„Die Krebsforschung entwickelt sich heute rasant wie nie zuvor. Unser Ziel ist es, mit dieser Entwicklung nicht nur Schritt zu halten, sondern uns in wichtigen Bereichen an die Spitze zu setzen. Dazu zählt die Forschung zur Krebsprävention, die bislang in Deutschland und weltweit vernachlässigt wurde, sowie die Weiterentwicklung der digitalen Onkologie und der Präzisionsonkologie. Unser allergrößter Dank gilt unseren Förderern, die uns ermöglichen, diesen Forschungsfeldern der Zukunft nun eigene Gebäude zu widmen“, sagte Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des DKFZ, bei seiner Begrüßung der Gäste.
Auch Ursula Weyrich, kaufmännischer Vorstand des DKFZ, dankte den Förderern: „Wir sind unseren Förderern für ihr außerordentlich großzügiges Engagement zutiefst dankbar. Innovative Krebsforschung ist naturgemäß mit erheblichen Kosten verbunden. Private Forschungsgelder und Zuwendungen von Stiftungen helfen uns, dieses zukunftsweisende Bauvorhaben zu realisieren. Um die Gesamtbaukosten von rund 150 Mio. Euro zu decken, hat das DKFZ darüber hinaus auch eigene Mittel bereitstellen können.“
Der mittlere Bereich des dreigeteilten Gebäudekomplexes wird das Nationale Krebspräventionszentrum beherbergen, das sich derzeit bereits im inhaltlichen Aufbau befindet. Das Zentrum entsteht als strategische Partnerschaft des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe, die den Bau mit 25 Millionen Euro unterstützt. Das Nationale Krebspräventionszentrum wird alle wesentlichen Komponenten für die Präventionsforschung sowie für die Umsetzung der Prävention unter einem Dach vereinen: die Präventionsambulanz mit Beratungs- und Studienangeboten für die personalisierte Krebsprävention, Labor- und Büroflächen für die Präventionsforschung sowie die Aus- und Weiterbildung von Präventionsfachleuten.
Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, betont: „Die Krebsprävention hat ein großes Potenzial für die Krebsbekämpfung, das bisher nicht genutzt wird. Um dieses wichtige Feld voranzubringen, ist uns die strategische Partnerschaft mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum wichtig. Die Errichtung eines Nationalen Krebs-Präventionszentrums hier in Heidelberg ist ein Meilenstein in unserem gemeinsamen Bestreben, um vor allem die Krebspräventionsforschung in Deutschland zu stärken.“
Weitere bedeutende Zustiftungen der Hector Stiftung, der Dietmar Hopp Stiftung und der Viessmann Foundation ermöglichen, im Krebspräventionszentrum das Hector-Labor für molekulare Präventionsforschung und deren Translation, das Hopp-Trainings- und Bewegungslabor sowie die Viessmann-Werkstatt für nachhaltig gesunde Ernährung einzurichten. In diesen hochmodernen Infrastrukturen sollen Forschungsergebnisse konkret in Studien und Angeboten für die Bürger überführt werden.
Im südlichen Teil des Gebäudekomplexes soll das Schadeberg Center for Digital Oncology Einzug halten. Hier werden zukünftig die schnell wachsenden Datenmengen der modernen Krebsforschung präzise analysiert und neue Methoden der künstlichen Intelligenz entwickelt. Das Zentrum wird finanziert durch eine private Spende von Bernhard Schadeberg. „Die Entwicklung digitaler Technologien in der Onkologie kann die Versorgung von Krebspatienten verbessern und gleichzeitig den Forschungsstandort Deutschland stärken. Diese Ziele unterstütze ich gern“, sagt Unternehmer Bernhard Schadeberg.
In den nördlichen Gebäudeteil werden Forschungsgruppen des DKFZ-Hector Krebsinstituts einziehen. Das Krebsinstitut wurde 2019 gemeinsam von DKFZ und der Universitätsmedizin Mannheim gegründet, um Forschung und Patientenversorgung besser zu verzahnen und in Innovationen für die Patienten zu überführen. Das Forschungsspektrum umfasst die Bereiche Präzisionsonkologie sowie Krebsprävention einschließlich Cancer Survivorship. Die H.W. & J. Hector Stiftung fördert diesen Teil des Gebäudes mit 18 Millionen Euro. Zusätzlich zur bereits substantiellen finanziellen Unterstützung der Forschung ermöglicht die Stiftung dem DKFZ-Hector-Krebsinstitut damit den Einzug in eigene Räumlichkeiten.
„Die Forschung versteht zunehmend, wie komplex Krebserkrankungen sind. Darauf muss die Krebsmedizin reagieren und Krebsbehandlungen immer exakter an die individuellen Erkrankungen anpassen. Diese translationale Forschung möchten wir mit unserer Stiftung unterstützen“, erklärt der Stifter Hans-Werner Hector sein Engagement.