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DKFZ-Azubi gewinnt Helmholtz-Ausbildungspreis mit Stammzellkultur

Nr. 16a | 08.04.2016 | von SK/Sel

Ein großer Erfolg für eine junge Mitarbeiterin des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg: Die 22-jährige Franziska Pilz hat den zweiten Platz beim Ausbildungspreis der Helmholtz-Gemeinschaft belegt. Die Jury zeichnete sie "für ihren großen Beitrag zur Weiterentwicklung der Stammzellforschung" und ihr "selbstständiges, eigeninitiatives und verantwortungsbewusstes Arbeiten" aus. Franziska Pilz, die am DKFZ eine Ausbildung zur Biologielaborantin macht, hat an einem Projekt zur Stammzellnische gearbeitet. Am 7. April hat sie den Preis in Berlin entgegengenommen.

Franziska Pilz
© Tobias Schwerdt, DKFZ

"Ich freue mich riesig und bin auch ein bisschen stolz", sagt Franziska Pilz über ihre Auszeichnung. In ihrem zweiten Lehrjahr hat sie in der Nachwuchsgruppe von Dr. Marieke Essers am DKFZ und dem Stammzellinstitut HI-STEM die Zusammenarbeit zwischen blutbildenden Stammzellen und Nischenzellen untersucht. Nischenzellen sind überwiegend im Knochenmark angesiedelt und produzieren eine Reihe von Faktoren, die das Überleben von blutbildenden Stammzellen gewährleisten. Sie bilden eine "Mikro-Umgebung" für die Stammzelle, die sogenannte "Nische". Franziska Pilz konnte – in Zusammenarbeit mit ihrer Ausbilderin Andrea Kuck – ein neuartiges Zellkultursystem etablieren. Die blutbildenden Stammzellen ließen sich zusammen mit Nischenzellen bis zu zwei Wochen in Zellkultur halten. Das war zuvor noch nie gelungen. Mit Hilfe der so genannten "Ko-Kultur" können die Bedingungen im lebenden Organismus nachgestellt werden – ein entscheidender Schritt für die Erforschung von blutbildenden Stammzellen.

"Es ist zu einem nicht unerheblichen Anteil der Verdienst von Franziska Pilz, dass unsere Gruppe am Ende ein sehr gutes wissenschaftliches Ergebnis erzielt hat", sagt die Gruppenleiterin Dr. Marieke Essers. Die Ausbilderin Andrea Kuck war vor allem von der technischen Kompetenz und dem großen Engagement von Franziska Pilz beeindruckt: "Sie konnte sich immer wieder in diesem schwierigen Projekt motivieren". Die Arbeit von Franziska Pilz fließt nun sogar in eine wissenschaftliche Veröffentlichung ein. "Das ist in diesen jungen Jahren ein unglaublicher Erfolg", lobt die Jury der Helmholtz-Gemeinschaft.

Die 22-jährige Franziska Pilz ist in Pinneberg bei Hamburg aufgewachsen. Bei einem Schülerpraktikum hatte sie das DKFZ kennengelernt und sich danach sofort um eine Ausbildungsstelle als Biologielaborantin beworben. "Ich war sehr glücklich, als es geklappt hat", erzählt sie. Mittlerweile lebt Franziska Pilz seit drei Jahren in Heidelberg. Ein besonderes Highlight während ihrer Ausbildung war für sie das von der EU im Rahmen des Erasmus Plus Programms geförderte Auslandspraktikum am Pasteur Institut in Paris. Aber auch die Arbeit in der Gruppe von Marieke Essers war für die angehende Biologielaborantin eine besondere Erfahrung: "Ich habe ganz tolle Menschen kennengelernt. Sie sind so ein bisschen wie eine zweite Familie für mich geworden." Der 22-Jährigen gefällt an ihrer Ausbildung die Vielseitigkeit der Laborarbeit und auch der geforderte theoretische Hintergrund: "Mir ist es wichtig die Chance zu haben, mich weiterzubilden und etwas Neues zu lernen."

Im Juli 2016 wird Franziska Pilz ihre Ausbildung abschließen. Danach hat sie bereits eine Stelle für zwei Jahre in einer anderen Abteilung im Deutschen Krebsforschungszentrum. "Ich fühle mich sehr wohl in Heidelberg und möchte deshalb auch bleiben", sagt Franziska Pilz.

Die Helmholtz-Gemeinschaft vergibt bereits zum zweiten Mal den Helmholtz-Ausbildungspreis. Mit dem Preis werden hervorragende Leistungen während der beruflichen Ausbildung in den 18 Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft honoriert, die Auszubildende zur Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung erbringen.

Ausbildung wird am DKFZ groß geschrieben. Etwa 120 Auszubildenden in sechs verschiedenen Berufen und fünf dualen Studiengängen arbeiten in spannenden Projekten direkt in der Forschung oder Forschungs-unterstützend. Viele schließen bei guten Leistungen ihre Ausbildung vorzeitig ab. Regelmäßig werden Auszubildende des DKFZ auch als Kammer- oder Landesbeste ausgezeichnet.

Ein Bild von Franziska Pilz steht im Internet zur Verfügung unter:
www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2016/bilder/Franziska-Pilz.jpg

Quelle: Tobias Schwerdt, DKFZ

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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