaler Radverkehrsplan
- Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung