Studie zur Lungenkrebs-Früherkennung sucht noch Teilnehmer
Studien haben bereits gezeigt, dass regelmäßige CT-Untersuchungen der Lunge mit niedriger Strahlendosis die Lungenkrebssterblichkeit bei Rauchern deutlich senken kann. Doch was ist der bestmögliche Abstand zwischen den Untersuchungen? Das herauszufinden, ist das Ziel der 4-IN-THE-LUNG-RUN-Studie. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) sucht noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter zwischen 55 und 77 Jahren. Angesprochen sind derzeitige oder ehemalige starke Raucherinnen und Raucher.
Lungenkrebs gehört in Europa zu den häufigsten Krebserkrankungen und Krebstodesursachen. Allein in Deutschland erkranken etwa 62.000 Menschen jährlich an Lungenkrebs, wobei etwa 45.000 an der Erkrankung sterben. Je früher Lungenkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und damit die Prognose für die Betroffenen.
Große internationale klinische Studien, u. a. auch im DKFZ, haben inzwischen gezeigt, dass regelmäßige Untersuchungen der Lunge durch eine Niedrigdosis-Mehrschicht-Computertomographie die Lungenkrebssterblichkeit bei Rauchern deutlich senken kann.
Lungenkrebs nimmt vielfach einen aggressiven Krankheitsverlauf. Daher empfehlen die meisten Leitlinien zur Lungenkrebs-Vorsorge jährliche Screening-Intervalle. Bedenken gibt es hierzu jedoch wegen einer möglichen Überlastung der radiologischen Einrichtungen und wegen der Strahlenbelastung für die Teilnehmer. Daher sind dringend Studien erforderlich, um die optimalen Intervalle für die CT-Screenings herauszufinden. Die Untersuchungen sollen auf das notwendige Maß reduziert werden, ohne dabei die Vorteile des CT-Lungenkrebs-Screenings zu beeinträchtigen.
Das ist das Ziel der internationalen Multicenter-Studie „4-IN-THE-LUNG-RUN", die unter anderem im DKFZ läuft. In Vorbereitung für ein bundesweites Lungenkrebsscreening werden derzeitige und ehemalige starke Raucher aus Heidelberg, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis zum Niedrig-Dosis-CT eingeladen und nach dem Zufallsprinzip in Gruppen mit jährlichem oder mit zweijährlichem Untersuchungsintervall eingeladen. Damit wollen die Forschenden zeigen, dass der risikobasierte Screening-Arm mit einem zweijährlichen CT-Scan dem jährlichen Screening in Bezug auf die Gefährdung durch Lungenkrebs nicht unterlegen ist.
Für die Heidelberger Teilstudie sollen bis Ende Januar 2025 insgesamt etwa 3000 Personen aus dem Rhein-Neckar-Raum als Teilnehmer gewonnen werden. Angesprochen sind derzeitige oder ehemalige starke Raucher im Alter zwischen 55 und 77 Jahren. Die Teilnehmer dürfen nicht an Lungenkrebs, Nierenkrebs, Brustkrebs, schwarzem Hautkrebs oder Sarkoidose erkrankt sein.
Bis dato sind bereits über 2700 Teilnehmer in die Studie rekrutiert. Nun gilt es die restlichen 300 freien Plätze zu belegen. Interessenten, auf die die oben genannten Kriterien zutreffen, können sich gerne an das Studienteam am DKFZ wenden. Die Teilnahme ist noch bis Ende Januar 2025 möglich.
Telefon: 06221 / 42-2236
Zeiten: Mo–Do 9:00–14:00 Uhr
E-Mail: lungenscreening@dkfz.de
Homepage: www.dkfz.de/4-in-the-lung-run
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.