Bei der zweitägigen Veranstaltung stellen ausgewählte Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft bzw. Medizin ihre verschiedenen Sichtweisen zum Thema vor. So hält Burkhard Schwenker, ehemaliger Chef von Roland Berger Strategy Consultants, die Quote für unverzichtbar, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen einen systematischen Schritt nach vorne zu bringen. Auch Gabriele Kaczmarczyk von der Charité in Berlin fordert mit ihrem Verein „ProQuote“ die Frauen per Quote an die Spitze zu bringen. Der Soziologe Stefan Hirschauer sieht Quoten dagegen als „Verzweiflungstat der wissenschaftlichen Frauenförderung“ mit der Gefahr von „sexistischen Nebenwirkungen“. Spannend dürfte auch der Vortrag von Curt Rice werden, der sich selbst als „sexist man“ beschreibt. Rice ist der erste Amerikaner, der an der Spitze einer norwegischen Universität steht und er hat sich intensiv mit „gender“-Fragen auseinander gesetzt.
Karin Greulich-Bode, die Gleichstellungsbeauftragte im DKFZ und Organisatorin der Tagung, sieht das größte biomedizinische Forschungszentrum Deutschlands als idealen Austragungsort der Debatte: „Im DKFZ arbeiten zum großen Teil Biologen und Mediziner, also genau die Disziplinen, bei denen Frauen unter den Studienabsolventen bei weitem überwiegen. Trotzdem sind weibliche Arbeitsgruppen- und Abteilungsleiter deutlich unterrepräsentiert. Wir sind gespannt auf Erfahrungsberichte aus Ländern, die bereits eine Frauenquote in der Forschung eingeführt haben, wie die USA oder Norwegen. Mit Interesse erwarten wir auch Lösungsansätze anderer Branchen zum Thema „Quote“.
„Es muss uns gelingen, gemeinsam die Hindernisse zu überwinden, die talentierten und motivierten Frauen den Weg in Führungspositionen verstellen“, beschreibt Michael Boutros, kommissarischer wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des DKFZ, das wichtigste Ziel der Tagung.
Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen.
Programm unter http://www.dkfz.de/de/akfifz/programm.html.
Bei Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.