Für ihre herausragende Forschung im Bereich der personalisierten Krebstherapie Melanie Börries mit dem Deutschen Krebspreis 2025 in der Kategorie „Translationale Forschung“ ausgezeichnet. Die Standortsprecherin des DKTK-Standorts Freiburg zählt damit zu den vier diesjährigen Preisträgern des Deutschen Krebspreises, einer der wichtigsten Auszeichnungen in der Onkologie im deutschsprachigen Raum.
Neue Ansätze für eine gezieltere Krebstherapie
Melanie Börries schafft mit datengetriebener Medizin die Brücke zwischen Labor und Klinik mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten gezielter und erfolgreicher zu behandeln. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Frage: Welche Therapie wirkt bei welchem Menschen – und warum? Dafür analysiert Börries mithilfe von künstlicher Intelligenz und modernen Biotechnologien die molekularen Eigenschaften von Tumoren. Ihre Forschung hat etwa zu einem neuen Therapieansatz bei der sogenannten Graft-versus-Host-Erkrankung beigetragen – einer gefährlichen Immunreaktion, die nach Stammzelltransplantationen auftreten kann. Die Erkenntnisse fließen bereits in eine klinische Studie ein.
Zudem entwickelt sie digitale Werkzeuge, die Ärzte dabei unterstützen, komplexe genetische Daten besser zu verstehen und in konkrete Behandlungsempfehlungen zu überführen – etwa im Rahmen des Molekularen Tumorboards. Besonders beim Pankreaskarzinom, einem oft schwer behandelbaren Krebs, hilft ihre Forschung dabei, individuelle Vorhersagen über das Therapieansprechen und die Überlebenschancen zu treffen.
Börries, die das Institut für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin am Universitätsklinikum Freiburg leitet, ist auch überregional aktiv: Sie leitet das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Konsortium PM4Onco („Personalisierte Medizin für die Onkologie“), das mit moderner Technologie, Datenanalyse und interdisziplinärer Zusammenarbeit neue Behandlungsstrategien passgenau für einzelne Patienten entwickelt.
Der Deutsche Krebspreis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird jährlich von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung verliehen.