Interaktion von L2 mit zellulären Proteinen
Diana Maas, ehem. Doktorandin
PLINP und PMSP: zelluläre Interaktionspartner von L2
Papillomviren spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Das virale Kapsid dient unter anderem zum Schutz der viralen DNA und spielt eine Schlüsselrolle bei der Infektion. Es besteht aus zwei Proteinen, dem Hauptkapsidprotein L1 und dem Nebenkapsidprotein L2, welches nur in einer geringen Menge im Kapsid vorkommt (Verhältnis L1:L2 ist 360:12). Nichtsdestotrotz ist das Nebenkapsidprotein essentiell bei verschiedenen Prozessen wie der Infektion der Wirtszelle und der Infektivität der in der Zelle gebildeten viralen Partikel.
Um mehr über die Rolle von L2 in der Wirtszelle zu erfahren, wurden zelluläre Interaktionspartner von L2 verschiedener Papillomvirustypen identifiziert. Zwei in diesem Screening gefundene bis dahin unbekannte Proteine wurden PLINP und PMSP genannt.
L2 findet man in der Wirtzelle in subnukleären Strukturen, die PODs (PML oncogenic domains; auch ND10) genannt werden. In diesen punktartigen Strukturen findet sich auch PLINP, welches mit dem Nebenkapsidprotein vollständig kolokalisiert. Eine Koexpression von PMSP mit L2 führt zu einer dramatischen Änderung in der PMSP-Lokalisation vom Zytoplasma in PODs und einer Kolokalisation beider Proteine.
In dieser Arbeit sollen die beiden Proteine PLINP und PMSP näher charakterisiert und ihre Rolle in der Wirtszelle sowie im viralen Lebenszyklus untersucht werden. Experimentelle Ansatzpunkte sind hierzu die Identifikation zellulärer Interaktionspartner mittels yeast two-hybrid screening, mammalian two-hybrid screening und tandem affinity purification sowie die Untersuchung der Reduktion des in der Zelle vorhandenen Proteinlevels mittels gene silencing. Weiterhin werden u. a. Versuche zu Veränderungen des Zellzyklus sowie zur Infektion mit Pseudovirionen (künstliche Virionen mit Vektor-DNA) durchgeführt.
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