EPIC

Allgemein

Die Bedeutung der Ernährung für die Entstehung von Krebs und anderen chronischen Erkrankungen ist unbestritten. Jedoch war nicht klar, in welchem Ausmaß sich einzelne Nahrungskomponenten auf das Erkrankungsrisiko auswirken. Deshalb wurde 1992 im Rahmen des Forschungsprogramms „Europa gegen Krebs" die europäische Kohortenstudie „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“ - kurz EPIC - ins Leben gerufen. Das Ziel von EPIC ist, die Zusammenhänge zwischen Ernährungs- und anderen Faktoren und Krebs sowie anderen chronischen Erkrankungen weiter aufzuklären.

Studienablauf

Seit 1994 führt die Abteilung „Epidemiologie von Krebserkrankungen“ des Deutschen Krebsforschungszentrums die Studie „Gesundheit, Ernährung, Krebs" (EPIC-Heidelberg) mit ca. 25.500 Teilnehmern durch. 

Per Zufallsverfahren wurden potentielle Studienteilnehmer im Alter von 35-65 Jahren mit Hilfe der Einwohnermelderegister der Stadt Heidelberg und Umgebung angeschrieben und gefragt, ob sie an der Studie teilnehmen wollen. Die Rekrutierungsphase startete im August 1994 und wurde im Oktober 1998 abgeschlossen. Dabei betrug die Teilnehmerrate 38 %.

Insgesamt konnten über 25.500 Personen aus Heidelberg und den Umlandgemeinden für die Ersterhebung gewonnen werden. Davon sind 53 % Frauen und 47 % Männer; 57 % der Teilnehmer kommen aus dem Stadtbereich und 43 % aus den Umlandgemeinden Heidelbergs.

Außer einer umfangreichen Erhebung der Ernährungsgewohnheiten wurden die Teilnehmer auch zu Rauchgewohnheiten, körperlicher Aktivität, subjektivem Befinden, Krankheitsgeschichte und Medikamenteneinnahme befragt. Begleitet wurde die Befragung von Blutentnahmen, Blutdruck- und Körpermessungen. Insgesamt konnten von 95,8 % der Teilnehmer Blutproben gewonnen werden, die in flüssigem Stickstoff gelagert und zu Studienzwecken verwendet werden.

Die Auswertung der EPIC-Studie beruht vor allem auf der möglichst lückenlosen Erfassung von Krebsneuerkrankungen, anderen chronischen Krankheiten und der Sterbefälle mit den jeweiligen Todesursachen. Deshalb kommt der Nachbeobachtung der gesamten Studienkohorte eine entscheidende Bedeutung zu. In der Heidelberger Kohorte wurde alle Teilnehmer in regelmäßigen Zeitabständen (ca. alle 3 Jahre) per Fragebogen erneut zu ihrem Gesundheitszustand befragt. Außerdem erfasst werden dann zum Beispiel auch Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten oder des Körpergewichts sowie neue Fragestellungen. Dieser Prozess fand mit der 6. Nachbeobachtung 2014 ihr Ende. 

Bei der 5. Nachbefragung der EPIC-Heidelberg Kohorte beteiligten sich zwischen 2010 und 2012 etwa 600 der Teilnehmer an einer Substudie, mit wiederholter Blutentnahme, MRT sowie Messung der körperlichen Aktivität mittels Actiheart. Seit 2011 sammeln wir zudem Tumorgewebe von Brust- und Darmkrebspatienten/-innen und lagern diese im NCT Heidelberg für Forschungszwecke ein.

Da es für die statistischen Analysen wichtig ist, zwischen medizinisch bestätigten Neuerkrankungen und unsicheren Angaben zu Krankheitsfällen zu unterscheiden, überprüfte unser autorisiertes medizinisches Studienpersonal Angaben zu ausgewählten Neuerkrankungen in Zusammenarbeit mit behandelnden Ärzten in Praxen und Kliniken. Zudem führen wir in 2-jährlichen Abständen Abgleiche mit den Meldeämtern (zur Erfassung der Verstorbenen) sowie mit den Krebsregistern durch.

Kontakt

Epidemiologie von Krebserkrankungen (C020)

KONTAKT Formular oder epic-heidelberg(at)dkfz.de 

Presse

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