Equine Sarkoide als Modellsystem zur Immuntherapie papillomavirus-assoziierter Erkrankungen
Konrad Piuko, ehem. Doktorand
Equine Sarkoid: Modell für Papillomavirus-induzierte Tumore beim Menschen
Infektionen mit Papillomaviren können in verschiedenen Tierarten zur Entstehung von Tumoren führen. So kann es infolge einer Infektion beim Menschen mit einem humanpathogenen Papillomavirus zur Bildung eines Zervixkarzinoms kommen. Infektionen von Pferden mit den bovinen Papillomaviren Typ 1 und 2 können die Bildung sog. equiner Sarkoide induzieren. Bei der Bildung eines Tumores spielen u.a die viralen Proteine E6 und E7 eine entscheidende Rolle, die in transformierten Zellen exprimiert werden.
Zur Behandlung papillomavirus-assoziierter Tumoren werden z.Z therapeutische Impfstoffe entwickelt, deren Ziel es ist eine gegen den Tumor gerichtete zelluläre Immunantwort zu induzieren. Hierbei gelten sog. CVLPs (chimäre virus-ähnliches Partikel) als aussichtsreiche Kandidaten. CVLPs bestehen aus dem viralem Hauptkapsidprotein L1 und einem weiteren viralen Protein, z.B. E7. In einem Mausmodell konnte gezeigt werden, dass die Vakzine prinizipiell in der Lage ist eine zelluläre Immunantwort gegen das E7 Protein zu induzieren.
Die Vakzine: Induktion einer zytotoxischen T-Zellantwort durch Chimäre Virus-ähnliche Partikel
Zur Erprobung einer solchen Vakzine würden sich Pferde, welche an einem Sarkoid erkrankt sind ideal eignen, da bei ihnen, ähnlich der Situation beim Menschen, auf eine natürliche Infektion eine Tumorerkrankung folgen kann. Um den Erfolg der Vakzine zu überprüfen muss eine durch die Vakzine induzierte zelluläre anti-E7 Immunantwort nachgewiesen werden. Gegenwärtig stehen jedoch keine geeigneten Testverfahren zum Nachweis zellulärer Immunantworten in Pferden zur Verfügung. Ziel des Projektes ist es daher u.a. Testverfahren (ELISPOT, FACS) zu etablieren um durch die Vakzine induzierte T Zellantworten zu detektieren. Hierzu müssen zunächst monoklonale Antikörper gegen natives equines IFN gamma produziert werden.
Neben der Bereitstellung eines solchen Testverfahrens sollen mögliche ELA restringierte T-Zellepitope der bovinen Papillomaviren identifiziert werden (Peptid Bindungs-Assay). Zudem sollen neben der Immunisierung mit CVLPs weiter Vakzinierungsstrategien erprobt werden (DNA- oder Peptid- Immunisierung).