Felix-Burda Award an DKFZ-Team
Für ihre Arbeit „Novel Strategies for Optimized Colorectal Cancer Screening in Germany" wurden Thomas Heisser, Michael Hoffmeister und Hermann Brenner am 21. April bei einer Galaveranstaltung in Berlin als Preisträger des Felix Burda Award 2024 in der Kategorie „Medizin & Wissenschaft" ausgezeichnet.
Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, machte in seiner Laudatio deutlich, dass die Auswertung der Preisträger sowohl alarmierende Schwächen des aktuellen Vorsorge-Angebots aufzeigen als auch auch Lösungen vorschlagen, wie vorhandene Präventionspotentiale genutzt werden können. So könnten mehr Darmkrebsfälle verhindert werden, wenn eine kritische Versorgungslücke im Alter ab 70 Jahren geschlossen würde.
Die Epidemiologen vom DKFZ hatten anhand eines validierten Simulationsmodells namens COSIMO Langzeiteffekte des aktuellen Screening-Programms mit möglichen Alternativen verglichen. Eine dritte Darmspiegelung für Männer ab 70 Jahren könne demnach die Sterblichkeit um neun Prozent senken. Auch ein Stuhltest-Angebot in dieser Altersgruppe würde für vergleichbar positive Werte sorgen. Frauen würden von einem Angebot von drei Koloskopien ab 50 Jahren im Abstand von zehn Jahren deutlich profitieren. Gassen mahnte an, dass sich die Politik diese Daten ansehen und das Programm im Interesse von unser aller Gesundheit optimieren solle.
Die drei Preisträger erhielten einen Gutschein für ein Advertorial in der Apothekenzeitschrift My Life im Wert von über 25.800 Euro.
Die 19. Verleihung der Felix Burda Awards ehrte in Hommage an die verstorbene Stiftungsgründerin Christa Maar herausragendes Engagement für die Prävention von Darmkrebs. Moderator Vince Ebert führte durch den Abend im Hotel Adlon Kempinski Berlin.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
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