Aufgrund der weltweit steigenden Lebenserwartung werden altersbedingte Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-, Atemwegs- oder neurodegenerative Erkrankungen sowie chronische Infektionen zu einer stetig wachsenden Herausforderung für Patienten, Ärzte, aber auch das Gesundheitssystem und letztlich die Gesellschaft.
Die Helmholtz-Gemeinschaft geht diese Herausforderung seit November 2017 mit dem Projekt AMPro an, das über den Impuls- und Vernetzungsfonds finanziert wird.
Die Koordination von AMPro teilen sich Aurelio Teleman, Abteilung Krebs- und stoffwechselassoziierte Signaltransduktion am DKFZ und Stephan Herzig vom Institut für Diabetes und Krebs am Helmholtz Zentrum München. Für ihre Arbeiten erhalten die beteiligten Wissenschaftler, die aus allen Zentren des Helmholtz-Forschungsbereiches Gesundheit kommen, in den kommenden drei Jahren insgesamt sechs Millionen Euro. Davon bleiben allein 1,5 Millionen am DKFZ.
„Lebensqualität des Einzelnen entscheidend verbessern“
Das AMPro Konsortium möchte daher unter anderem neue, präventive und therapeutische Möglichkeiten finden, um den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen. Das soll eine innovative und einheitliche Behandlung altersabhängiger Erkrankungen ermöglichen. Hierbei werden folgende Hauptaspekte des Stoffwechsels bei Alterungsprozessen untersucht:
• Prä- und postnatale Mechanismen metabolischer Programmierung auf genetischer und epigenetischer Ebene
• Mechanismen der Organ- und Gewebekommunikation
• Gewebe- und Zellreparaturmechanismen
Das langfristige Ziel ist es, die Gesundheit in einer alternden Gesellschaft zu verbessern. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit AMPro für die Gesundheit und Lebensqualität des Einzelnen viel erreichen können und mittelfristig die sozioökonomischen Belastungen unserer Gesellschaft vermindern können“, so Koordinator Aurelio Teleman.
Hintergrund:
Die während des Alterungsprozesses parallel ansteigende Empfindlichkeit gegenüber den genannten Krankheiten legt gemeinsame und damit grundlegende molekulare Mechanismen nahe. Diese sind aber bislang weitgehend unverstanden. Der Alterungsprozess ist durch eine fortschreitende Änderung der Kontrolle des Stoffwechsels und der Kommunikation verschiedener Organe, sowie der Fähigkeit Gewebsfunktionen aufrecht zu erhalten und zu reparieren gekennzeichnet. Altersabhängige Störungen basieren auf einem komplexen Zusammenspiel von Verhalten, genetischer Prädisposition und Umwelteinflüssen.