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Stabsstelle Krebsprävention und WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle

Aktuelles

Stabsstelle Krebspraevention | Aktuelles

© DKFZ, Stabsstelle Krebsprävention

Fragen und Antworten zum Motto des Weltnichtrauchertags 2023 der WHO „Grow food, not tobacco“

Anmerkung: Dies ist eine Übersetzung der Seite „Questions and answers – World No Tobacco Day 2023 – Grow food, not tobacco" der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO).

© World Food Programme

Eine Rekordzahl von 349 Millionen Menschen in 79 Ländern ist von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, viele davon in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Darunter sind über 30 Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Viele dieser Länder nutzen große Flächen fruchtbaren Landes für den Anbau von Tabak und nicht für gesunde Lebensmittel. Tabakanbauländer sind aufgrund der negativen gesundheitlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Tabakanbaus häufig mit negativen wirtschaftlichen Auswirkungen konfrontiert. In vielen Fällen werden Devisen aus Tabakexporten für den Import von Lebensmitteln verwendet. Der Anbau von Tabak führt bei Landwirten und Landarbeitenden zu gesundheitlichen Problemen sowie zu einem irreversiblen Verlust wertvoller Ressourcen wie Wasserquellen, Wälder, Pflanzen und Tierarten.

  • Tabak wird in über 124 Ländern als Cash Crop angebaut. Dies verbraucht schätzungsweise 3,2 Millionen Hektar fruchtbares Land.
  • Auf die drei führenden Tabakanbauländer (China, Brasilien und Indien, nach abnehmender Produktmenge) entfallen mehr als 60 Prozent der globalen Tabakproduktion. Angesichts der Verschärfung von Regulierung in Mittel- und Hocheinkommensländern nehmen die Tabakhersteller zunehmend Afrikanische Länder in den Blick, um die Tabakproduktion zu erhöhen.
  • Grüne Tabakkrankheit: Bis zu einem von vier Tabakanbauenden sind von grüner Tabakkrankheit, einer Nikotinvergiftung, betroffen. Die Krankheit wird durch Nikotin verursacht, das durch den Umgang mit Tabakblättern über die Haut aufgenommen wird. Zu den Symptomen gehören Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, vermehrtes Schwitzen, Schüttelfrost, Bauchschmerzen, Durchfall, Schwäche, Atemnot und mehr.
  • Belastung durch Chemikalien und Nikotin: Tabakanbauende sind täglich Tabakstaub und chemischen Pestiziden ausgesetzt. Ein Mensch, der Tabak anbaut, kultiviert und erntet, kann Nikotin aufnehmen, das der Menge von 50 gerauchten Zigaretten pro Tag entspricht. Darüber hinaus tragen Tabakanbauende oft schädliche Substanzen an ihrem Körper, ihrer Kleidung oder ihren Schuhen mit nach Hause, was zu einer Belastung ihrer Familien, insbesondere der Kinder, durch diese Schadstoffe führt.
  • Chronische Lungenerkrankungen: Tabakanbauende atmen während des Fermentierungsprozesses auch große Mengen Tabakrauch ein, was das Risiko für chronische Lungenerkrankungen und andere Gesundheitsrisiken erhöht.
  • Besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen: Frauen und Kinder arbeiten häufig in Tabakanbau und -verarbeitung und sind daher den Gesundheitsrisiken durch den Umgang mit grünen Tabakblättern und mit Chemikalien sowie dem Rauch während des Fermentierungsprozesses stärker ausgesetzt. Kinder sind besonders gefährdet, da ihr Körpergewicht im Verhältnis zum Anteil des Nikotins, das über ihre Haut aufgenommen wird, geringer ist. Schwangere Frauen sind auch überproportional von den schädlichen Auswirkungen des Tabakanbaus betroffen und haben ein höheres Risiko für Fehlgeburten. Menschen, die Bidis (handgedrehte Zigaretten) drehen, insbesondere Frauen und Kinder, sind Tabakstaub ausgesetzt, den sie einatmen, während sie den Tabak zu Hause lagern und Bidis rollen, was zu Atemwegserkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen führt.
  • Hoher Einsatz von Pestiziden: Der Tabakanbau ist ressourcenintensiv und erfordert einen starken Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, die zur Bodendegradation beitragen. Diese Chemikalien gelangen in Gewässer und verunreinigen Seen, Flüsse und Trinkwasser. Flächen, die für den Tabakanbau genutzt werden, verlieren an Wert für den Anbau anderer Kulturen, wie Lebensmittel, da der Tabakanbau die Bodenfruchtbarkeit verringert.
  • Abholzung: Der Tabakanbau ist für etwa fünf Prozent der globalen Entwaldung verantwortlich und trägt in hohem Maße zu CO2-Emissionen sowie dem Klimawandel bei. Um Anbaufläche für Tabakpflanzen zu gewinnen, werden Bäume gefällt und Landflächen freigeräumt. Dies führt zu Wüstenbildung und Hunger, da es in einigen dieser Regionen nur begrenzt fruchtbares Land für den Anbau von Nahrungsmitteln gibt. Es braucht ungefähr einen Baum, um 300 Zigaretten herzustellen. Jährlich werden etwa 200.000 Hektar Land für den Tabakanbau und Fermentierung gerodet, was fast der Hälfte der Fläche von Kap Verde (403.000 ha) entspricht.
  • Verlust biologischer Vielfalt: Der Tabakanbau trägt zur Fragmentierung des Lebensraums bei. Dies bedeutet, dass Teile des Lebensraums zerstört werden und kleinere, unzusammenhängende Gebiete zurückbleiben. Dadurch werden Ökosysteme zerstört, was zum Verlust von biologischer Vielfalt beiträgt. Der Tabakanbau hängt mit Bodendegradation oder Wüstenbildung in Form von Bodenerosion, verminderter Bodenfruchtbarkeit und Produktivität sowie der Störung von Wasserkreisläufen zusammen. Das Auswaschen von Chemikalien in nahe gelegene Wasserquellen tötet Fische und beeinträchtigt andere Menschen und Tiere, einschließlich Nutzvieh, die diese Gewässer für den häuslichen Gebrauch und zum Trinken nutzen.
  • Mangel an qualitativ hochwertigem Land: Hochwertiges Ackerland wird in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zunehmend für den Tabakanbau genutzt. Dadurch verringert sich die Menge an Land, die für den Anbau von Nahrungspflanzen für die Menschen genutzt werden könnte.
  • Begrenzte Auswahl an Alternativen: Die Auswahl an alternativen Kulturen ist teilweise begrenzt, da es keine so stark gesicherten Märkte wie den Tabakmarkt gibt, und die Unterstützung des Übergangs zu alternativen Feldfrüchten durch die Regierung fehlt.
  • Verringerung der Bodenqualität: Die Tabakpflanze und die Chemikalien, die für ihren Anbau benötigt werden, verschlechtern die Bodenqualität, und der Zwischenfruchtanbau, also zwei oder mehr Pflanzen in unmittelbarer Nähe anzubauen, ist kaum möglich, da der Boden ausgelaugt ist und essentielle Nährstoffe für eine produktive Landwirtschaft erschöpft sind.
  • Intensiver Anbau: Tabak ist eine arbeitsintensive Kulturpflanze, die bis zu neun Monate braucht, um zu reifen. Dies macht es Kleinbauern und -bäuerinnen schwer, innerhalb desselben Jahres Nahrungspflanzen anzubauen.
  • Schulden: Der Anbau von Tabak erfordert zu Beginn der Saison Zugang zu Vorräten wie Saatgut und Dünger. Die Tabakindustrie streckt die dafür notwendigen Gelder vor. Diese Zahlungen werden dann am Ende der Saison vom Lohn der Bauern abgezogen. Durch diesen Prozess geraten die Bauern in Abhängigkeit und Verschuldung gegenüber transnationalen Tabakkonzernen oder zwischengeschalteten Händlern.
  • Unterbewertung von Tabakblättern: Kleinbauern und -bäuerinnen in Niedrig- und Mitteleinkommensländern werden über Verträge mit großen transnationalen Unternehmen mit dem Anbau von Tabak beauftragt, bei denen die Tabakpreise und -kategorie (oder die Qualität) vom Käufer festgelegt werden, was den Bauern wenig Verhandlungsspielraum lässt. Transnationale Tabakkonzerne senken ihre Kosten, indem sie die Tabakblätter der Bauern zu niedrig und damit zu billig bewerten. Die Lohnunternehmer bestimmen auch die Kosten der zur Verfügung gestellten Betriebsmittel; diese werden zu hoch angesetzt, was die Landwirte weiter benachteiligt.
  • Arbeitsintensität: Der Tabakanbau ist arbeitsintensiv, sodass die Landwirte und Landwirtinnen mit ihren Familien den größten Teil ihres Tages damit verbringen, sich um die Pflanzen zu kümmern. Die erwiesenermaßen hohe Arbeitsintensität des Tabakanbaus erklärt weitgehend, warum Tabakkleinbauern im Allgemeinen im Verhältnis zu ihrem Arbeitsaufwand sehr wenig verdienen. Rechnet man alle Arbeitstage von allen beteiligten Haushaltsmitgliedern mit ein, ist der Tabakanbau weniger rentabel als der Anbau anderer Kulturen, wie Studien zeigen. Untersuchungen aus mehreren Ländern deuten darauf hin, dass die Arbeit profitabler wäre, würden andere Feldfrüchte angebaut.
  • Kosten: Die Kosten für Saatgut, Düngemittel, Feuerholz und die Pachtung oder den Kauf von Land sind hoch und werden bei der Einschätzung der Rentabilität des Tabakanbaus oft nicht berücksichtigt.
  • Gesundheitskosten: Der Tabakanbau verursacht den Landwirten und Landwirtinnen gesundheitlichen Probleme, die nur beim Tabakanbau entstehen, wie die grüne Tabakkrankheit. Dies erhöht die Gesundheitskosten der Haushalte.
  • Die Bauern werden in einem Schuldenkreislauf gefangen gehalten: Die Tabakindustrie hält die Bauern in Abhängigkeit, indem sie ihnen Anreize bietet, wie Kredite oder Vorräte, die für den Anbau von Tabak benötigt werden, beispielsweise Saatgut und Agrochemikalien. Oft sind die Bauern im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen mit der Tabakindustrie in einem Teufelskreis der Verschuldung gefangen und können keinen fairen Preis für ihr Produkt erzielen. Tabakunternehmen können dies tun, weil es an Krediten für den ländlichen Raum mangelt.
  • Greenwashing ihrer Taktiken: Philip Morris International (PMI) hat im Jahr 2022 ein Programm zur Nicht-Abholzung und zur natürlichen Ökosystemumwandlung gestartet, um natürliche Lebensräume, insbesondere Biodiversitätsgebiete von globaler Bedeutung und Schutzgebiete, zu schützen. Unterdessen macht Tabak etwa fünf Prozent der globalen Entwaldung aus.
  • Corporate-Responsibility: Die Tabakindustrie hat mehrere Organisationen und Programme ins Leben gerufen, die darauf abzielen, den Lebensunterhalt der Tabakanbaugemeinschaften durch Methoden zur Diversifizierung und durch Programme zur Anhebung des Lebensstandards zu verbessern. Die Einführung neuer Feldfrüchte bei gleichzeitigem fortgesetztem Tabakanbau beseitigt keineswegs die Risiken des Tabakanbaus. Diese Bemühungen lenken lediglich die öffentliche Aufmerksamkeit von den tatsächlichen Kosten des Tabakanbaus, wie beispielsweise durch Gesundheitsschädigungen entstandene Kosten, Umweltzerstörung und Armut, ab.
  • Vortäuschen, Kinder zu schützen, während Kinderarbeit aufrechterhalten wird: Schätzungsweise 1,3 Millionen Kinder sind weltweit in den Tabakanbau eingebunden. Kinder aus armen Haushalten können die Schule nicht besuchen, weil sie den Tabakanbau ihrer Familien unterstützen und zu deren Einkommen beitragen müssen. Zu den Aufgaben der Kinder gehören häufig das Mischen und Ausbringen von Pestiziden, das Ernten von Tabakblättern von Hand, das Binden an Stöcke zum Trocknen sowie das Sortieren und Klassifizieren von getrocknetem Tabak. Dadurch werden die Kinder Schadstoffen und Nikotin ausgesetzt. Dem zum Trotz erweckt die Tabakindustrie den falschen Eindruck, Kinderarbeit zu bekämpfen, indem sie sogenannte Corporate-Social-Responsibility-Initiativen (CSR) durchführt. Die von ihr selbst veröffentlichten Initiativen gegen Kinderarbeit basieren weitgehend auf der Elimination Child Labour in Tobacco Growing (ECLT) Foundation, in der unter anderem Vorstandsmitglieder von Japan Tobacco International (JTI), Imperial Brands und British American Tobacco (BAT) vertreten sind.
  • Lobbyarbeit bei politischen Entscheidungsträgern: Die Tabakindustrie bekämpft Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums, einschließlich Tabaksteuererhöhungen. Dabei gibt sie vor, damit die Tabakanbauenden vor Notlagen und wirtschaftlichem Niedergang zu schützen. In der Realität schreitet der Rückgang des Tabakkonsums so langsam voran, dass den Landwirten und Landwirtinnen ausreichend Zeit zur Verfügung steht, auf alternative Kulturen umzusteigen.
  • In vielen Tabakanbauländern gewähren die Regierungen den Tabakbauern in bar ausgezahlte Subventionen. In einigen Ländern ist es einfach, Erntekredite (oder Ernteversicherungen) für Tabakpflanzen zu erhalten, manchmal ohne Sicherheiten.
  • Direkte Subventionen geben Anreize und verleiten Landwirte und Landwirtinnen dazu, aufgrund der Subventionen Tabak anzubauen. Infolgedessen wird mehr Tabak produziert, als vom freien Markt aufgenommen werden kann. Dies untergräbt nicht nur die Lebensgrundlage der Bauern, sondern kostet die Regierung auch mehr Geld und drückt die Tabakpreise.
  • Die verfügbaren Daten der Welthandelsorganisation zeigen, dass mehrere Länder direkte Tabaksubventionen gewährleisten, darunter einige Länder mit hohem Einkommen wie die Vereinigten Staaten von Amerika und die Schweiz (142,8 Millionen US-Dollar bzw. 4,57 Millionen US-Dollar (4,2 Millionen SFR) im Jahr 2021). Im Jahr 2020 gab die mazedonische Regierung rund 32 Millionen US-Dollar (30 Millionen Euro) für Tabaksubventionen aus.
  • Die für die Unterstützung der Tabakproduktion bereitgestellten Mittel könnten von den Regierungen effizienter eingesetzt werden, um stattdessen die Nahrungsmittelproduktion anzukurbeln.
  • Tobacco-Free Farms ist eine in Kenia ins Leben gerufene gemeinsame Initiative der Weltgesundheitsorganisation, des Welternährungsprogramms und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Landwirtschaftsministerium. Die Initiative zielt darauf ab, ein unterstützendes Ökosystem für die Pflanzenproduktion und -vermarktung zu schaffen, um den Landwirten und Landwirtinnen den Übergang vom Tabakanbau zu alternativen Lebensgrundlagen zu erleichtern. Rund 1.500 Bäuerinnen und Bauern sind auf den Anbau von eisenreichen Bohnen umgestiegen. Andere gute Alternativen zu Tabak sind Sorghum, Hirse und Süßkartoffeln. Mehr zur Initiative: Launch of Tobacco-Free Farms in Kenya.
Regierungen von Tabakanbauländern: Die Regierungen sollten die Umsetzung der Artikel 17 und 18 der WHO Framework Convention on Tobacco Control / des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs und ihrer Leitlinien beschleunigen. In diesen wird dargelegt, wie Regierungen Landwirtinnen und Landwirte unterstützen können, indem sie fachliche Beratung zur Landwirtschaft zur Verfügung stellen sowie die Verbindungen zu den notwendigen Lieferketten und Dienstleistern zur Unterstützung ihrer landwirtschaftlichen Produktion, finanzielle Unterstützung zur Steigerung der Produktion gesunder Lebensmittel und Abkehr vom Tabak und hin zu alternativen Kulturen, anbieten.
  • Politische Unterstützung für Programme zur Unterstützung von Landwirten bei der Umstellung auf alternative Lebensgrundlagen suchen.
  • Anfängliche Subventionen für Vorräte (hochwertiges Saatgut, Düngemittel oder landwirtschaftliche Geräte), um Anreize für Landwirtinnen und Landwirte zu schaffen, die Umstellung vorzunehmen, bis sie über die finanziellen Mittel verfügen, um sie selbst aufrechtzuerhalten, insbesondere angesichts der Tatsache, dass diese Versorgung ein Schlüsselfaktor für die Entscheidung der Landwirte ist, keine Verträge mit Tabakblattkäufern abzuschließen.
  • Beratungsdienste in Form von Schulungen und technischer Beratung in der Landwirtschaft sowie Unterstützung der Landwirte beim Zugriff auf die für die landwirtschaftliche Produktion erforderlichen alternativen Vorräte und Dienstleistungen, mit denen das Einkommen gesteigert werden kann.
  • Programme zur besseren Vernetzung von Landwirten und Landwirtinnen mit Käufern und Käuferinnen gesunder, widerstandsfähiger, lokaler und nachhaltiger Pflanzen, damit ihnen bei der Abkehr vom Tabak ein tragfähiger Markt zugesichert werden kann.
  • Unterstützung der Entwicklung von Bauerngenossenschaften, um zur Schaffung eines robusten Mechanismus für den Informationsaustausch und den Wissenstransfer beizutragen und das Risiko einer Umstellung auf Nichttabakkulturen zu mindern.
  • Diversifizierungsstrategien unterstützen, die nachfrageorientiert sind und eine Politik verfolgen, die auf der Marktdynamik basiert.
  • Die Tabakindustrie für die Gefahren für die Umwelt und die gesundheitlichen Auswirkungen des Tabakanbaus und der Tabakherstellung verantwortlich machen.
  • Zusammenarbeit mit Gesundheitsministerien und lokalen Regierungsbeamten, um die Landwirtinnen und Landwirte für die Vorteile der Abkehr vom Tabak zu sensibilisieren und sie zu informieren, welche Alternativen zur Verfügung stehen.
  • Kommunale Champions aufbauen, um beim Wechsel voranzugehen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu den Praktiken verschiedener Länder bei der Umsetzung von Artikel 17: Country practices in the implementation of Article 17.

Regierungen von Ländern, die keinen Tabak anbauen und nur Tabakblätter importieren: Die Regierungen sollten die zusätzlichen Belastungen anerkennen, die Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen durch den Anbau von Tabak für den Konsum in Ländern mit hohem Einkommen auferlegt werden. Hocheinkommensländer, die Tabak importieren, müssen im Rahmen ihrer Strategien der Entwicklungszusammenarbeit die Eindämmung des Tabakkonsums in Ihre Planung einbeziehen, um alternative Lebensgrundlagen für Tabak zu schaffen. Sie müssen alternative Lebensgrundlagen zum Tabakanbau unterstützen, um damit der Verpflichtung nachzukommen, Mittel- und Niedrigeinkommensländer und die am wenigsten entwickelten Länder hinsichtlich Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft zu unterstützen.

Gruppierungen zur Interessenvertretung in Tabakanbauländern: Die Gruppen sollten global und regional bewährte, evidenz- und datenbasierte Aufklärungsprogramme und Informationskampagnen entwickeln und sich gegenseitig dazu austauschen, um jeden Versuch der Tabakindustrie, die Landwirtinnen und Landwirte falsch zu informieren, zu verhindern, und um dazu beizutragen, praktikable Optionen für Tabakanbauende und -arbeitende zu fördern, um auf nachhaltige alternative Lebensgrundlagen umzusteigen. Sie können auch bei Tabakanbauenden das Bewusstsein dafür fördern, welche negativen gesundheitlichen, ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Tabakanbau hat.
Zum Beispiel können verschiedene Initiativen im Rahmen des Digital India Programms der Regierung wie „Digital Village", „Common Service Centres", „e-Health", „e-education" usw. zur Aufklärung, Sensibilisierung und Interessenvertretung von Tabakanbauenden eingesetzt werden.

Gruppierungen zur Interessenvertretung in tabakimportierenden Ländern: Diese Gruppierungen werden ermutigt, die Regierung dafür zu kritisieren, dass diese die Tabakproduktion in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen/am wenigsten entwickelten Ländern unterstützt, insbesondere in den Ländern, die mit Ernährungsunsicherheit konfrontiert sind und zur globalen Nahrungsmittelkrise beitragen, und dass sie den Worten über die Eindämmung des Tabakkonsums, einschließlich alternativer Lebensgrundlagen, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit, Taten folgen lassen.

Zivilgesellschaft: Zivilgesellschaftliche Organisationen können die Taktiken der Industrie aufdecken. Sie können den Bemühungen der Tabakindustrie, ihre Taktiken zu beschönigen, entgegenwirken.

Mikrofinanzinstitute: Mikrofinanzinstitute können sicherstellen, dass ländliche Kreditprogramme Tabakanbauenden zu Gute kommen, die den Wechsel zu anderen Feldfrüchten anstreben, damit sie beim Kauf von Betriebsmitteln unterstützt werden können, die für den Anbau alternativer Pflanzen benötigt werden.

UN-Organisationen: Die Organisationen der Vereinten Nationen sollten zusammenarbeiten, um die SDG-Ziele 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 (Verbesserung der Ernährungssicherheit), das SDG-Ziel 3a (Umsetzung des Rahmenübereinkommens der WHO), das SDG-Ziel 13 (Bekämpfung des Klimawandels) und das SDG-Ziel 17 (Stärkung der Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung) zu erreichen. Dies kann erreicht werden, indem Systeme zur Pflanzenproduktion und -vermarktung geschaffen werden, die die Landwirte bei der Umstellung vom Tabakanbau auf alternative Kulturen unterstützen.

Privatsektor: Der Privatsektor kann durch Schaffung von Anreizen für Landwirte den Markt für nachhaltige alternative Kulturen mitgestalten, indem er Unterstützung entlang der Wertschöpfungskette leistet, einschließlich der Betriebsmittel, der Verarbeitung und Lagerung nach der Ernte und der Abnahme.

© World Food Programme/Farm-to-Market-Alliance

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