Eine frühkindliche Infektion mit einer bisher unbekannten Klasse von Erregern aus Kuhmilch und aus Rindfleisch (genannt BMMF für „Bovine Milk and Meat Factors“) kann das Risiko für Darmkrebs, möglicherweise auch für andere Krebsarten und chronischen Erkrankungen, steigern. Wissenschaftler um Harald zur Hausen haben diese auf epidemiologischen Beobachtungen basierende Hypothese seit nunmehr über zehn Jahren mit Ergebnissen unterfüttert.
Im Darmgewebe konnten die Forscher identifizieren, welche Gewebebereiche die Erreger besiedeln. Basierend auf diesen Befunden haben sie eine Theorie entwickelt, wie die infektiösen Erreger chronische Entzündungen verursachen und damit indirekt die Entstehung von Darmkrebs fördern.
Der Nachweis einer direkten Verbindung zwischen einer Infektion mit den BMMFs und einer bestimmten Erkrankung kann präventive Möglichkeiten eröffnen, etwa Impfungen oder schützende Lebensstil- und Ernährungsformen.
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