Hella-Bühler-Preis für Christiane Opitz
Die Medizinerin Dr. Christiane Opitz forscht in der Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe „Experimentelle Neuroimmunologie“ des Deutschen Krebsforschungszentrums und ist zugleich Ärztin in der Abteilung für Neuroonkologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Den mit 100.000 Euro dotieren Hella Bühler- Preis 2012 erhält sie für ihre Forschung an einem neuen Stoffwechselweg, der bei Patienten mit bösartigen Hirntumoren den Tumor aggressiver macht und das Immunsystem schwächt. Substanzen, die diesen Stoffwechselweg gezielt blockieren, könnten sich als neue Krebsmedikamente eignen.
Der bereits zum siebten Mal vergebene Hella-Bühler-Preis wendet sich an junge Forscher der Universität Heidelberg, die bereits durch herausragende wissenschaftliche Qualität in der Krebsforschung auf sich aufmerksam gemacht haben. Mit dem Preisgeld soll Christiane Opitz’ Forschung zu Hirntumoren weiter gefördert werden.
Christiane Opitz (Jahrgang 1979) studierte Humanmedizin an der Universität Heidelberg und absolvierte parallel dazu den Masterstudiengang Molecular Cell Biology. Im Jahr 2006 wurde sie an der Medizinischen Fakultät Heidelberg promoviert. Christiane Opitz war zunächst als Assistenzärztin in der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Tübingen tätig, ehe sie in gleicher Funktion in die Abteilung für Neuroonkologie des Universitätsklinikums Heidelberg wechselte. Als Postdoktorandin forscht sie in der Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe „Experimentelle Neuroimmunologie“ des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Christiane Opitz forscht an malignen Gliomen, zu denen auch die besonders aggressiv wachsenden Glioblastome zählen. Gemeinsam mit Kollegen der Nachwuchsgruppe Experimentelle Neuroimmunologie entdeckte sie vor kurzen in Hirntumorzellen einen neuen Signalweg: Die körpereigene Substanz Kynurenin aktiviert den so genannten Dioxinrezeptor. Dies führt wiederum zu einer Kette von Reaktionen, die schließlich das Tumorwachstum fördern und das Immunsystem schwächen. Bislang war lediglich bekannt, dass der Dioxinrezeptor durch Umweltgifte, z.B. das krebserregende Dioxin, aktiviert wird. Opitz und Kollegen suchen nun nach Substanzen, die diesen Stoffwechselweg gezielt blockieren und sich als mögliche Tumormedikamente eignen.
Der von der Heidelberger Zahnärztin Dr. Hella Bühler (1910 bis 2002) gestiftete Forschungspreis soll junge Heidelberger Wissenschaftler unterstützen, ihre bereits herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Krebsforschung fortzuführen und zu vertiefen.
Den Festakt zur Verleihung des Hella-Bühler-Preises eröffnet Prof. Dr. Karlheinz Sonntag, Prorektor der Universität Heidelberg; die Laudatio hält Prof. Dr. Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Neuroonkologie und Leiter der klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie am DKFZ. Die Preisträgerin geht in ihrem Vortrag der Frage nach, über welche Signalwege die körpereigene Aktivierung des Dioxinrezeptors die bösartigen Eigenschaften von Hirntumoren fördert. Die Preisverleihung findet am Freitag, 20. Juli 2012, im Großen Hörsaal Zahnmedizin, Im Neuenheimer Feld 400, statt, und beginnt um 17.30 Uhr.