Vor vier Jahren, im Oktober 2008, gründeten das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Dietmar Hopp Stiftung gemeinsam das Heidelberger Institut für Stammzelltechnologie und Experimentelle Medizin (HI-STEM). Ziel der Public Private Partnership ist es, die Ergebnisse aus der Stammzellforschung für die Krebsmedizin nutzbar zu machen. Die Dietmar Hopp Stiftung beteiligte sich an der gemeinnützigen HI-STEM GmbH zunächst für 5 Jahre mit insgesamt 7,5 Millionen Euro. Bei seinem Besuch im DKFZ am 23.10.2012 überzeugte sich Dietmar Hopp von der erfolgreichen Arbeit des Instituts und verlängerte seine Unterstützung um weitere fünf Jahre. Insgesamt beträgt die investierte Summe der Dietmar Hopp Stiftung bei HI-STEM damit 15 Millionen Euro.
Die Mission von HI-STEM ist es, die Krebsstammzellen im Detail zu erforschen, innovative Ansätze für Diagnose und Therapie zu entwickeln und damit die Überlebenschancen von Krebspatienten zu verbessern. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf Patienten, deren Krankheit schon weiter fortgeschritten ist. „HI-STEM ist eines der interessantesten und wichtigsten Projekte meiner Stiftung“, betont Dietmar Hopp. „Langfristiges Ziel ist es, Menschen in oft ausweglosen Situationen wirksame Therapien anbieten zu können.“
Professor Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums freute sich über die fortgesetzte Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung. „Die Stammzellforschung bei HI-STEM mit dem starken Fokus auf Krebs passt hervorragend ins DKFZ und beflügelt heute schon die Arbeit vieler Abteilungen im Haus. Die Konferenz zu „Stammzellen und Krebs“, die gerade im DKFZ mit führenden Stammzellforschern aus aller Welt zu Ende gegangen ist, hat uns gezeigt, dass Heidelberg auf diesem Gebiet zur internationalen Spitze zählt.“
Professor Josef Puchta, Administrativer Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums und Beiratsmitglied von HI-STEM, begrüßte die Zusammenarbeit mit der Dietmar Hopp Stiftung und sagte für das DKFZ die Unterstützung für HI-STEM ebenfalls bis 2018 zu: „In einem solch innovativen aber auch hoch kompetitiven Feld wie der Stammzellforschung ist es von herausragender Bedeutung, wenn sich zwei starke Partner wie das DKFZ und die Dietmar Hopp Stiftung zusammenschließen. Zusätzlich bestehen Kooperationen mit den umliegenden Universitätskliniken, Instituten und der Pharmaindustrie. Ich bin überzeugt, dass die Forschungsergebnisse bald auch den Krebspatienten zugutekommen werden.“ Die Labors und Büroräume der HI-STEM gGmBH befinden sich im Hauptgebäude des DKFZ im Neuenheimer Feld.
Geschäftsführer von HI-STEM ist seit der Gründung der Stammzellforscher Professor Andreas Trumpp, der gleichzeitig im DKFZ die Abteilung „Stammzellen und Krebs“ leitet. Er zeigte sich hoch erfreut über die fortgesetzte großzügige Förderung: „In den letzten vier Jahren hat sich HI-STEM hervorragend entwickelt. Wir sind enorm gewachsen, haben fünf hochtalentierte Nachwuchsgruppenleiter von internationalen Spitzenforschungsinstituten für HI-STEM gewonnen, erste spannende Ergebnisse veröffentlicht und konnten uns bereits ein Patent in der Stammzelltechnologie sichern. Das Vertrauen von Dietmar Hopp und seiner Stiftung spornt uns an, weiter auf diesem Weg zu gehen.“
Mittlerweile arbeiten über 50 Mitarbeiter bei HI-STEM, eingeteilt in sechs Forschungsgruppen. Im Zentrum ihrer Forschung stehen die so genannten Tumorstammzellen, aus denen vermutlich die meisten Tumoren hervorgehen. Anders als die große Masse an Tumorzellen liegen die Tumorstammzellen geschützt in einer Nische und teilen sich nur selten. Daher sind sie gegenüber herkömmlichen Krebstherapien weniger empfindlich, und sind nach scheinbar erfolgreicher Behandlung oft verantwortlich für eine Rückkehr und Metastasierung des Tumors. Trumpp und seine Mitarbeiter fanden heraus, dass sie die ruhenden Stammzellen mit dem Botenstoff Interferon-alpha aufwecken können, was die Zellen für eine anschließende Chemotherapie empfindlich macht. Außerdem konnte das Team von HI-STEM anhand spezifischer Marker im Blut von Brustkrebspatientinnen Metastasen-induzierende Stammzellen nachweisen. Die Wissenschaftler versuchen nun, deren Aktivität zu blockieren. Kürzlich entdeckten die Wissenschaftler, dass Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs in mehrere Gruppen eingeteilt werden können, die sich in Bezug auf ihre Prognose deutlich voneinander unterscheiden. Wie man dieses Wissen für verbesserte Diagnosen und Therapien nutzen kann, wollen die HI-STEM Forscher nun gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern vom Universitätsklinikum Heidelberg und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg überprüfen.
Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter:
Bildunterschrift: Die Dietmar Hopp Stiftung und das Deutsche Krebsforschungszentrum fördern das Heidelberger Stammzellinstitut HI-STEM für weitere fünf Jahre. Dietmar Hopp (rechts) und DKFZ-Vorstand Josef Puchta (links) freuen sich mit HI-STEM-Geschäftsführer Andreas Trumpp (Mitte).