Um Ergebnisse aus der Forschung am DKFZ und an der Medizinischen Fakultät Mannheim aufzugreifen und in Innovationen für Patientinnen und Patienten zu überführen, wurde 2019 das DKFZ-Hector Krebsinstitut an der UMM gegründet. Das Institut fördert die Zusammenarbeit zwischen Krebsforschung und Krebsmedizin und trägt so dazu bei, den Transfer von Ergebnissen aus der Spitzenforschung in die medizinische Anwendung zu beschleunigen.
Im vergangenen Jahr wurde das DKFZ-Hector Krebsinstitut bei einer ersten internationalen Evaluation exzellent bewertet. Auch aufgrund dieser Evaluation hat sich nun die Hector Stiftung II dazu entschieden, die Förderung bis 2036 zu verlängern und auf insgesamt 146 Mio. Euro aufzustocken. Damit soll die erfolgreiche Arbeit des Instituts im Bereich Präzisionsonkologie fortgesetzt und der zweite Forschungsbereich Prävention, Früherkennung und Survivorship weiter ausgebaut werden.
„Wir sind stolz darauf, dass das DKFZ-Hector Krebsinstitut schon heute zu einer besseren Versorgung der Krebspatienten in Mannheim beiträgt, zum Beispiel durch den frühen Zugang zu innovativen Therapien. Mit dem zusätzlichen starken Fokus auf Krebspräventionsforschung wollen wir außerdem einen Beitrag dazu leisten, dass in Zukunft weniger Menschen mit einer Krebsdiagnose konfrontiert werden“, erklärt der Stifter Hans-Werner Hector sein Engagement.
„Prävention und Früherkennung sind unsere schärfsten Waffen gegen Krebs. Leider jedoch herrscht in Deutschland ein eklatanter Mangel an langfristiger und zielgerichteter Präventionsforschung. Auch die Umsetzung unseres Wissens ist unzureichend. Dem herausragenden finanziellen Engagement der Hector Stiftung II ist zu verdanken, dass wir diese zentralen Forschungsfragen nun auch im DKFZ-Hector Krebsinstitut verankern können, neben der dort bereits etablierten translationalen Krebsforschung auf höchstem Niveau“, sagt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ und Beiratsvorsitzender des DKFZ-Hector Krebsinstituts. „Dafür gilt unser herzlicher Dank den Stiftern Hans-Werner Hector und seiner Frau Josephine.“
Im letzten Jahr konnten drei Abteilungsleitungen und Professuren im Bereich Prävention, Früherkennung und Survivorship im DKFZ-Hector Krebsinstitut an der UMM besetzt werden, die gleichzeitig auch mit dem Nationalen Krebspräventionszentrum assoziiert sind. Über die Langzeit-Nebenwirkungen einer Krebstherapie und die Lebensqualität der Betroffenen ist noch wenig bekannt. Die Psychologin Michèle Wessa trat im vergangenen Herbst die Leitung der Abteilung „Cancer Survivorship und psychologische Resilienz“ im DKFZ-Hector Krebsinstitut an der UMM an und leitet darüber hinaus eine Abteilung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim.
Eine zweite Abteilung „Computergestützte und Molekulare Prävention” wurde unter der Leitung der Bioinformatikerin Ângela Gonçalves eingerichtet. Die dritte Abteilung „Policy- und Implementierungsforschung in der Krebsprävention” wird nun von der Public Health-Expertin Connie Hoe geleitet.
Den Forschungsbereich Prävention, Früherkennung und Survivorship verstärken außerdem Ute Mons, deren Abteilung „Primäre Krebsprävention“ an das DKFZ-Hector Krebsinstitut assoziiert ist, sowie Karol Nowicki-Osuch, Leiter der Nachwuchs-Gruppe „Tumorgenese und molekulare Krebsprävention“.
Träger des DKFZ-Hector Krebsinstituts an der UMM ist das DKFZ, das als ein weltweit führendes Krebsforschungszentrum das notwendige wissenschaftliche Umfeld bietet, um translational-klinische Forschung auf internationalem Spitzenniveau durchzuführen. Als universitätsmedizinischer Standort bietet die Universitätsmedizin Mannheim multidisziplinäre onkologische Krankenversorgung, Forschung und Lehre in höchster Qualität.
Neben zahlreichen einzelnen Forschungsprojekten am DKFZ fördern die Hector Stiftungen außerdem seit 2016 das Hector Institut für Translationale Hirnforschung (HITBR), ein gemeinschaftliches Projekt des ZI, der Hector Stiftung II und des DKFZ. Ziel des HITBR ist es, neue molekulare und funktionelle Ansatzpunkte für die Therapie schwerer psychiatrischer Erkrankungen sowie von Gehirntumoren zu identifizieren.