Das von Ann-Christin Baranski entwickelte Radiopharmakon bindet an das Prostata-spezifische Membranantigen (PSMA). Dieses Protein ist auf der Oberfläche gesunder Prostatazellen vorhanden, sehr viel mehr aber auf Prostatakrebs-Zellen. Im übrigen Körper kommt das PSMA kaum vor. Es ist daher ein ideales Zielmolekül für die Diagnostik und zugleich auch für zielgerichtete Therapien von Prostatakrebs.
Das besondere an Baranskis Entwicklung: Ihr Molekülkonstrukt ist mit zwei verschiedenen Markern gekoppelt, daher die wissenschaftliche Bezeichnung „bimodales“ Radiopharmakon: Durch seine radioaktive Markierung erlaubt das Pharmakon, als „PET Tracer“ den Tumor und seine Metastasen mit einem bildgebenden Verfahren zu lokalisieren. Dazu nutzen Ärzte eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomographie (CT) bzw. Magnetresonanztomographie (MRT). Diese nicht-invasive Bildgebung kann zur Operationsplanung genutzt werden.
Während der Operation hilft dann der an das Pharmakon gekoppelte Fluoreszenzfarbstoff dem Chirurgen, zwischen bösartigem und gesundem Gewebe zu unterscheiden, so dass er das Tumorgewebe sehr präzise entfernen kann. Dieser Ansatz, der Bildgebung und Therapie vereint, soll die Effektivität und Präzision von operativen Eingriffen deutlich verbessern.
Ann-Christin Baranski studierte Pharmazie und promovierte anschließend mit ihrer im DKFZ durchgeführten Arbeit im Fach Radiopharmazeutische Chemie. In Freiburg leitet sie seit diesem Frühjahr die Gruppe „Biotechnologische Entwicklung“ in der Abteilung Radiopharmaka-Entwicklung (Klinik für Nuklearmedizin Freiburg und Deutsches Krebskonsortium).
Der Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler überreichte die insgesamt sechs Preise an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der Helmholtz-Gemeinschaft beim Symposium „Helmholtz Horizons“ am 6. November in der Berliner Akademie der Künste. Als Preisgeld erhalten die ausgezeichneten Nachwuchstalente jeweils einmalig 5.000 Euro sowie über einen Zeitraum von sechs Monaten weitere 2.000 Euro monatlich für einen Forschungsaufenthalt im Ausland.
Ein Bild von Ann-Christin Baranski steht zum Download zur Verfügung:
Baranski_Ann-Christin.jpg
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