Klinische Kooperationseinheit

Molekulare Hämatologie/Onkologie

  • NCT
  • Zell- und Tumorbiologie
  • Klinische Kooperationseinheit

Prof. Dr. Alwin Krämer

90% der Krebstodesfälle in Deutschland werden durch Metastasen verursacht, sie stellen eine der größten Herausforderungen der Krebsforschung dar. Um Behandlungsergebnisse zu verbessern sind ein adäquates Verständnis der hochkomplexen Metastasierungsprozesse, sowie die Translation von Forschungsergebnissen in wirksame Behandlungsansätze erforderlich.

Bild: © dkfz.de, Bianca Kraft,

Unsere Forschung

Unsere translationale und klinische Forschung konzentriert sich auf Krebserkrankungen mit unbekanntem Primärtumor (Cancer of Unknown Primary, CUP). Das CUP-Syndrom ist eine hoch aggressive, primär metastatische Tumorerkrankung, bei der nur Metastasen, aber kein Primärtumor identifiziert werden kann. In Abwesenheit eines identifizierbaren Primärtumors sind die Behandlungsoptionen begrenzt. Patienten mit CUP-Syndrom haben eine dementsprechend ungünstige Prognose.

Aufgrund seines primär metastasierenden Verlaufes stellt das CUP-Syndrom eine für das Studium der Metastasierung paradigmatische Erkrankung dar und ermöglicht dadurch allgemeingültige Einblicke in die Mechanismen der Tumorprogression und Metastasierung, die weit über das CUP-Syndrom hinausgehen und auf andere Malignomentitäten übertragen werden können. Da das Organ der Tumorentstehung beim CUP-Syndrom unbekannt ist, dient die Tumorart zudem als eine Modellerkrankung für den Einsatz Primärtumor-agnostischer Therapien. 

Auf dieser Basis zielt unsere Arbeit darauf ab, die Mechanismen der Metastasierung zu entschlüsseln, ausgehend von in vitro-Modellen und aufbauend auf Untersuchungen an primären Patientenproben (Tumorgewebe, Blut, Tumoroide), wobei die Ergebnisse stets mit klinischen Parametern verknüpft werden. Grundlagenwissenschaftlich befassen wir uns hauptsächlich mit Chromosomaler Instabilität (CIN) als einem der zentralen Mechanismen der Tumormetastasierung. Durch genomweite DNA-Sequenzierung, Transkriptom- und Methylomanalysen gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse über molekulare Eigenschaften der Erkrankung und können maßgeblich zu biologischem Verständnis, Klassifikation und zielgerichteter Therapie des CUP-Syndroms beigetragen. Basierend auf diesen Daten und mit dem Ziel, die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern und innovative Strategien zur Überwindung von Therapieresistenz zu entwickeln, führen wir groß angelegte, multizentrische und internationale präzisionsonkologische Studien, sowohl für das neu diagnostizierte als auch für das rezidivierte oder therapierefraktäre CUP-Syndrom, durch.

Unsere Arbeit hat zur bislang weltweit größten randomisierten Phase-II-Studie bei Patienten mit CUP-Syndrom geführt, die kürzlich erstmals die Wirksamkeit Primärtumor-agnostischer, molekular zielgerichteter Therapien bewiesen hat. Dies stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Behandlung des CUP-Syndroms und einen entscheidenden Schritt für die Integration der Präzisionsonkologie in die klinische Praxis dar.

Unsere Projekte im Detail

 

Die weiterführenden Seiten sind derzeit nur auf Englisch verfügbar:

 

Unsere klinischen CUP Studien

 

Die Biologie der CUP Metastasen

 

 

Zukunftsperspektiven

Unser Team

Als Klinische Kooperationseinheit (KKE) sind wir eine gemeinsame Abteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Abteilung Innere Medizin V des Universitätsklinikums Heidelberg, die sich sowohl mit der Erforschung als auch mit der Behandlung des CUP-Syndroms befasst. 

Unser Team umfasst Wissenschaftler aus den Bereichen Humanmedizin, Data Science, Zell- und Molekularbiologie sowie Ärzte aus dem Universitätsklinikum und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT); unterstützt werden diese von hochmotivierten Studenten (PhD, MD Studenten) sowie biologisch- und medizinisch-technischen Assistenten.

Ausgewählte Publikationen

2024 - The Lancet, 404(10452): 527-539.
2024 - Nature Reviews Clinical Oncology, 21(10): 725-742.
2023 - Nature Communications, 14(1): 6761.
2023 - Annals of Oncology, 34(3): 228-246.

Kontaktieren Sie uns

Zwei Wissenschafter schauen auf den Monitor eines Computers
Prof. Dr. Alwin Krämer
Leitung
Kontaktformular: Ihre Nachricht an Prof. Dr. Alwin Krämer

Formulardaten werden geladen ...

Zwei Wissenschafter schauen auf den Monitor eines Computers
Claudia Preuß
Sekretariat
Kontaktformular: Ihre Nachricht an Claudia Preuß

Formulardaten werden geladen ...