Bei verschiedenen Stoffwechselerkrankungen, wie Übergewicht oder Diabetes, liegt die Ursache in gestörten Signalwegen. So funktioniert bei Diabetes das Insulin-Signal nicht mehr, das über den Insulin-Rezeptor der Zelle signalisiert, Zucker aus dem Blut aufzunehmen. In der Folge steigt der Blutzuckerspiegel dramatisch an, was zu Schäden an verschiedenen Organen führt. Bei chronisch erhöhter Kalorienzufuhr und daraus folgendem Übergewicht locken übermäßig produzierte Signalstoffe hochaktive Immunzellen heran, die schließlich zur metabolischen Fehlfunktion verschiedener Gewebe führen. Mit zunehmendem Alter treten gestörte Signalwege und damit Stoffwechselstörungen häufiger auf und sind nicht nur Auslöser für schwere Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Arteriosklerose sondern auch ein Merkmal oder sogar Ursache von verschiedenen Krebserkrankungen.
„Wir haben die weltweit besten Wissenschaftler auf diesem spannenden Gebiet nach Heidelberg eingeladen, um die gesamte Bandbreite des Themas – von den Grundlagen bis zu Ideen für die Behandlung – abdecken zu können“, erklärt Stephan Herzig im Vorfeld der Konferenz. So gibt es Vorträge über die Signalwege des Insulins bei der Taufliege Drosophila oder über Entzündungssignale bei Übergewicht. Die Unterschiede zwischen braunem und weißem Fettgewebe werden ebenso diskutiert wie die Rolle des angeborenen Immunsystems beim Energiestoffwechsel. Wie gestörte Stoffwechsel-Signalwege zu Krebs führen und wie man dieses Wissen für neue Therapien nutzen kann, steht am Freitag auf der Agenda.
Die Tagung wird großzügig von der Manfred Lautenschläger-Stiftung sowie der Klaus Tschira Stiftung unterstützt.
Journalisten sind herzlich zu der Tagung eingeladen. Das Programm zur Tagung finden Sie unter http://www.dkfz.de/en/metabolism-2012/program.html