Cookie Hinweis

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen .

Essentiell

Diese Cookies sind für die Funktionalität unserer Website erforderlich und können nicht deaktiviert werden.

Name Webedition CMS
Zweck Dieses Cookie wird vom CMS (Content Management System) Webedition für die unverwechselbare Identifizierung eines Anwenders gesetzt. Es bietet dem Anwender bessere Bedienerführung, z.B. Speicherung von Sucheinstellungen oder Formulardaten. Typischerweise wird dieses Cookie beim Schließen des Browsers gelöscht.
Name econda
Zweck Session-Cookie für die Webanalyse Software econda. Diese läuft im Modus „Anonymisiertes Messen“.
Statistik

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und analysiert werden. Je nach Tool werden ein oder mehrere Cookies des Anbieters gesetzt.

Name econda
Zweck Measure with Visitor Cookie emos_jcvid
Externe Medien

Inhalte von externen Medienplattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.

Name YouTube
Zweck Zeige YouTube Inhalte
Name Twitter
Zweck Twitter Feeds aktivieren

Neue Tumorbremse beim Neuroblastom entdeckt

Nr. 04c | 29.01.2014 | von Koh

Neuroblastome sind bösartige Tumoren, die aus embryonalen Nervenzellen entstehen. Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Universitätsklinikum Heidelberg entdeckten beim Neuroblastom ein Protein, das als Tumorbremse wirkt und das Wachstum der Krebszellen hemmt. In aggressiv wachsenden Neuroblastomen ist die Produktion des wachstumshemmenden Proteins abgeschaltet, kann aber durch bestimmte Wirkstoffe (HDAC-Inhibitoren) wiederhergestellt werden.

Mikroskopische Ansicht eines Neuroblastoms Bildquelle: Filip em, Wikimedia Commons

Neuroblastome, bösartige Tumoren, die vorwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten, entstehen aus Zellen des embryonalen Nervensystems. Die Erkrankungen verlaufen extrem unterschiedlich. Sie können sich spontan zurückbilden, aber auch einen tödlichen Ausgang nehmen. Die besonders aggressiven Tumoren sind durch eine bis zu hundertfache Vervielfältigung des Krebsgens MYCN gekennzeichnet. „Nur etwa 20 bis 40 Prozent der Patienten mit einem Hochrisiko-Neuroblastom überleben die Erkrankung langfristig. Daher müssen wir dringend bessere Therapien gegen diese aggressive Form der Erkrankung finden, sagt die Kinderärztin Dr Hedwig Deubzer.

Seit einigen Jahren setzen Ärzte gegen verschiedene Krebserkrankungen Wirkstoffe ein, die die Aktivität der HDAC-Enzyme hemmen, sogenannte HDAC-Inhibitoren. HDAC-Enzyme sind wichtiger Teil des epigenetischen Steuersystems der Zelle. In der Kulturschale und in tumortragenden Mäusen wirken HDAC-Inhibitoren auch gegen Neuroblastom-Zellen oder bringen sie zum Ausreifen. Unter der Leitung von Hedwig Deubzer untersuchten nun Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum und im Universitätsklinikum Heidelberg, welche Gene der Neuroblastomzellen von den HDAC-Inhibitoren beeinflusst werden.

Johannes Fabian, der Erstautor der Arbeit, entdeckte, dass die stärkste Aktivitätsänderung das Gen grainyhead-like 1 (GRHL1) betrifft. Von grainyhead war bislang nur bekannt, dass es in der Entwicklung des Nervensystems von Drosophila eine wichtige Rolle spielt.

Nach Zugabe der HDAC-Inhibitoren wird GRHL1 in Neuroblastomzellen deutlich häufiger abgelesen. In Tumoren mit sehr günstiger Prognose findet sich einer hoher GRHL1 Spiegel, in Tumoren mit ungünstiger Prognose ist das Protein dagegen häufig nicht nachweisbar. Steigerten die Forscher durch molekularbiologische Tricks die GRHL1-Produktion von Neuroblastomzellen, deren Krebsgen MYCN vervielfältigt war, so drosselte dies das Zellwachstum.

Fabian und Kollegen zeigten, dass in Hochrisiko-Neuroblastomen das Krebsgen MYCN und die Histondeacetylase 3 die Produktion von GRHL1 unterdrücken. Behandlung der Krebszellen mit HDAC-Inhibitoren steigerte die GRHL1-Produktion.

„Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass GRHL1 stark antitumoral wirkt, aber durch epigenetische Mechanismen – in Kombination mit dem Krebsgen MYCN – gedrosselt wird“, fasst Johannes Fabian zusammen. „Für uns bedeutet das: Es lohnt sich, epigentisch wirkende Medikamente wie die HDAC-Inhibitoren zur Behandlung des Neuroblastoms weiter zu erforschen!“

Johannes Fabian, Marco Lodrini, Ina Oehme, Marie C. Schier, Theresa M. Thole, Thomas Hielscher, Annette Kopp-Schneider, Lennart Opitz, David Capper, Andreas von Deimling, Inga Wiegand, Till Milde, Ulrich Mahlknecht, Frank Westermann, Odilia Popanda, Frederick Roels, Barbara Hero, Frank Berthold, Matthias Fischer, Andreas E. Kulozik, Olaf Witt and Hedwig E. Deubzer: GRHL1 acts as tumor suppressor in neuroblastoma and is negatively regulated by MYCN and HDAC3. Cancer Research 2014, DOI: 10.1158/0008-5472.CAN-13-1904

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Archiv Pressemitteilungen

Durchsuchen Sie unser Pressemitteilungsarchiv nach einem bestimmten Thema oder Jahr für Jahr.

RSS-Feed auf www.dkfz.de

Sie können unseren RSS-Feed ganz einfach abonnieren - unkompliziert und kostenlos.

RSS-Feed
nach oben
powered by webEdition CMS