Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Karzinogenese
Karzinogenese (auch Krebsentstehung, Tumorentwicklung oder Onkogenese) bezeichnet den komplexen biologischen Prozess der Entstehung von bösartigen (malignen) Tumoren, welcher der Umwandlung von normalen in entartete Tumorzellen zugrunde liegt. Krebs entsteht in einem mehrstufigen Prozess.
Die Initiation (Auslösung) stellt den ersten Schritt der Karzinogenese dar: Eine Zelle erfährt eine von einem Karzinogen ausgelöste Veränderung (Mutation) von Genabschnitten in Onkogene. Bei weiterer Einwirkung von Kanzerogenen oder durch eine andere Schädigung (Co-Kanzerogene) wandelt sich das Gewebe in eine Präkanzerose um. In diesem zweiten Schritt, der Promotion (Förderung), findet ein Wachstumsstimulus der initiierten Zellen statt. Die Tumorzelle wird zur Teilung (Proliferation) angeregt und kann lange Zeit als Krebsvorstufe bestehen oder sich zurückbilden. Aus der Präkanzerose kann sich ein bösartiger Tumor entwickeln; die Tumorzellen teilen sich stetig und verdrängen immer mehr gesundes Gewebe. Diese dritte Stufe ist durch eine Progression (Steigerung) gekennzeichnet.