Tattoo inK

Projektziel
Ausführliche Erhebung der Tattooexposition auf Bevölkerungsniveau um potentielle tattoo-bedingte Gesundheitsrisiken, insbesondere das Lymphdrüsen- und Hautkrebsrisiko, unter Verwendung von großen Bevölkerungskohorten abschätzen zu können.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Immer mehr Menschen in Deutschland sind tätowiert, Umfragen zufolge 10-36%. Trotz der hohen Prävalenz in der Bevölkerung sind gesundheitliche Folgen von Tätowierungen kaum erforscht und Tätowierungen werden im allgemeinen als gesundheitlich unbedenklich eingeschätzt. Nur Wenigen ist bewusst, dass der grösste Teil der festen Tattootintenbestandteile von der Haut in den Körper, zunächst die Lymphknoten, wandert und dass Tattootinten toxische Substanzen enthalten können. Je nach Farbe und Herkunft der Tattootinten, sind hierunter Metalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) und primäre aromatische Amine (PAAs). Diese Stoffe können bei oraler oder respiratorischer Exposition krebserregend sein. Mögliche Folgen einer subkutanen Exposition, wie bei Tattoos, sind weitgehend unerforscht.

Studiendesign
Erhebung längsschnittlicher epidemiologische Daten in der deutschlandweit durchgeführten NAKO-Gesundheitsstudie (Größe der Studienpopulation: > 200 000) mittels eines zusätzlichen standadisierten Fragebogens zur Tattoo-Exposition. Detailliertes Wissen über die Exposition ist notwendig, da ein potentielles Gesundheitsrisiko von vielen Faktoren einer Tätowierung abhängt, z.B. Farbe, Größe und Alter des Tattoos).
Parallel zum nachfolgend beschriebenen Projekt werden in der französischen Nationalkohorte „Constances“, koordiniert von der internationalen Krebsforschungsagentur (IARC), dieselben Informationen erhoben. Die Förderung dieses Partnerprojektes wird vom französischen Krebsinstitut (INCa) übernommen. Somit könnten - bei Förderung dieses Vorhabens - zusätzlich zu den geplanten nationalen Analysen in einem weiteren Schritt die in der deutschen und französischen Studie erhobenen Daten gemeinsam analysiert und verglichen werden, um die Ergebnisse zu validieren und die statistische Power zu maximieren.

Tattoo ink ist gefördert durch die Deutsche Krebshilfe e.V.
Deutsches Krebsforschungszentrum
Dr. Lena Koch-Gallenkamp
Klinische Epidemiologie und Alternsforschung
International Agency for Research on Cancer
Milena Foerster
Environment and Lifestyle Epidemiology Branch
Studienleitung