Ihre Arbeit umfasste die Information der Öffentlichkeit sowie von Entscheidungsträgern aus Politik, Medien und Gesundheitsberufen über wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Themen Tabakkonsum und Tabakkontrolle. Sie trug auf diese Weise maßgeblich dazu bei, dass das medizinisch und gesellschaftlich relevante Thema der Krankheitsprävention durch Tabakkontrolle ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist. Ihr Interesse galt besonders dem Nichtraucherschutz.
„Martina Pötschke-Langer ist es zu verdanken, dass Rauchen heute sehr viel Akzeptanz in der Bevölkerung verloren hat und die Belange des Nichtraucherschutzes dagegen sehr hohe öffentliche Zustimmung genießen. Wahrscheinlich hat niemand sonst im DKFZ so viel für die Gesundheit der Menschen in Deutschland erreicht wie sie“, sagt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. „Mit ihrem großen persönlichen Engagement für das unterschätzte Gesundheitsrisiko Passivrauchen hat sie eine Leitdebatte zum Nichtraucherschutz im Bundestag angestoßen, die dazu führte, dass die Bundesländer in den folgenden Jahren Nichtraucherschutzgesetze verabschiedet haben.“
Sie war aktiv beteiligt bei der Umsetzung des internationalen Rahmenabkommens für Tabakkontrolle sowie der Bewertung der Tabakkontrollmaßnahmen in Deutschland und weltweit. Als Herausgeberin verantwortete sie mehrere wissenschaftliche Publikationsreihen des DKFZ zur Tabakprävention und Tabakkontrolle und publizierte zudem in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Journals.
Als Expertin und Vorsitzende des Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (2016) beriet Martina Pötschke-Langer in Fragen der Tabakprävention mehrere Bundes- und Länderministerien, das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen der Österreichischen Bundesregierung, Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments, die WHO sowie die EU-Kommission. Sie arbeitete darüber hinaus in zahlreichen deutschen, europäischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen mit.
Dr. Martina Pötschke-Langer wurde 1951 in Bautzen geboren. Sie studierte Medizin, Literatur und Geschichte an der Universität Heidelberg. Nach ihrer Klinikzeit als Ärztin koordinierte Martina Pötschke-Langer das Nationale Blutdruck-Programm im Deutschen Institut für Bluthochdruckforschung und bei der Deutschen Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks, bevor sie 1992 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in das Deutsche Krebsforschungszentrum wechselte.
Sie war Trägerin des “Tobacco Free World Award for outstanding contributions to public health“ der Weltgesundheitsorganisation (1999), Mitpreisträgerin der WHO-Preise in den Jahren (2007 und 2011), Fellow des Advocacy Institute in Washington (2000), “Nichtraucherin des Jahres 2007“, Trägerin des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2007) und Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (2009).