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Weltnichtrauchertag 2024: Lass dich nicht täuschen!

Nr. 32 | 27.05.2024

"#AussenNiceInnenToxisch" lautet das Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertags am 31. Mai. Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) und mit ihm die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) nehmen diesen Tag zum Anlass, junge Menschen über die Gefahren des E-Zigarettenkonsums und des Rauchens zu informieren. Angesichts stark steigender Nutzungszahlen durch Jugendliche fordert das Bündnis von der Bundesregierung effektivere Schutzmaßnahmen. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass eine neue Generation Nikotinabhängiger heranwachse.

© DKFZ

Marketingstrategien durchschauen
E-Zigaretten sind bunt und stylisch, in unzähligen Geschmacksvarianten und für „kleines Geld" erhältlich. Auch wenn die klassische Werbung für E-Zigaretten gesetzlich beschränkt wurde, sind E-Zigaretten allgegenwärtig. Dies gilt besonders im digitalen Raum, beispielsweise über Influencer, Musikvideos, Filme und Serien. „Diese Form der indirekten Bewerbung ist für junge Menschen schwer als Marketingstrategie der Hersteller erkennbar und wirkt daher besonders manipulativ", betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
Die hip und harmlos anmutenden batteriebetriebenen Produkte werden in Deutschland immer beliebter. Speziell auch als Einweg-Variante sind E-Zigaretten inzwischen das populärste Nikotinprodukt bei Minderjährigen, gefolgt von Tabakzigaretten und Shishas. „Lass dich nicht täuschen!" lautet daher der eindringliche Appell zum Weltnichtrauchertag. „E-Zigaretten sind kein harmloses Lifestyle-Produkt", so Nettekoven. „Für Kinder und Jugendliche ist der Konsum besonders gefährlich und daher seit 2016 gesetzlich verboten."

Gesundheitsrisiko E-Zigaretten
Das Inhalat von E-Zigaretten enthält verschiedene schädigende Substanzen, darunter Metalle wie beispielsweise Chrom und Nickel sowie Aldehyde, Mikropartikel und Formaldehyd. „Das Aerosol von E-Zigaretten enthält gesundheitsschädliche Substanzen, darunter auch krebserzeugende. Der Gebrauch der Produkte birgt daher gesundheitliche Risiken", sagt Dr. Katrin Schaller, kommissarische Leiterin der Stabstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am DKFZ. „Das in der Regel in E-Zigaretten enthaltene Nikotin kann schnell abhängig machen und bei Jugendlichen die Gehirnentwicklung beeinträchtigen." Da E-Zigaretten noch nicht ausreichend lange auf dem Markt sind, können derzeit noch keine Langzeitfolgen abgeschätzt werden. Folgende Schädigungen sind jedoch bereits jetzt feststellbar: Eine Verschlechterung des Immunsystems, entzündliche Prozesse in den Atemwegen, der Lunge sowie dem Gefäßsystem. In Laborversuchen zeigt sich zudem eine Schädigung des Erbguts von Zellen – ein Effekt, der das Krebsrisiko erhöht.

Jugendschutz deutlich verbessern
„Es ist unsere Aufgabe, Minderjährige deutlich besser als bislang vor dem Einfluss der Tabak- und E-Zigarettenindustrie zu schützen", so Professor Dr. Sabina Ulbricht, Vorstandsvorsitzende des ABNR. „Wir fordern daher ein umfassendes Werbeverbot für Nikotinprodukte – also Tabakprodukte, E-Zigaretten und verwandte Erzeugnisse. Zusätzlich bedarf es standardisierter Verpackungen ohne charakteristisches Markendesign, dafür mit großen und farbigen Warnhinweisen. Grundsätzlich müssen bestehende Verbote, insbesondere zum Jugendschutz, lückenlos durchgesetzt und geahndet werden."

Bestellmöglichkeit und weitere Informationen
Interessierte finden das Motiv zum Weltnichtrauchertag als Plakat sowie als Banner in unterschiedlichen Formaten und als Film-Clip zusammen mit weiteren Informationsmaterialien zum Herunterladen oder Bestellen unter: www.krebshilfe.de, www.dkfz.de und www.weltnichtrauchertag.de. In den sozialen Medien stehen Infos unter #AussenNiceInnenToxisch bereit.
Das DKFZ hat anlässlich des Weltnichtrauchertages die Infografik „Jugendliche besser vor Werbung für E-Zigaretten schützen!" herausgegeben.

Forderungen des ABNR an die Politik
Das Aktionsbündnis Nichtrauchen, in dem neben der Deutschen Krebshilfe 19 weitere bundesweit tätige Gesundheitsorganisationen vertreten sind, fordert zum Weltnichtrauchertag 2024, dass Deutschland endlich wirksame regulatorische Maßnahmen ergreift, die den Einstieg in den Tabak- und Nikotinkonsum insbesondere bei jungen Menschen verhindern und die Unterstützungsangebote für einen Rauch- und Dampf-Stopp verbessern. Hierzu gehören vor allem:

  • Einweg-E-Zigaretten verbieten.
  • Steuern auf Tabak- und Nikotinprodukte erhöhen.
  • Nachweislich wirksame Tabak- bzw. Nikotinentwöhnung niederschwellig anbieten
  • Werbung, Promotion und Sponsoring für alle Tabak- und Nikotinprodukte umfassend verbieten und standardisierte Verpackungen einführen.
  • Verbot der Beimengung von Aromen in E-Zigaretten.

Weitere Informationen unter www.abnr.de 

Strategie für ein tabak- und nikotinfreies Deutschland 2040
Die Deutsche Krebshilfe, das DKFZ sowie das ABNR fordern seit 2021 gemeinsam mit 56 anderen Gesundheits- und zivilgesellschaftlichen Organisationen ein tabakfreies Deutschland 2040. „Tabakfrei" bedeutet dabei, dass weniger als fünf Prozent der Erwachsenen und zwei Prozent der Jugendlichen Tabakprodukte, E-Zigaretten oder andere verwandte Erzeugnisse konsumieren.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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