Gründungsfeier des „DKFZ-Hector Krebsinstituts an der Universitätsmedizin Mannheim“
Mit einem Festakt am 31. Juli haben das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und das Universitätsklinikum Mannheim ein neues Kooperationsprojekt gegründet: Im neuen „DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim" wollen DKFZ und Universitätsmedizin Mannheim (UMM) patientenorientierte translationale Krebsforschung auf international höchstem Niveau betreiben. Die Hector Stiftung II fördert die langfristig angelegte Zusammenarbeit mit 25 Mio. Euro über die nächsten zehn Jahre.
Schwerpunktmäßig sollen am „DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim" Erkenntnisse aus der Forschung am DKFZ und der Medizinischen Fakultät Mannheim aufgegriffen und in wissenschaftlich-orientierte, innovative klinische Studien überführt werden. Das Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Krebsforschern und Krebsmedizinern zu fördern, um den Transfer von Ergebnissen aus der Spitzenforschung in die Patientenversorgung zu beschleunigen sowie Erkenntnisse aus dem klinischen Alltag für die Krebsforschung nutzbar zu machen.
Zu diesem Zweck bringen die drei Partner ihre Kompetenzen im Bereich Krebsforschung und Krebsmedizin in die Kooperation ein, um in Mannheim eine für Deutschland modellhafte Einrichtung mit hoher nationaler und internationaler Strahlkraft aufzubauen.
Träger des „DKFZ-Hector Krebsinstituts an der Universitätsmedizin Mannheim" ist das DKFZ, das als eines der weltweit renommiertesten Krebsforschungszentren das notwendige wissenschaftliche Umfeld bietet, um translational-klinische Forschung auf internationalem Spitzenniveau durchzuführen. Als universitätsmedizinischer Standort bietet die UMM multidisziplinäre, onkologische Krankenversorgung, Forschung und Lehre in höchster Qualität.
„Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache und die Zahl der Krebsneuerkrankungen wird in den nächsten Jahrzehnten weltweit noch weiter steigen. Wir möchten mit unserer Stiftung dazu beitragen, dass neue Behandlungsmöglichkeiten erforscht werden und zukünftig mehr Krebspatienten überleben", erläuterte der SAP-Mitbegründer und Stifter Dr. h.c. Hans-Werner Hector sein Engagement.
Die Hector-Stiftung II wird das neue Institut für die kommenden zehn Jahre mit jährlich 2,5 Millionen Euro finanzieren und plant darüber hinaus eine langfristige Förderung.
Bei der Gründungsfeier des „DKFZ-Hector Krebsinstituts an der Universitätsmedizin Mannheim" am 31. Juli sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium: „Wir wollen, dass die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft aus den Universitätskliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen rasch an das Krankenbett kommen. Neue Therapien und Diagnoseverfahren bundesweit schnell zu den Patienten bringen, gehört zu den wichtigsten Zielen der Nationalen Dekade gegen Krebs, die das BMBF mit dem DKFZ und vielen weiteren Partnern Anfang des Jahres ausgerufen hat. Das neue DKFZ-Hector-Krebsinstitut in Mannheim ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um exzellente Forschung und multidisziplinäre Versorgung in Deutschland noch besser zu verzahnen."
Manne Lucha, Sozial- und Integrationsminister Baden-Württemberg, betonte: „Schon heute werden Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg in bestmöglicher Qualität versorgt, dazu gehört auch, dass unsere Versorgung immer auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft ist. Das neu gegründete DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim leistet einen sehr wichtigen Beitrag dazu, dass unsere Versorgung zukunftsfest bleibt und sich innovativ weiterentwickelt."
„Das Engagement von Hans-Werner Hector und seiner Frau Josephine ermöglicht es, einen neuen, wichtigen Kristallisationspunkt für die Krebsforschung und Krebsbehandlung in Mannheim aufzubauen. Das ‚DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim' wird Ressourcen von Spitzenforschung und Spitzenmedizin bündeln und so neue Behandlungsansätze ermöglichen", sagte Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, in seinem Grußwort und bedankte sich für den langjährigen herausragenden Einsatz der Stifter für Mannheim und die Region.
„Forschungsstarke Krebszentren, in denen die kritische Masse an herausragender Wissenschaft mit exzellenter Krankenversorgung zusammenkommt, sind die Treiber für Innovationen in der klinischen Krebsforschung und Krebsmedizin", sagte Prof. Dr. Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des DKFZ bei der Veranstaltung. „Die Zukunftsstrategie des DKFZ ist daher, deutschlandweit mit ausgewählten Partnern der Universitätsmedizin solche leistungsstarken Zentren für die patientenorientierte Krebsforschung auf international führendem Niveau einzurichten. Wir danken Hans-Werner Hector und seiner Frau Josephine, dass sie dieses Ziel nun in Mannheim großzügig unterstützen."
Prof. Dr. Sergij Goerdt, Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, sagte: „Um spürbare Verbesserungen für Krebspatienten zu erreichen, müssen Ergebnisse der Krebsforschung so schnell wie möglich in klinischen Studien überprüft werden – der erste wichtige Schritt der Translation vom Labor zum Patientenbett. Mit dem ‚DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim' schaffen wir eine Einrichtung, die genau dies forciert: den schnellen Wissenstransfer aus der hochkarätigen Forschung von DKFZ und UMM, zugunsten unserer Patienten."
Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes, Medizinischer Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Mannheim, ergänzte: „Das neue Institut wird die vorhandenen Schwerpunkte der UMM bei der Behandlung und Erforschung von Krebserkrankungen bündeln und sie mit dem international anerkannten Know-how des DKFZ ergänzen. So wollen wir unseren Patienten einen noch besseren Zugang zu innovativen Behandlungsstudien ermöglichen und eine modellhafte Einrichtung mit hoher Anziehungskraft für ambitionierte Forscher schaffen."
Kern des „DKFZ-Hector Krebsinstituts an der Universitätsmedizin Mannheim" wird ein neu einzurichtendes translationales Studienzentrum sein, das gezielt die Erkenntnisse aus der Grundlagen- und präklinischen Forschung aufgreift und in klinische Studien überführt (from bench to bedside). Gleichzeitig sollen im Sinne der reversen Translation klinische Daten und Biomaterialien systematisch für präklinische und Grundlagenforschung zur Verfügung gestellt werden.
Außerdem werden zwei neue international hochkompetitive Arbeitsgruppen für junge Clinician Scientists, also Ärzte, die sowohl in der Krankenversorgung aktiv sind als auch signifikante Anteile ihrer Arbeitszeit für Forschungsprojekte nutzen, eingerichtet. Für die initiale Besetzung sind die Bereiche „Translationale Onkologische Chirurgie" und „Translationale Gastrointestinale Onkologie" vorgesehen. Die schon seit langem bestehenden klinischen Kooperationseinheiten und wissenschaftlichen Brückeneinheiten zwischen dem DKFZ und der UMM werden angegliedert, so dass bereits mit der Etablierung des Instituts ein substantieller Kern an wissenschaftlichen Arbeitsgruppen vorhanden ist. Das „DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim" wird zunächst in den Räumlichkeiten der UMM angesiedelt sein.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.