Blut, Gewebeproben, isolierte Zellen oder extrahierte DNA: Rund 22 Millionen menschliche Bioproben lagern in den Biobanken der German Biobank Alliance (GBA) und laufend kommen neue hinzu. Die Biobanken verarbeiten diese Proben und stellen sie für die Grundlagenforschung, für alle Phasen der Arzneimittel- und Therapieentwicklung sowie für die Entwicklung und Prüfung von Diagnostika bereit. Die Sammlungen bieten für zahlreiche Forschungsdisziplinen eine Grundlage – auch für die Covid-19-Forschung spielen Biobanken eine zentrale Rolle.
Qualität und Zugang zu Bioproben sind entscheidend
Für verlässliche Forschungsergebnisse ist die Qualität von Bioproben und ihrer zugehörigen Daten von größter Bedeutung. Deshalb hat der GBN innerhalb der Biobanken-Allianz gemeinsame Qualitätsstandards etabliert und bildet Mitarbeiter von Biobanken weiter. Der GBM hat außerdem ein Online-Tool geschaffen, das eine Suche von zentraler Stelle nach Proben und Daten über zahlreiche Biobanken hinweg erlaubt. „Grundlage ist eine Open-Source-Software, die ursprünglich aus dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung stammt und durch ein verteiltes Team der Biobank-Standorte Erlangen, Göttingen, Hannover, Lübeck, Würzburg und uns erheblich weiterentwickelt wurde“, so Martin Lablans vom Deutschen Krebsforschungszentrum und der Universitätsmedizin Mannheim als Koordinator des IT-Netzwerks.
Zusammenarbeit mit Forschungsinfrastrukturen
Der GBN und die Medizininformatik-Initiative (MII), ebenfalls gefördert durch das BMBF, planen für die kommenden Jahre eine enge Kooperation. In einem gemeinsamen Projekt führen die Partner die IT-Strukturen von GBN und MII dichter zusammen und schaffen eine bundesweit einheitliche, datenschutzkonforme Plattform, die Forschungsdatensätze speichert und bereitstellt. Diese werden sowohl klinische Daten, Bilddaten, als auch Daten zu Bioproben beinhalten und sie multizentrisch, patientenbezogen und pseudonymisiert vereinen. Daneben arbeitet der GBN auf europäischer Ebene mit der Biobanken-Organisation BBMRI-ERIC zusammen, deren nationaler Knoten der GBN bereits seit 2013 ist.
Links
GBN (https://www.bbmri.de)
GBA (https://www.bbmri.de/ueber-gbn/german-biobank-alliance/)
Sample Locator (https://samplelocator.bbmri.de/)
MII (https://www.medizininformatik-initiative.de/de/start)