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Ein körperlich aktiver Lebensstil kann das Risiko der Erkrankung an bestimmten Krebsformen senken. Die derzeitige epidemiologische Studienlage zeigt deutliche Zusammenhänge  im Hinblick auf Darm-, postmenopausalem Brust-, und Gebärmutterhalskrebs. Hinweise auf eine vor Krebs schützende Wirkung von Sport und körperlicher Aktivität gibt es zudem für Tumoren der Lunge, der Bauchspeicheldrüse und der Prostata. Aktuell wird die potentielle Risikoreduktion durch erhöhte Aktivität zwischen 20% und 30% (je nach Tumorart) angeben. Es wird zudem angenommen, dass sich in Europa ca. 14% alle Krebsfälle bei Männern und 16% bei den Frauen auf körperliche Inaktivität zurückführen lassen.
Neben diesem primärpräventiven Aspekt der körperlichen Aktivität rückt auch immer mehr die Bedeutung von Bewegung und Sport als begleitende Therapiemaßnahme während und nach einer Krebsbehandlung in den Fokus des Interesses. Studien konnten hier bereits zeigen, dass sich neben der Lebensqualität auch therapie- und krankheitsbedingte Nebenwirkungen durch systematisches körperliches Training positiv beeinflussen lassen. Jedoch liegen die überwiegende Anzahl der Studien für Brustkrebspatientinnen vor. Andere Krebserkrankungen wurden bislang nur sehr oberflächlich untersucht.
Erste beobachtende Studien lassen zudem die Vermutung zu, dass sowohl das Überleben als auch das Wiederauftreten einer Krebserkrankung durch einen körperlich aktiven Lebensstil beeinflusst werden kann.

Die Mission unserer Forschungsgruppe

Unsere Arbeitsgruppe "Bewegung und Krebs" untersucht die präventive und rehabilitative Wirkung von Bewegung und Sport  sowie deren physiologische Surrogatparameter (z. B. Fitness und Muskelkraft) mit Blick auf das Krebsrisiko und molekulare Mechanismen (Biomarker). Darüber hinaus steht der Einfluss von Bewegung auf den Verlauf der onkologischen Behandlung und die Krebsprognose (tertiäre Prävention/Rehabilitation) im Mittelpunkt unseres Interesses. Somit ist es das Ziel unserer interdisziplinären Arbeitsgruppe, das Wissen über die Bedeutung von körperlicher Aktivität und Sport  mit Blick auf Krebsinzidenz und die Krebsbehandlung zu vermehren.  Mit Hilfe von methodisch hochwertigen klinischen Studien möchten wir die Entwicklung von evidenzbasierten sport-/bewegungstherapeutischen Trainingsprogrammen für Krebspatientinnen und -patienten vorantreiben. Entsprechende Programme sollen dabei spezifisch auf die unterschiedliche Erkrankungssituation, Nebenwirkungen und Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sein. Am NCT werden diese wissenschaftlichen Erkenntnisse dann schnellst möglich in spezifischen Versorgungsangeboten für unsere Patienten umgesetzt.

Beratungsangebot "Bewegung und Krebs"

© dkfz.de

Forschungsschwerpunkte

Um unserer Mission zu erfüllen, fokussieren wir unsere Forschungsarbeit auf die folgenden Schwerpunkte:

  • Epidemiologische Forschung zur körperlichen Aktivität im Sinne der Primär- und Tertiärprävention mit Blick auf verschiedene Tumorarten (z.B. Darmkrebs, prä- und postmenopausaler Brustkrebs, endometrialer Krebs, Nierenzellkarzinom, Magen- und Lungenkrebs).
  • Methodische Forschungsansätze  zur optimierten Erfassung von körperlicher Aktivität und Bewegung im Alltag
  • Studien zur Wirkung von körperlicher Aktivität auf biologische Mechanismen
  • Klinische Studien zur Wirksamkeit von Bewegung und Sport bei Krebspatienten
    Schwerpunkte: Brust-, Darm- und Lungenkrebs sowie Leukämien/Lymphome (allogene Stammzelltransplantation) und in der pädiatrischen Onkologie
  • Entwicklungen von bevölkerungsbezogenen Strategien zur Steigerung der körperlichen Aktivität im Sinne der Gesundheitsförderung (Primär- und Tertiärprävention)

© dkfz.de

Aktuelle Studien

Veranstaltungen

Rudern gegen Krebs
Diese Ruderregatta für Jedermann findet alljährlich im September in Heidelberg (Neckarwiese, Neuenheim). Weitere Informationen: www.rudern-gegen-krebs.de

Internationale  Konferenz "Exercise, Energy Balance and Cancer"  Nov. 2010 in Heidelberg
Weitere Informationen: www.eebc2010.com

Kontakt - Arbeitsgruppe Bewegung und Krebs

Prof. Dr. Karen Steindorf
Abteilung Präventive Onkologie (G110)
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Im Neuenheimer Feld 460
Telefonnummer: 06221  42-2351 und 56-5838
Fax: 06221 56-5231
Mail: k.steindorf@dkfz.de

Dr. Joachim Wiskemann
Abteilungen Präventive Onkologie und Medizinische Onkologie
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 460
Telefonnummer: 06221  56-5904
Fax: 06221 56-5231
Mail: joachim.wiskemann@nct-heidelberg.de

Weiterführende Links:
Krebsinformationsdienst: Sport und Bewegung in der Krebsvorbeugung
Krebsinformationsdienst: Sport und Bewegung: Unterstützung für Krebspatienten

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