Zusatzstoffe können Zigaretten attraktiver machen, indem sie einige der unerwünschten Wirkungen, zu denen es beim Inhalieren von Tabakrauch kommt, unterdrücken. Einige überdecken den bitteren und scharfen Geruch und Geschmack des inhalierten Rauchs. Andere verringern seine atemwegreizende Wirkung, wodurch das Warnsignal des Körpers, dass der Rauch schädlich ist, beseitigt wird. Wieder andere färben Asche und Rauch weiß oder verbessern das Aussehen der Zigarette.
Die nun frei geschalteten Internetseiten bieten leicht verständliche, objektive Informationen über die Funktionsweise von vierzehn ausgewählten Zusatzstoffen und deren Wirkung auf die Gesundheit. Beschrieben werden unter anderem die Zusatzstoffe Zucker, Lakritz, Kakao, Menthol, Vanille, Zellulose und Glyzerin, welche die Hersteller dem Tabak gezielt zufügen, um die Zigaretten attraktiver zu machen.
So wird beispielsweise Vanille dem Tabak, dem Zigarettenpapier oder dem Filter zugefügt, um den scharfen Geschmack des Tabakrauchs zu überdecken. “Tabakzusatzstoffe erleichtern den Einstieg in das Rauchen und erschweren Rauchern aufgrund der angenehmeren Produkteigenschaften den Rauchstopp“, warnt Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum. “Damit werden bereits gefährliche Produkte noch gefährlicher.“ Darüber hinaus entstehen beim Verbrennen vieler Zusatzstoffe zahlreiche Chemikalien, unter denen sich auch Substanzen befinden, die die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC in Lyon als krebserzeugend eingestuft hat.
Insgesamt haben Tabakzusatzstoffe eine beträchtliche Wirkung auf die öffentliche Gesundheit, denn sie machen gesundheitsgefährdende Produkte attraktiver. Rauchen ist eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Atemwegserkrankungen. In Europa sterben jedes Jahr fast 700.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, in Deutschland allein 110.000 Menschen.
Am Projekt PITOC sind folgende Länder beteiligt:
Niederlande, Deutschland, Belgien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Estland, Malta, Österreich, Dänemark, Vereinigtes Königreich, Norwegen, Frankreich, Finnland, Türkei und Schweiz.
Die deutschen Internetseiten zum Projekt PITOC finden sich unter:
http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/PITOC_Zusatzstoffe_in_Tabakprodukten.html