Michael Baumann wird die Nachfolge von Prof. Michael Boutros antreten, der das Amt kommissarisch von Prof. Otmar D. Wiestler übernommen hatte. Wiestler war zum 1. September 2015 als Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft nach Berlin gewechselt.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Johanna Wanka, sagt: „Mit Michael Baumann haben wir einen herausragenden Mediziner und Wissenschaftler gewonnen. Er ist die ideale Person, um Grundlagenforschung mit angewandter Krebsforschung zu verbinden. Nur so kann es uns gelingen, wissenschaftliche Erkenntnisse schneller und effektiver in die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten zu bringen.“
„Ich bedanke mich sehr für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ zu sein ist eine sehr große Herausforderung und verantwortungsvolle Aufgabe. Das DKFZ gehört zur absoluten Spitzengruppe der Krebsforschungszentren weltweit. Es bietet mit seinen herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern exzellente Voraussetzungen, um die Biologie von Krebserkrankungen besser zu verstehen und um bessere Präventionsmaßnahmen, neue Diagnostik und wirksamere Therapiemethoden gegen die Volkskrankheit Krebs zu entwickeln. Über die Stärkung der grundlagenorientierten Forschung hinaus ist es eine unserer zentralen Zukunftsaufgaben, diese neuen Behandlungen noch besser auf die spezifischen Bedürfnisse der individuellen Patienten zuzuschneiden und Forschungsergebnisse den Betroffenen schneller zukommen zu lassen. Hierzu ist das DKFZ gezielte Partnerschaften mit den führenden Universitätsklinika in Deutschland im Bereich der Krebsforschung eingegangen“, sagt Michael Baumann.
Josef Puchta, Kaufmännischer Vorstand des DKFZ, kommentiert: „Ich kenne Michael Baumann seit fünf Jahren und arbeite mit ihm im Deutschen Krebskonsortium (DKTK) eng zusammen. Ich freue mich über die ausgezeichnete Wahl und dass wir einen international ausgewiesenen Krebsmediziner, Krebsforscher und Wissenschaftsmanager für das DKFZ gewinnen konnten. Michael Baumann bringt große Erfahrung mit, und ich habe ihn als dynamische Persönlichkeit kennengelernt. Ich bin davon überzeugt, dass wir die zukünftige Entwicklung des DKFZ gemeinsam erfolgreich weitergestalten werden.“
Michael Baumann ist Professor für Radioonkologie der TU Dresden, Klinikdirektor der Strahlentherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und gleichzeitig Direktor am Institut für Radioonkologie des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf sowie Direktor des OncoRay-Zentrums. Er war in den vergangenen Jahren die treibende Kraft dafür, dass die Krebsforschungsstandorte Dresden und Heidelberg heute in zahlreichen Kooperationen hervorragend zusammenarbeiten. Jüngstes Beispiel dafür ist das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden, das seit 2015 als zweiter Standort neben Heidelberg in Partnerschaft mit dem DKFZ aufgebaut wird.
Lebenslauf Michael Baumann
Michael Baumann ist derzeit Professor für Radioonkologie und Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und seit 1990 in der Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen mittels Strahlentherapie tätig. Er ist Direktor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden sowie einer der beiden Co-Direktoren am HZDR-Institut für Radioonkologie und Direktor des OncoRay-Zentrums. Er ist zudem der Gründungsdirektor des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) und Sprecher des Standorts Dresden im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK).
Baumann promovierte 1988 in Hamburg zum Doktor der Medizin. Danach war er bis Ende 1989 als Wissenschaftler im Massachusetts General Hospital an der Harvard Medical School in Boston tätig. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Strahlentherapie habilitierte er 1994 in Hamburg. 1995 wechselte er als Krebsspezialist und gleichzeitig Leiter der radioonkologischen Forschung an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus in Dresden. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Entwicklung einer biologisch-individualisierten Radioonkologie, in der Hochpräzisions- und Protonentherapie sowie in der Behandlung von Lungen- und Kopf-Hals-Tumoren.
Baumann veröffentlichte mehr als 350 wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften. Er ist Chefredakteur der international führenden Fachzeitschrift für Radioonkologie, Radiotherapy & Oncology. 2004 wurde Michael Baumann zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt und erhielt eine Vielzahl akademischer Auszeichnungen, u.a. den Gerhard Hess Preis (DFG 1997), den Michael Fry Award der amerikanischen Strahlenforschungsgesellschaft (2002), die Regaud Goldmedaille der europäischen Radioonkologen (2012) und die Röntgenplakette der Stadt Remscheidt (2016). Michael Baumann war Präsident der europäischen Gesellschaft für Radioonkologie (ESTRO), der Europäischen Krebsgesellschaft (ECCO) und der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).
Ein Foto von Michael Baumann steht zum Download zur Verfügung:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2016/bilder/Prof-Michael-Baumann.jpg
Nutzungshinweis für Bildmaterial zu Pressemitteilungen
Die Nutzung ist kostenlos. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gestattet die einmalige Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der Pressemitteilung. Als Bildnachweis ist anzugeben: Philip Benjamin/NCT Dresden
Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nur nach vorheriger Rücksprache mit der DKFZ-Pressestelle (Tel. 06221 42 2854, E-Mail: presse@dkfz.de) gestattet. Eine Nutzung zu kommerziellen Zwecken ist untersagt.